Giese, Alexander#
* 21. 11. 1921, Wien
Journalist und Schriftsteller
Der Sohn eines Gewerbetreibenden legte in Wien die Lehramtsprüfung aus
Geschichte und Geographie ab, begann aber seine berufliche Tätigkeit im
ÖGB-Kulturreferat. 1950 wechselte er zum Rundfunk, wo er als Leiter des
UKW-Programms wirkte. 1967 kam er zum Fernsehen. Dynamisch und tolerant,
leitete der Journalist im ORF bis zu seiner Pensionierung 1983 die
Hauptabteilung Wissenschaft.
Als Autor legte Giese 1973 mit seinem ersten, vielbeachteten Roman "Wie ein
Fremder im Vaterland" eine Marc-Aurel-Studie vor. Drei weitere Romane
folgten: "Wie ein Schnee in der Wüste" über Omar Khajjam, "Geduldet
Euch, Brüder" über Severin und "Lerida oder der lange Schatten". Die
Werke haben humanistische Zielsetzungen und treten für die Überwindung
von Fremden-, Klassen- und Rassenhass ein.
Giese ist Großmeister der Wiener Freimaurerloge und wurde 1990 als
Nachfolger von
György Sebestyen
zum Präsidenten des österreichischen PEN-Clubs gewählt.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992