Bittner, Julius#
* 9. 4. 1874, Wien
† 9. 1. 1939, Wien
Komponist
Wie sein Vater schlug
Bittner die juristische Laufbahn ein, studierte aber
gleichzeitig Musik. Bis 1919 war er Richter in Wolkersdorf. Während
seiner Amtszeit beim Bezirksgericht Neubau in Wien hieß sein
Schriftführer
Anton Wildgans.
Zuletzt war er Oberlandesgerichtsrat
in Wien. Er galt als Spezialist in Urheberrechtsfragen.
Gustav Mahler, dem er eine Oper zur Begutachtung vorgelegt hatte,
empfahl ihn an
Bruno Walter.
Zumeist schrieb
Bittner die Texte für seine
Opern selbst. Berühmte Interpreten wie
Richard Mayr
sangen in seinen
Uraufführungen. Oft wählte er Themen aus der österreichischen Geschichte oder dem
Volksleben. Das Werk "Walzer aus Wien", das 1930 uraufgeführt wurde und
den Zwist zwischen Vater und Sohn Johann Strauß behandelt, wurde ein
großer Publikumserfolg und befreite
Bittner von finanziellen Sorgen. Der
Komponist verfasste auch Chorwerke und Symphonien. Die letzten
Lebensjahre musste er im Rollstuhl verbringen, arbeitete aber weiter und
nahm regen Anteil am Musikleben der Stadt.
Opernwerke#
- "Die rote Gret" (1907)
- "Der Musikant" (1909)
- "Das höllische Gold" (1916)
- "Das Veilchen" (1934)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992