Marchfelder Spargel#
"Marchfeldspargel" ist eine von der EU anerkannte geschützte, geographische Marke. 2011 besteht im Marchfeld eine Anbaufläche von ca. 280 ha. Die Erntemenge von ca. 1000 t macht etwa die Hälfte der österreichischen Spargelproduktion aus. Events wie das Marchfeldspargelfest in Schlosshof oder das Spargelfestival in Deutsch-Wagram steigern die Popularität.
Die Marchfelder Spargelbauern verweisen auf die älteste Verwendung des Grünspargels als Heilpflanze in China, Persien und Griechenland vor 400 v. Chr. Die älteste erhaltene Anweisung für den Spargelbau stammt von Cato dem Älteren um 175 v. Chr. Für die Römer stand die kulinarische Verwendung im Vordergrund, doch verwendeten bis ins 16. Jahrhundert vor allem Klöster und Apotheken Grünspargel als Heilpflanze. Seit dem 18. Jahrhundert ist Bleichspargel bekannt, seit dem 19. Jahrhundert kultiviert man im Marchfeld den weißen Spargel.
Um 1890 wurde das teure "Kaisergemüse" auch in Frauenhofen bei Horn, Aggsbach, Korneuburg, Wolkersdorf, Matzen und Laa angebaut. Spargel sticht man von April bis Juni, nach Johanni (21. Juni) soll man ihn nicht mehr ernten. Derzeit sind rund 20 Sorten bekannt.
Spargel ist gesund und kalorienarm (17 kcal/100 g), enthält Eiweiß, Ballaststoffe, verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Eine Portion (500g) deckt den täglichen Bedarf an Vitamin C und Folsäure, an Vitamin E zu 90%, an Vitamin B1 zu 50% und an Vitamin B2 zu 45%.
Quellen#
- Marchfeldspargel
- Franz Maier-Bruck: Das große Sacher Kochbuch. Wien 1975
Weiterführendes#
- Spargel in: Die Kräuter in meinem GartenSiegrid Hirsch et al.FreyaLinz2015
- Mehr in: Essen und TrinkenWörter erzählen Geschichte und GeschichtenGünther Jontes
- Flora