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Stammersdorf, Wien 21#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Wappen., Foto: Hieke. Aus: Wikicommons
Wappen.
Foto: Hieke. Aus: Wikicommons

Stammersdorf (seit 1928 Marktgemeinde) war der letzte Bezirksteil des 21. Wiener Gemeindebezirks Floridsdorf, der im Jahre 1938 eingemeindet wurde (nachdem das Land Niederösterreich 1902, 1908, 1911, 1914, 1920 und 1923 alle Anträge abgelehnt hatte. Stammersdorf liegt am Südosthang des Bisambergs und wird vom 1992 eröffneten Marchfeldkanal durchquert. Es grenzt an Strebersdorf, Großjedlersdorf, Leopoldau und Niederösterreich.

Die 1150 erstmals urkundlich erwähnte Gemeinde gliedert sich in Oberort, Unterort und Neu-Stammersdorf. Der Oberort ist der älteste Teil mit ersten Siedlungsspuren um 2000 v. Chr. Der Unterort entstand mit der wachsenden Bedeutung der - am Ort vorbeiführenden Brünner Straße - östlich von dieser. Neu-Stammersdorf besteht erst seit den 1990er Jahren.

Zwischen Oberort und dem Unterort erstreckt sich der linsenförmige Dorfanger, an dem die Hauptstraße mit geschlossenen Häuserzeilen entlangführt. Die vom Anger durch eine schmale Gasse erreichbare Dorfkirche gehört zu den alten niederösterreichischen Wehrkirchen. Dennoch verwüsteten nacheinander Ungarn, Türken, Schweden, nochmals Türken und schließlich Franzosen den Ort, der auch ein beliebtes Feldlager war: Hier ließen sich 1619 die Böhmen unter Graf Thurn nieder, 1645 wählte der schwedische Feldherr Torstenson die Gegend zu seinem Hauptquartier. 1805 bezogen die Österreicher hier ihr Feldlager und 1866 projektierte man eine Verteidigungslinie bei Stammersdorf gegen die Preußen.

Die Pfarrkirche "Zum hl. Nikolaus" (Stammersdorfer Straße 35) ist im Kern romanisch und wurde mehrfach umgestaltet, so 1774, nach einem Großbrand 1850, und 1985. Diese Restaurierung war der Anlaß, den barocken Altarraum wieder herzustellen: Über dem vergoldeten Tabernakel wurden, wie früher, eine Mariendarstellung und ein Dreifaltigkeitsbild angebracht. Vor der Kirche erinnert das "Lutherkreuz" aus dem 16. Jahrhundert an die Zeit, als die meisten Bewohner von Stammersdorf evangelisch waren.

An der Stadtgrenze befand sich das 265 m hohe höchste Bauwerk Österreichs, einer der beiden Masten des Mittelwellensenders Bisamberg. Die erste Sendeanlage wurde 1933 errichtet, die zweite, nach Kriegszerstörungen, 1959. 2010 erfolgte aus Kostengründen die Sprengung der funktionslos gewordenen Masten.

Der 358 m hohe Bisamberg, an dem Stammersdorf Anteil hat, ist zu großen Teilen als Natura 2000- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. An den Hängen wird Wein gebaut. Mit rund 267 Hektar Rebflächen gehört Stammersdorf zu den bedeutendsten Wiener Weinbaugebieten. Die im Ort vorhandenen Heurigen sind ein beliebtes Ausflugsziel.

Das Wappen zeigt vier auf einer Wiese stehende Bäume.

Quellen#

Redaktion: hmw

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