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Steinpyramide Rosenau#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Wenige Kilometer südlich des Schlosses Rosenau Schloss Rosenau , westlich der Ortschaft Kleinmeinharts im Gemeindegebiet von Groß Gerungs findet man einen kleinen Parkplatz. Von dort sind es 1500 m auf einer leicht ansteigenden Forststraße, bis man zu einer rätselhaften Steinpyramide am sogenannten "Steinberg" kommt. Es handelt sich um eine aus Steinen aufgeschichtete Kegelstumpfpyramide mit vier Kreisringebenen. Der Durchmesser des untersten Kreises ist 16,80 m, jener der obersten Stufe ist 7,20 m. Die Gesamthöhe des Stufenturms beträgt rund 6 m. nach Angaben von Radiästhesisten kreuzen sich im Zentrum der Pyramide vier Wasseradern und vier geomantisch positive Linien.

Die geschichtlichen Hintergründe der Steinpyramide sind im Dunkeln, es sind keine schriftlichen Aufzeichnungen darüber bekannt. Fest steht, dass es sich hier um einen radioästhetisch bedeutsamen Kraftplatz handelt. Es kann sein, dass die Steinpyramide bereits in keltischer Zeit, das heißt vor ca. 2000 Jahren, als Grab- oder Kultstätte entstanden ist. Daneben gibt es auch die Ansicht, dass sich hier eine mittelalterliche Signalstation zum Abbrennen von Warn-Feuerzeichen befunden hat. Über den Steinberg führte ein alter Verbindungsweg von Etzen nach Rosenau, dessen höchster Punkt beim Steinkegel lag. Der Berg war lange Zeit nicht bewaldet (daher der Name Neuwald) und bot daher eine gute Aussicht.

Steinpyramide von Osten
Steinpyramide von Osten
© P. Diem
Steinpyramide von Norden
Steinpyramide von Norden
© P. Diem

In seinem Jahresbericht 2000 schreibt das Bundesdenkmalamt über die Restaurierung des Stufenkegels: Bislang weitestgehend unbekannt, liegt der im Volksmund als „Steinpyramide“ bezeichnete Stufenkegel in einem abgelegenen Waldstück zwischen Groß Gerungs und Zwettl. Wegen der ungewöhnlichen Form und spärlichen historischen Quellenlage blieb die ursprüngliche Verwendung bisher ungeklärt. Diesen Umstand nutzt der regionale Tourismus und bringt die Anlage mit Jahrtausende zurückreichenden kultischen Traditionen in Verbindung. Wahrscheinlicher ist jedoch ein Baudatum vor dem 19. Jh. und ein Zusammenhang mit der 1747 von Leopold Christoph von Schallenberg gegründeten Freimaurerloge in Schloss Rosenau anzunehmen. Die Anlage ist 6,8 m hoch und besteht aus vier annähernd kreisrunden Ebenen, wovon die unterste einen Durchmesser von 16,5 m aufweist. Das Mauerwerk ist aus locker an- und übereinander geschichteten Findlingssteinen zusammengesetzt. Bis vor Beginn der Arbeiten war die Anlage von Bäumen und Sträuchern durchsetzt. Der Stufenkegel hat sich in seiner ursprünglichen Form etwa zu 50% erhalten, wobei der Verfall nahezu ausschließlich die NO/SW Achse betraf. Auf Grund der labilen Steinschichtung muss eine Aufstiegshilfe in Form einer Holzkonstruktion bestanden haben. Ihr Verfall hat offensichtlich zu dem überkommenen Schadensbild geführt. Die Rekonstruktion der schadhaften Stellen erfolgte analog der originalen Schichtungstechnik und wird innerhalb der nächsten Jahre Moos ansetzen, wodurch eine Unterscheidung vom Original erschwert wird. Lediglich in der Feinausführung zeigt sich eine reduzierte Anwendung der Zwickelsteine. Zum Schutz vor Regenwasser hat man die Stufen mit einer Lehmschicht abgedichtet. Etwa 7 Meter im Umkreis der Anlage wurde der Baumbestand gerodet und ein Stakettenzaun errichtet. Leicht in den Wald zurückgesetzt, dienen zwei hölzerne Plattformen zur Besichtigung des Kegels.

Redaktion: P. Diem, Ergänzung: hmw