Bericht über die Pressekonferenz#
Am 5. 11. 2014 fand im Concordia Presseclub eine Pressekonferenz zum Thema “Austria-Forum Neu” statt. Am Podium saßen neben den vier Herausgebern (alphabetisch: Dr. T. Brandstaller, Dr. P. Diem, Prof. Dr. H. Maurer und Dr. H.-M.Wolf) auch Altrektor Prof. Dr. H. Sünkel von der TU Graz, ohne den die Leitung eines Konsortiums von Organisationen für das Austria-Fourm durch die TU Graz nicht möglich gewesen wäre.
Ausgangspunkt für die Motivation, das Austria-Forum aufzubauen, ist die Tatsache, dass das Wissen im Internet dominiert wird durch Suchmaschinen wie Google oder Bing oder durch kommerzielle oder kommerziell gefärbte Angebote, durch Angebote, für die man zahlen muss oder durch Angebote wie Wikipedia, wo viel interessantes Wissen, allerdings meist anonym und daher schwer auf Richtigkeit einschätzbar auffindbar ist.
Das Ziel des Austria-Forums ist es, ein gewisses Gegengewicht zu bieten:
1. Informationen, die von einer bekannten Autorenschaft kommen oder überprüft werden, wobei auch Rückfragen an diese Autorenschaft möglich sind
2. Bei komplexen Themen nicht eine persönlich gefärbte Darstellung, sondern verschiedene Darstellungen aus verschiedenen Sichten
3. Kein Universallexikon, sondern Konzentration auf jenes Wissens, das zur österreichischen Allgemeinbildung (Schulwissen und mehr) gehört
4. Kein tagesaktuelles Wissen, wie man es in anderen Medien (Zeitungen, Journalen, Radio, TV) ohnehin findet
5. Die Einbindung wichtiger Bücher und Materialien, die man sonst nicht im Web findet
6. Zusammenführung von Informationen mit Überprüfung, wie weit diese glaubhaft sind
Die Pressekonferenz konzentrierte sich auf die ganz neuen Punkte (5) und (6):
5. Mit einem neuen Bookviewer, der die Verknüpfung von Büchern und Webseiten erlaubt, und auch mehrsprachlich oder mit ganz verschiedenen Fonts umgehen kann, der Volltextsuche und Gruppenzusammenarbeit unterstützt und der vollständig plattformunabhängig funktioniert.
6. Durch ein Angebot "Geography of the World" wo Daten aus ca. einem Dutzend guter Datenbanken verwendet wurden/werden, und bei Diskrepanzen erforscht wird, warum es solche gibt.
Zusätzlich wurden einige weitere kleinere aber wichtige Neuigkeiten vorgestellt, die auf der Einstiegseite des Austria-Forums über Verlinkungen in den letzten 5 “Kacheln” zu finden sind.
Zum Stand des Austria-Forums mit 5.11.2014 mit inzwischen knapp 525.000 Objekten siehe das Informationsblatt. Vier “Highlights” sind im Folgenden dargestellt.
Highlight 1: #
Das Austria-Forum ist Spitze!
Das Austria-Forum gibt am 5. November 2014 mächtige Lebenszeichen von sich: Obwohl schon seit mehreren Jahren für Österreich interessante Informationen angeboten werden, wurde nun eine Schwelle überschritten: über ½ Million Informationsobjekte (im Vergleich: vor zwei Jahren waren es 150.000), ein guter Teil davon überprüft und daher glaubwürdiger als gewöhnliche Netzinhalte. Dazu kommt ein innovativer E-Book-Reader, der nicht nur auf allen Plattformen läuft, sondern auch ganz neue Funktionen anbietet. Er ermöglicht es, auf den wachsenden Bestand von österreichrelevanten Büchern kostenlos zuzugreifen. Für Insider am interessantesten ist aber das englischsprachige Länder-Lexikon „Geography“ mit Informationen über alle Länder der Welt, wobei auf mehrere internationale Datenbanken zugegriffen wurde. Bei Diskrepanzen wurde versucht, diese aufzuzeigen. So sagt das Lexikon etwa zu den 5 höchsten Bergen Österreichs:
Highest Mountains:
Due to difference in mountain rankings taken from two data sources we are showing here both lists:
According to Wolfram:
Grossglockner 3798 m; Wildspitze 3772 m; Weisskugel 3739 m; Grossvenediger 3674 m; Similaun 3606 m;
According to Geonames:
Großglockner 3798 m; Wildspitze 3774 m; Palla Bianca 3738 m; Großvenediger 3662 m; Ramolkogel 3550 m;
Attempted Explanation:
The mountains ranked 1 and 2 are undisputed. Both have secondary peaks (Kleinglockner, Southern Wildspitze) with both
3770 m but are usually not considered separate mountains. Hence Weisskugel (whose Italian name is Palla Bianca and can be counted to Austria or Italy, since the peak is at the border) and Großvenediger are rank 3 and 4. Rank 5 is wrong in both lists, since Hinterer Brochkogel (3628) and Hintere Schwärze (3624) are a bit higher than Similaun, the lowest Austrian peak above 3600 m. Both Wiesbachhorn (3564) and Rainerhorn (3560) are however still higher than Ramolkogel, so its rank is “far off”, even if we are talking only of a range of 50 meters.”
Highlight 2: #
Eine erste Aufweichung des Informationsmonopols?
Nicht nur die Computer- und Softwareszene sind amerikanisch und asiatisch dominiert, sondern auch die Informationsmedien im Internet, mit Suchmaschinen wie Google und Bing, oder Angeboten wie Wikipedia und YouTube. Da erinnert das Austria-Forum, das mit vielfach geprüfter Information, die sich an österreichischen Interessen orientiert, schon fast an den Filmklassiker „Die Maus, die brüllte!“, in der ein Kleinstaat die US angreift…und Erfolg hat! Die Herausgeber des Austria-Forums halten das für nicht unmöglich:
„Wir erfinden das Rad nicht neu. Wir übernehmen Informationen aus möglichst verlässlichen Quellen, prüfen sie, integrieren Bücher mit Österreichbezug und haben damit in kurzer Zeit dank einer großen Zahl von ehrenamtliche Mitherausgebern eine immerhin schon über ½ Million Objekte umfassende Datenbank erstellt und wollen bis Ende 2016 die Millionengrenze übersteigen. Wir schaffen damit für Schulen und die Allgemeinheit erstmals eine alternative zusätzliche Informationslandschaft“.
Dass dieser Optimismus nicht ganz ungerechtfertigt ist, zeigt eine Publikation der Österreichischen Computergesellschaft, die sich mit dem Thema Austria-Forum unter dem Titel „Wider das Informationsmonopol“ beschäftigt. Man kann dem Austria-Forum nur wünschen, dass sich noch mehr ehrenamtliche Prüfer und Helfer finden. Dieser Appell geht an alle, aber besonders an pensionierte Lehrer und Professoren: gebt Euer Wissen an die jüngeren Generationen weiter! Man kann dem Austria-Forum und der TU Graz und ihren Partnern nur gratulieren und hoffen, dass die zuständigen Ministerien diesem international einmaligen Projekt in Zukunft mehr unter die Arme greifen!
Highlight 3:#
Sensation am E-Book Markt?
Viele Bücher werden heute auch als E-Book angeboten. Trotz wachsender Beliebtheit dieser Möglichkeit gibt es viele Einwände. Kauft man ein E-Book bei Amazon für den Kindle und es gefällt, kann man es nicht weiterverborgen - außer man gibt das eigene Lesegerät, den Kindle, aus der Hand. Umgekehrt: bietet ein Verlag ein E-Book als Computerfile an, kann es vom Käufer (auch wenn das illegal ist) mit allen Freunden geteilt werden. Das Konzept der „Web-Books“ im Austria-Forum erlaubt zwar das freie Lesen, aber die Bücher sind nicht kopierbar. Eine Modifikation des gegenwärtigen Readers würde es allerdings gestatten, dass man ein Buch an jeweils eine Person borgt. Noch ist das Zukunftsmusik, aber wer weiß? Keine Zukunftsmusik ist es, dass man schon heute ca. 200 Bücher kostenlos lesen kann, und dabei noch verschiedene Versionen einer Seite z.B. Handschrift/Transkription oder Deutsch/ Englisch nebeneinander lesen kann – ein ideales Instrument zum Lernen von Fremdsprachen!
Hier die Seite eines Kochbuchs in krakeliger Handschrift, daneben in sauberer Transkription. Und wenn man weiterblättert oder hineinzoomt, bleibt die Synchronisation natürlich voll erhalten.
Highlight 4:#
Das Austria-Forum erhält Unterstützung von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Der Präsident der ÖAW, Professor Dr. Dr. h.c. mult. Anton Zeilinger, hat das Austria-Forum autorisiert, anlässlich der Pressekonferenz am 5. 11. bekanntzugeben, dass die ÖAW das Austria-Forum in Zukunft noch intensiver unterstützen wird. Die ÖWA hält es für wichtig, das im Wesentlichen durch internationale Suchmaschinen und Datenbanken existierende Informationsmonopol, in dem Beiträge oft anonym und daher nicht nachvollziehbar sind, und in dem Österreich kaum eine Stimme hat, durch geprüfte Informationen mit Österreichbezug zu ergänzen. Das ist wichtig für die Allgemeinbildung, für alle schulischen Bereiche, für Journalisten und Politiker. Die ÖAW ist deshalb auch mit einem eigenen „Sponsorship-Balkon“ im Austria-Forum vertreten, siehe Crowdfunding.