Holzer, Rudolf#
* 28. 7. 1875, Wien
† 17. 7. 1965, Wien
Schriftsteller und Journalist
Holzer stammte aus einer Niederösterreichíschen Weinhauerfamilie. Er studierte Maschinenbau an
der Höheren Gewerbeschule in Wien und dann als a. o. Hörer an der Wiener
Universität Germanistik und Kunstgeschichte. Von
Hermann Bahr
gefördert, wandte er sich der journalistischen Laufbahn zu. Er war u. a.
Theaterkritiker der "Neuen Freien Presse" und 1924-1933 Chefredakteur
der "Wiener Zeitung". Als Schriftsteller war
Holzer vielseitig tätig. Er
schrieb eine Reihe von Dramen, die an großen Häusern zur Aufführung
kamen, etwa "Hans Kohlhase" (1940 und 1957 als "Justizia" am Wiener
Burgtheater), "Gute Mütter" (1914 am Deutschen Volkstheater) und "Der Himmel voller Geigen"
(1948 am Burgtheater). Er schrieb Romane (u. a. "Das Feuerchen des
häuslichen Herdes"), Novellen und Essays. Außerdem verfasste er
verdienstvolle theater- und kulturgeschichtliche Werke, wie "Wiener
Volkshumor" (1947) und "Die Wiener Vorstadtbühnen" (1951). Er war
Präsident des österreichischen Schriftstellerverbandes und der Concordia sowie
Vorstandsmitglied des österreichischen PEN-Clubs und somit eine der führenden
Persönlichkeiten des Wiener Literaturlebens.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992