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Wiener Haferbirne#

Sommerbirne#

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Wiener Haferbirne
Wiener Haferbirne
© Arche Noah
Wiener Haferbirne
Wiener Haferbirne
© Arche Noah

HERKUNFT: #

Die Herkunft der sicher sehr alten Sorte ist nicht näher bekannt. Professor Stoll berichtet in der österr-ungarischen Pamologie (1888), daß die Wiener Haferbirne an den nördlichen Abhängen des Wienerwaldes zu beiden Seiten der Donau in sehr alten, eichengroßen Bäumen vorkommt. Er konnte auch in der pamologischen Literatur seiner Zeit keine Beschreibung finden, die zu dieser Sorte gepaßt hätte. Daher behielt er den in diesem Verbreitungsbezirk allgemein gebräuchlichen Lokalnamen „Haferbirne“ bei, war jedoch der Überzeugung, daß diese Sorte unter anderem Namen auch anderwärts vorkommt. Weiters stellte er fest, daß sie mit der in Schlesien, Böhmen und in der Lausitz vorkommenden Haferbirne (siehe auch Sortenblatt Birne 3 dieser Sortenmappe) nicht ident ist, ebenso nicht mit jener Haferbirne des Handbuches die als Liebesbirne Nr. 110 von Jahn beschrieben und in Frankreich als „Poire d’amour“ und als „Ah mon Dieu“ bezeichnet wird. Sie wurde daher von ihm zwecks Unterscheidung zur bekannten „Haferbirne“ und um den gebräuchlichen Lokalnamen nicht verändern zu müssen, mit „Wiener Haferbirne“ bezeichnet. Es wird berichtet, daß der Wiener Markt im vorigen Jahrhundert mit großen Mengen dieser Sorte beliefert und sie zum Rohgenuß und Kochen gerne verwendet wurde. Bäume dieser Sorte wurden im südlichen Weinviertel, im Nahbereich von Wien aufgefunden.

FRUCHTBESCHREIBUNG: #

Die Frucht ist eher klein, 48 bis 60 mm hoch, 37 bis 43 mm dick, etwas unregelmäßig birnförmig, nach dem Stiel hin mehr oder weniger stark eingezogen, mitunter auch nur einseitig, wodurch die Frucht nach einer Seite leicht gekrümmt ist, beim Stiel in einer abgerundeten Spitze auslaufend. Nach dem Kelch hin fast kugelrund abgerundet, im Querschnitt zumeist vollkommen rund, mitunter durch Fruchtbeulen Rundung etwas verschoben.

SCHALE: #

ist glatt, glänzend, am Bauche leicht beduftet, in voller Reife gelbgrün, stellenweise weißgelb, ohne Röte. Punkte sind äußerst fein (mit Lupe gut erkennbar), grün umhoft und dadurch mehr bemerkbar. Rost fehlt meist und tritt nur in feuchteren Jahren im zusammenhängenden Rostfiguren auf, dann auch mitunter um den Kelch kleinflächig berostet.

KELCH: #

ist offen, meist viele Staubfadenreste enthaltend, Kelchblättchen aufrecht stehend, zum Teil zurückgeschlagen, schwach wollig, sitzen mit Fleischperlen der Frucht auf.

STIEL: #

ist zumeist lang, selten kurz, meist 33 bis 45 mm, selten nur 13 mm, holzig, grün, mitunter am Ende auch bräunlich, mit erhöhten bräunlichen Lentizellenpunkten, er sitzt der Frucht auf, sehr selten schwach eingesenkt, wird meist durch einen kleinen Fleischwulst etwas schief gedrückt.

FRUCHTFLEISCH: #

fast weiß, mit einem Stich ins gelbliche, halbschmelzend um das Kernhaus ziemlich steinig, beim Genuß aber nicht störend, von angenehmem, etwas gewürztem, süßweinigem Geschmack.

KERNHAUS: #

ist kelchständig, mehr oder weniger schwach hohlachsig, mitunter auch Achse geschlossen. Fächer geschlossen, meist eng, teils gut ausgebildete, teils taube dunkelbraune oval geformte Samen mit gekrümmter Spitze enthaltend.

BAUMEIGENSCHAFTEN: #

Der Baum wächst außerordentlich kräftig, bildet eine hohe breite Krone von starkem Astbau, durch das hohe fast alljährliche Fruchtgewicht bald hängend werdend.

GEEIGNETE BAUMFORM: #

ist der Hoch- und Halbstamm BODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE: Für reiche Fruchtbarkeit sind gute Birnböden im wärmeren Klimabereich nötig.

BLÜTE: #

frühblühend

POLLENSPENDER/BEFRUCHTUNGSPARTNER: #

Befruchtungsbiologie ist nicht genauer erforscht

PFLÜCK-/GENUSSREIFE: #

Mitte bis Ende Juli/Anfang August, wird dann am Baume teigig, hält sich grün abgepflückt und kühl gelagert etwa 14 Tage

ERTRAG UND EIGNUNG: #

Fast alljährlich ganz außerordentliche Fruchtbarkeit, für Rohgenuß und zum Kochen.

PFLEGEHINWEISE: #

Nach Aufbau der Krone kaum Pflege nötig.

KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT: #

auf geeigneten Standorten nicht anfällig.

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)