Frank, Josef#
* 15. 7. 1885, Baden bei Wien
† 8. 1. 1967, Stockholm
Architekt
Frank studierte an der Wiener Technischen Hochschule Architektur und
beendete 1910 seine Studien mit einer Dissertation über den Architekten
und Künstler Leon Battista Alberti. 1919-1925 wirkte er als Professor an der
Kunstgewerbeschule. Gemeinsam mit
Oskar Wlach
gründete er 1925 das Einrichtungsgeschäft "Haus und Garten". Mit Wlach und
Oskar Strnad
hatte er bereits 1912 den Erweiterungsbau für das Orientalische Museum
in Köln geschaffen. In den 20er Jahren errichtete er einige
Wohnhausanlagen für die Gemeinde Wien. Er war Präsident des Österreichischen
Werkbundes, 1930-1932 entstand in Wien unter seiner Leitung die
Werkbundsiedlung. In seinem Werk "Architektur als Symbol" (1931) wandte
er sich gegen die moderne Architektur, gegen die Diktatur des
Funktionalismus, wie er von den Bauhaus-Architekten vertreten wurde.
Bereits 1934 emigrierte Frank nach Schweden, wo er Stoffe und Möbel
entwarf. Der prominente Architekt und Designer, der in der
Zwischenkriegszeit eine wichtige Rolle in der Architekturdiskussion
spielte, verfasste nach dem 2. Weltkrieg weitere theoretische Schriften
gegen das Bauhaus, die noch unveröffentlicht sind.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992