Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum
HERKUNFT:#
Wurde im Vereinsgarten der Gartenbaugesellschaft in Anger (Frankreich) um 1840 als Zufallssämling erzogen und erhielt den Namen Doyenne du Comice d‘Anger.FRUCHTBESCHREIBUNG:#
Frucht ist groß, 90 – 105 mm hoch, 75 – 85 mm breit, kreisel- oder stumpfkegelförmig, meist ungleichhälftig, Kelch seltener mittelbauchig, stielwärts etwas eingezogen.SCHALE:#
glatt bis feinrauh, grünlichgelb, zur Reife gelblichgrün bis gelb, Deckfarbe orangerot bis bräunlichrot verwaschen 0 – 1/2, zahlreiche kleine, hellbraune Schalenpunkte, Berostung bräunlich, flächig, oft auch netzartig und punktförmig. Zur Reifezeit leicht duftend. Schale ist dick, etwas steinzellig, leicht störend beim Genuß.KELCH:#
ist geschlossen oder halboffen, kurz und spitzblättrig, vollreif schwarzbraun. Die Einsenkung ist tief, eng, zumeist leicht gerippt, ringförmig berostet, Kelchrand ist höckrig.STIEL:#
ist kurz, zirka 18 – 22 cm lang, dick, holzig, knospig, oft etwas fleischig, in seichter Vertiefung, oftmals durch einen Fleischhöcker zur Seite gedrückt, manchmal von Rost umgeben.FRUCHTFLEISCH:#
weiß bis gelblichweiß, fein, vollständig schmelzend, sehr saftreich, sehr süß und herrlich wohlschmeckend, sehr gut gewürzt.KERNHAUS:#
ist spindelförmig, schwach hohlachsig, die Kammern sind geräumig. Samen sind groß, gut ausgebildet.BAUMEIGENSCHAFTEN:#
Der Wuchs ist mittelstark bis stark, verzweigt sich gerne und bildet eine hochpyramidale Krone. Auf Wildling veredelt läßt die Fruchtbarkeit auf sich warten, deshalb sind die Quitte oder andere schwächerwüchsige Typenunterlagen vorzuziehen. Zwischenveredlung ist nicht nötig.GEEIGNETE BAUMFORM:#
Niederstammformen sowie Obsthecken und Formobstbäume.BODEN UND KLIMA:#
Benötigt tiefgründige, nährstoffreiche, offene, nicht zu kalkreiche, genügend feuchte Böden, sie ist nur für wärmere Lagen geeignet. Früchte sind ziemlich windfest.BLÜTE:#
mittelspät bis spätblühend, lang andauernd.POLLENSPENDER:#
Pollen ist gut.BEFRUCHTERSORTEN:#
Clapps Liebling, Edelcrassane, Gellerts Butterbirne, Conference, Williams, Bosc‘s Flaschenbirne u. a.PFLÜCKREIFE:#
so spät wie möglich. Mitte Oktober bis Anfang November.GENUSSREIFE:#
ab November bis Dezember.LAGEREIGENSCHAFTEN:#
Gut lagerfähig. Anfang November bis Dezember im guten Naturkeller, welkt nur wenig.ERTRAG UND EIGNUNG:#
Auf Quitte, Typenunterlagen und gutem Standort jährlich und mittelhoch, auf Sämling spät einsetzend, alternierend. Verwendung als ausgezeichnete Tafelbirne.PFLEGEHINWEISE:#
Leittriebe lang, Fruchtholz kurz schneiden.KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT:#
Geringe Schorfanfälligkeit auf ungünstigen Standorten, mittelgute Widerstandsfähigkeit gegen Blüten- und Winterfrost.Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.
Weiterführendes#
- Birnensorten im Überblick
- Arche Noah (Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt)
Quellen#
Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)