Salzburger Marionettentheater#
1913 begann der akademische Bildhauer Prof. Anton Aicher (1859-1930) mit einer Aufführung von Mozarts "Bastien und Bastienne" in Salzburg mit dem Puppenspiel.
Aufführungsort für die folgenden 47 Jahre war der Turnsaal des fürsterzbischöflichen Borromäums. 1926 übernahm Anton Aichers Schwiegertochter, die Sopranistin Elfriede Eschenlohr, die Leitung des Theaters. Sein Sohn Hermann Aicher (1904-1977) baute die Bühne - vor allem lichttechnisch - aus. In Zusammenarbeit mit dem Mozarteum kamen vermehrt Opern zur Aufführung.
Im nächsten Jahr erfolgte das erste Auslandsgastspiel in Hamburg; zahlreiche Tourneen in alle Kontinente folgten.
Bis 1950 umfasste das Repertoire 130 Stücke, darunter Märchenspiele und "Doctor Johannis Faustus", das älteste deutsche Puppenspiel. Seit diesem Jahr ersetzen Tonbandaufnahmen die Livemusik und Schauspieler.
1962 bis 1971 spielten die Salzburger Marionetten im Kapitelsaal der Erzdiözese am Kapitelplatz, dann erhielten sie im umgebauten ehemaligen Hotel Mirabell ihr eigenes Theater. Zur Eröffnung wurde Rossinis "Barbier von Sevilla" gegeben.
1996 wirkte das Marionettentheater erstmals bei den Salzburger Festspielen mit Carl Maria von Webers Oper "Oberon" mit. Zum 85-Jahr-Jubiläum wurde 1998 auf der Festung Hohensalzburg das Museum "Welt der Marionetten" eröffnet.
Völlig unerwartet starb 2012 die langjährige Prinzipalin Gretl Aicher. Die Salzburger Marionettentheater GmbH will weiterhin auf die Vision ihrer Gründer und Leiter aufbauen. Seit 2016 zählt die Spielpraxis des Salzburger Marionettentheaters zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Quelle#
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