Strnad, Oskar#
* 26. 10. 1879, Wien
† 3. 9. 1935, Bad Aussee (Steiermark)
Architekt, Designer und Bühnenbildner
Oskar Strnad
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Strnad,
dessen Eltern aus Böhmen stammten, zeigte schon in früher Jugend ein
ausgeprägtes Zeichentalent. Er absolvierte ein Architekturstudium an der
Technischen Hochschule, das er mit dem Doktorat abschloss. Daran
schlössen sich Praxisjahre in den Ateliers von
Ohmann sowie bei den
Theaterarchitekten Fellner und Hellmer.
Strnad vertrat Ansichten wie
Adolf Loos;
Bauten der Antike und die Werke Palladios hatten
für ihn Vorbildcharakter. Gemeinsam mit
Frank und
Wlach entwarf er Häuser, Möbel und Innenarchitekturen. Ab 1909
unterrichtete er Formenlehre an der Kunstgewerbeschule in Wien, 1914
übernahm er auch die Architekturklasse. Ab 1919 begann er, Bühnenbilder
zu entwerfen, wobei die Zusammenarbeit mit
Max Reinhardt
von
besonderer Bedeutung war. Seine erste Bühnenarbeit war eine Inszenierung
der "Antigone" 1918 für das Wiener Volkstheater. Gemeinsam mit
Bruno Walter
erarbeitete er Operninszenierungen; er schuf auch die
Innenarchitektur für Filme wie "Maskerade" und "Episode".
Bauten: Mietshaus Stuckgasse, Wien-Neubau (mit Wlach, 1912), Haus
Wassermann, Wien-Döbling (1914), Haus Raach, Gloggnitz (1916/17), Teil
des Winarsky-Hofs, Wien (1924), Doppelhaus Werkbundsiedlung, Wien
(1932), Volkswohnhaus, Wien-Fünfhaus (1932).
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992