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Schneidmadl, Heinrich#


* 20. 2. 1886, Gutenstein (Niederösterreich)

† 31. 10. 1965, Wien


Journalist und Politiker


Schon seit 1904 war Schneidmadl bei den Sozialdemokraten und in der Gewerkschaftsbewegung aktiv. 1919 wurde er in die Konstituierende Nationalversammlung, 1920 in den Nationalrat gewählt. 1927-1934 gehörte er auch der Niederösterreichíschen Landesregierung an. Er war ein typischer Vertreter jener Niederösterreichíschen Linie der SDAP, die immer kompromissbereit für Verhandlungen mit dem Regierungslager eintrat. 1933/34 wollte er als Chefunterhändler mit den Christlichsozialen ein Agreement erreichen. Aber weder beim politischen Gegner noch in der eigenen Partei fanden Schneidmadl und seine Freunde Gehör. 1934 wurde er verhaftet und verbrachte kurze Zeit im Anhaltelager Wöllersdorf. Er trat in der Folge kaum politisch in Erscheinung. 1938 blieb er zunächst unbehelligt, erst 1944 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet. 1945 gehörte er als Unterstaatssekretär für öffentliche Bauten der ersten Regierung Renner an, war Chefredakteur der "Arbeiter-Zeitung" und 1946-1949 Mitglied der Niederösterreichíschen Landesregierung. Zuletzt amtierte er als Vizepräsident der Niederösterreichíschen Landesenergiegesellschaft NEWAG.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992