Lucienweizen (Luzienweizen)#
Der 13. Dezember, Gedenktag der heiligen Lucia, galt im Mittelalter als Mittwintertag. Lucia, wahrscheinlich ein Opfer der Diokletianischen Christenverfolgung um das Jahr 304, entstammte (nach der Legende aus dem 5./6. Jahrhundert) einer vornehmen Familie in Syracus (Italien). Ihr Tag galt als Quartalsbeginn in der Verwaltung, Schulschluss und Jahreswende. Dementsprechend zahlreich waren die Glaubensvorstellungen und Bräuche. Der Lucienweizen sollte als Orakel einen Blick in die Zukunft ermöglichen. Am 13. Dezember in einem Teller mit Erde und Wasser ausgesät, erreicht er bis Weihnachten Spannenhöhe. In der Mitte brennt eine Kerze. Sowohl aus ihrem Schein, als aus dem Wachstum der Tellersaat, zog man Schlüsse auf den Ertrag der Feldfrüchte des kommenden Jahres. Lucienweizen ist in den kroatischen Gemeinden des Burgenlandes bekannt und dient in der Wiener Kirche der kroatischen Gemeinde Am Hof in der Weihnachtszeit als Dekoration.
Quelle:
Helga Maria Wolf: Weihnachten. Kultur & Geschichte. Wien 2005. S. 37
Bild:
Lucienweizen in der Kirche Am Hof, Foto: Doris Wolf 2013
Siehe auch:
Adonisgärtlein
Heimatlexikon