Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

Gruber, Karl#


* 3. 5. 1909, Innsbruck

† 1. 2. 1995, Innsbruck


Elektrotechniker, Jurist und Politiker

Karl Gruber
Karl Gruber
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Der Sohn eines Eisenbahners studierte Elektrotechnik in Innsbruck. Bis Februar 1934 gehörte er zu den "Roten Falken", danach wandte er sich politisch dem christlichsozialen Lager zu. In Wien arbeitete er als Postbeamter und studierte nebenbei Jus (Promotion: 1936). 1938 wurde er entlassen und fand in der Privatwirtschaft Unterschlupf. Nach Tirol zurückgekehrt, war er 1945 führend in der Widerstandsbewegung tätig. Von Mai bis Oktober 1945 wirkte er als Tiroler Landeshauptmann. Er hat die "Demokratische Staatspartei" gegründet, die in die ÖVP aufging. Im September 1945 wurde er Unterstaatssekretär für Äußeres. Bis 1953 war er Außenminister. Er schloss 1946 mit seinem italienischen Amtskollegen Alcide De Gasperi ein Abkommen zum Schutz der Minderheit in Südtirol, das Bruno Kreisky später als "einmaliges Dokument österreichischer Schwäche" abqualifizierte. In der Zeit des kalten Krieges bemühte er sich, die Staatsvertragsverhandlungen weiterzuführen. Pro-westlich eingestellt, wurde er 1953 zum Rücktritt veranlasst, als Julius Raab sich um ein besseres Verhältnis zur Sowjetunion bemühte. Gruber trat in den diplomatischen Dienst und war in der Folge als Botschafter in Washington, Madrid, Bonn und Bern tätig. Dazwischen wirkte er 1966-1969 als Staatssekretär für Verwaltungsreform. Seit seiner Pensionierung ist er Präsident des Lateinamerikainstituts.

Werke#

  • "Politik der Mitte" (1946)
  • "Befreiung und Freiheit" (1953)
  • "Ein politisches Leben" (1975)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992