Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Gföllner, Johannes Maria#


* 17. 12. 1867, Waizenkirchen (Oberösterreich)

† 3. 6. 1941, Linz


Bischof


Der früh verwaiste Sohn eines Sattlermeisters und einer Bauerntochter absolvierte das Jesuitengymnasium auf dem Linzer Freinberg. Danach studierte er am Germanicum in Rom, wo er zum Dr. theol. und Dr. phil. promoviert wurde. 1893 erfolgte seine Priesterweihe in Rom. Er kehrte nach Österreich zurück und trat die Stelle eines Kooperators in Mattighofen an. Danach war er Erzieher bei Erzherzog Karl Stephan in Pola, Kooperator in Wels und ab 1897 Religionsprofessor am Kollegium Petrinum in Linz. 1902 wurde Gföllner Mitglied der Vorbereitungskommission der Linzer Diözesansynode, 1909 übernahm er die Lehrkanzel für Pastoraltheologie an der Linzer Theol.-Phil. Diözesanlehranstalt. 1911 wurde er Redakteur der "Theologischen-praktischen Quartalschrift". 1915 ernannte ihn Kaiser Franz Joseph zum Linzer Bischof, im selben Jahr wurde er von Kardinal Piffl Gföllner sich nur schwer mit der neuen Republik abfinden, mit den Sozialdemokraten kam es immer wieder zu Spannungen. Auch sein Verhältnis zu Landeshauptmann Prälat Arnold Hauser war gespannt. Ab 1931 hatte er Auseinandersetzungen mit dem Katholischen Volksverein, an dessen Spitze Christlichsoziale standen. Gföllner war maßgeblich am Entschluss der österreichischen Bischofskonferenz, den Klerus von der Politik fernzuhalten, beteiligt. Als einer der ersten Kleriker warnte er 1933 in einem Hirtenbrief vor den Gefahren des Nationalsozialismus; gleichzeitig galt er als Vertreter eines kirchlichen Antisemitismus.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992