
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum
HERKUNFT:#
Die Rote Scheibelbirne dürfte eine in NÖ entstandene Sorte sein. Sie ist vereinzelt im ganzen Mostviertel anzutreffen, am häufigsten um Scheibbs und Rogatsboden. Die abgebildeten Früchte stammen aus Scheibbs.SYNONYME: Scheibelbirne in NÖ, Dolcencka in Untersteiermark und Krain
FRUCHTBESCHREIBUNG:#
Die Frucht ist mittel- bis ziemlich groß, flachkugleförmig, regelmäßig gebaut. Zwei Früchte wiegen 88 g.SCHALE:#
Die Schale ist glatt, glänzend, schwach fettig, dunkelgrün, zur Reife grünlichgelb, sonnenseitig mehr oder weniger düster gerötet, auch gestreift, dicht und fein punktiert, um den Kelch meistens berostet, seltener mit Rostfiguren bedeckt.KELCH:#
Der Kelch ist groß, geöffnet, die Blättchen hornartig, und aufrecht, manchmal verlängert und ausgebreitet, die Kelcheinsenkung flach und faltig.STIEL:#
Der Stiel ist lang bis sehr lang, kräftig, mit Knöspchen besetzt, gebogen, ganz oder halbseitig grün und am Ende braun, in einer meist nur seichten, engen Einsenkung wie eingesteckt.FRUCHTFLEISCH:#
Das Fleisch ist mattweiß, grobkörnig, eigentümlich aromatisch, süßherb und sehr saftreich.KERNGEHÄUSE:#
Das Kerngehäuse ist stark hohlachsig, die Kammern länglich, verhältnismäßig klein mit zahlreichen, vollkommen ausgebildeten, länglichoval und schwarzbraunen Samen.BAUMEIGENSCHAFTEN:#
Der Baum ist mittelgroß, breitkronig, wächst langsam und hat etwas überhängende Äste. Die Triebe sind rötlichbraun, mit feinen weißen Punkten.BLATT:#
klein, länglich, glatt, mit sehr langem Stiel, 45:67 mm groß.GEEIGNETE BAUMFORM:#
HochstammBODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE:#
Die Sorte stellt an Boden und Lage keine besonderen Ansprüche, doch ist für rauhe, hohe Lagen die Reifezeit zu spät.BLÜHZEITPUNKT:#
mittelBESONDERE ERKENNUNGSMERKMALE:#
Die Frucht ist besonders durch ihre Form auffallend, auch der Geruch bildet ein Erkennungszeichen.GUTE EIGENSCHAFTEN:#
Gute Tragbarkeit sowie besondere Eignung der Frucht zum Klären des Mostes.SCHLECHTE EIGENSCHAFTEN:#
Das schwache, sehr langsame Wachstum des Baumes.REIFEZEIT:#
Ende OktoberHALTBARKEIT:#
Hält auf dem Lager nur kurze Zeit, wird ums Kerngehäuse teigig, ohne dass man es äußerlich merkt und ist daher nur vom Baum transportabel.ERTRAG UND EIGNUNG:#
Der Baum trägt sehr gern und wird alt. Die Rote Scheibelbirne gibt einen gerbstoffreichen Most, der, von reifen Früchten gewonnen, im zweiten Jahr vorzüglich schmeckt und eine schöne, sehr dunkle Farbe besitzt. Besonders wertvoll ist der Most als Klärungsmost, denn derselbe wirkt schon in geringer Menge, den schwer sich klärenden Mosten beigemischt, wie keine andere Sorte. Inhaltsstoffe bei frisch gepresstem Saft: Zuckergehalt: 10-11 Gew.%, Säure: 5-6 Gew ‰, Gerbstoffgehalt: 0,8-0,9 Gew ‰KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:#
WiderstandsfähigLITERATUR#
- Löschnig, Josef (1913): Die Mostbirnen

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.
Weiterführendes#
- Mostbirnen im Überblick
- Arche Noah (Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt)
Quellen#
Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)
Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)