Jürgens, Curd#
* 13. 12. 1915, München
† 18. 6. 1982, Wien
Schauspieler
Jürgens,
ein Liebling der Boulevardpresse, war nicht nur Filmstar und
skandalträchtiger Bonvivant, sondern ein großer Schauspieler und
Charakterdarsteller, der eine eindrucksvolle Karriere am Wiener
Burgtheater absolvierte.
Nach seiner Schauspielausbildung in München und Berlin begann der Sohn
einer Französin und eines Hamburgers an Berliner Bühnen (Metropol,
Kurfürstendamm, Komödie). 1938-1941 spielte er in Wien am Deutschen
Volkstheater. Anschließend kam er an das Burgtheater, wo er bis 1953 und
nochmals 1965 klassische wie moderne Rollen spielte, so den Pylades in
Goethes "Iphigenie", den Tom in Williams "Glasmenagerie", Kowalski in
"Endstation Sehnsucht" und die Titelrolle in Brechts "Galilei".
Internationale Berühmtheit erlangte er - von
Willi Forst
entdeckt - im Film. 1936-1979 wirkte
Jürgens in rund 160 Filmen mit. 1955 wurde er in
Venedig für die Hauptrolle in "Des Teufels General" als bester
Schauspieler ausgezeichnet, danach ging er nach Hollywood. Es folgten
Streifen wie "Der blaue Engel" (1959) und "Schachnovelle" (1960).
1973-1977 trat Jürgens in Salzburg als "Jedermann" auf. 1976 erschienen unter
dem Titel "... und kein bißchen weise" seine freimütigen Lebenserinnerungen.
Literatur#
- M. Jürgens. Curd Jürgens Wie wir ihn sahen (1985)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992