Salcher, Herbert#
* 3. 11. 1929, Innsbruck
Jurist und Politiker
Als Werkstudent studierte
Salcher in Innsbruck Jus (Promotion: 1955). 1950 trat er in die
Tiroler Gebietskrankenkasse ein, wo er bis 1962 zum
stellvertretenden Direktor avancierte.
Seit 1946 Mitglied der Sozialistischen Jugend,
wurde er schließlich Landesobmann dieser Organisation.
1960 kam er in den Innsbrucker Gemeinderat.
1969 wurde er Landesparteiobmann der SPÖ. 1970-1979
war er Landeshauptmannstellvertreter und Referent für das
Gesundheits- und Sozialwesen. Als praktizierender Katholik ist
Salcher Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Christentum und Sozialismus.
1979-1981 leitete er das Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz,
1981 übernahm er das Finanzministerium. In letzterer Funktion geriet er mit Kanzler
Sinowatz
in Konflikt, der
Salchers Steuerreformpläne nicht guthieß; auch sein Vorgehen in der Steuersache
Androsch
stieß auf Widerspruch. Diese Differenzen führten schließlich
zu seinem Rücktritt. Danach betrieb er eine private Klinik in Tirol.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992