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Spinnen von Garn#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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spinnrad
Tiroler Bergbäuerin am Spinnrad, 1948
© Alfred Wolf

Das Spinnen von Flachs, Hanf oder Wolle geschah ursprünglich mit dem Wirtel, einem durchlöcherten Stein oder runden Tonklumpen, der - von der rechten Hand in Bewegung gehalten - dem Faden die nötige Drehung gab, während Daumen und Zeigefinger der Linken das Material herauszupften. Darstellungen dieser Frauenarbeit datieren um 700 v. Chr, sie geschah im Gehen und Stehen. An Stelle der Steine traten später Spindeln. Einen Fortschritt bedeutete seit dem 14. Jahrhundert das Spinnrad. Dabei wurde der Spinnrocken für das Flachsbündel mit einem Radgestell verbunden. Nun konnte man in speziellen (einarmigen) Spinnstühlen bei der Arbeit sitzen. Spinnrocken und Rockenständer waren Drechslerarbeit, wenn sie zum Heiratsgut gehörten, auch verziert.

Bei den winterlichen Zusammenkünften in den Spinnstuben arbeiteten nur Frauen. Die Gemeinschaftsarbeit war wohl von Erzählungen und Singen begleitet. Da manche Teilnehmerinnen von Burschen abgeholt wurden,die schon früher kamen, geriet die Institution der Spinnstube in Verruf.

1738 entstand in England die erste funktionsfähige Spinnmaschine. Als Meilenstein der Industriellen Revolution gilt die von einem englischen Weber 1764 erfundene industrielle Spinnmaschine "Spinning Jenny". Sie verarbeitete Wolle mit bis zu 100 Spindeln, wurde jedoch noch durch Muskelkraft angetrieben. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Maschinen durch Wasserkraft oder eine Dampfmaschine angetrieben

Quelle#

  • Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 759 f.

Redaktion: hmw

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