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Krauß, Werner#


* 23. 6. 1884, Gestungshausen bei Coburg (Deutschland)

† 20. 10. 1959, Wien


Kammerschauspieler


Krauß war einer der größten deutschsprachigen Schauspieler unserer Zeit. Von phänomenaler Ausdruckskraft und vollendeter Sprechkultur, beeindruckte der geniale Charakterdarsteller an der "Burg" in Glanzrollen wie Mephisto, Falstaff, King Lear, Othello, Wilhelm Tell oder Wilhelm Voigt in Zuckmayers "Der Hauptmann von Köpenick". Nach Lehr- und Wanderjahren spielte Krauß ab 1912 am Künstlertheater München, von wo ihn Max Reinhardt 1913 nach Berlin holte. Das Deutsche Theater Berlin, das Berliner Staatliche Schauspielhaus und schließlich das Wiener Burgtheater (Debüt 1928, Mitglied 1933-1944 und ab 1948) waren die bedeutendsten Stätten seines Wirkens. Krauß wirkte auch beim Film. Mit dem Stummfilm "Das Cabinet des Dr. Caligari" errang er in der Hauptrolle bereits 1920 internationale Anerkennung. Mit dem Tonfilm "Jud Süß" (1940) stellte er sich allerdings in den Dienst der NS-Propaganda. Krauß war seit 1954 Träger des Iffland-Ringes, den er testamentarisch an Josef Meinrad weitergab. 1958 veröffentlichte er unter dem Titel "Das Schauspiel meines Lebens" seine Memoiren.

Literatur#

  • W. Goetz, Werner Krauß (1954).



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992