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Staud, Johann#


* 22. 5. 1882, Rohozna Poliska (Böhmen)

† 2. 10. 1939 im KZ Flossenbürg


Gewerkschafter


Das uneheliche Kind einer Bauernmagd wuchs in Niederösterreich auf und erlernte das Schuhmacherhandwerk. Bereits damals wurde Staud Mitglied des Katholischen Gesellenvereins. Bis 1908 ging er auf die Walz und sammelte in Deutschland bei christlichen Gewerkschaftsorganisationen Erfahrungen. Wieder in Österreich, wurde er enger Mitarbeiter von Leopold Kunschak. 1909 gründete er den Verband der Lederarbeiter, dessen Obmann er bis 1934 blieb. Im 1. Weltkrieg wurde er schwer verwundet, danach widmete er sich ausschließlich dem Wiederaufbau der christlichen Gewerkschaftsbewegung. 1927 wurde er Sekretär der Zentralkommission der Christlichen Gewerkschaften. Staud war auch Mitglied der Wiener Parteileitung der Christlichsozialen Partei und der Kammer für Arbeiter und Angestellte. 1934 wurde er Vorsitzender der Einheitsgewerkschaft des Ständestaats, er war auch Mitglied des Bundeswirtschaftsrates. Der Errichtung des Ständestaats brachten die christlichen Gewerkschafter nicht viel Sympathie entgegen, fügten sich aber. Staud gehörte zu jenen, die immer wieder vor den Nationalsozialisten warnten und zur Zusammenarbeit mit der sozialdemokratischen Arbeiterschaft rieten. Am 12. März 1938 sofort verhaftet, wurde er zuerst nach Dachau und dann nach Flossenbürg gebracht, wo er einem Herzversagen erlag.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992