Trenker, Luis#
* 4. 10. 1892, St. Ulrich (Südtirol)
† 13. 4. 1990, Bozen (Südtirol)
Bergsteiger, Schriftsteller, Filmschauspieler und -regisseur
Luis Trenker
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Der passionierte Bergsteiger mit dem Image des Tiroler Naturburschen -
urwüchsig und robust bis ins hohe Alter - wurde als Bergführer eines
deutschen Kamerateams 1924 für den Film entdeckt. Doch bevor er seine
Weltkarriere startete, verlief sein Leben durchaus in bürgerlichen
Bahnen. Nach der Matura in Innsbruck studierte
Trenker bis 1914 Architektur
an der Technischen Hochschule in Wien, schloss das Studium 1922 in Graz
ab und arbeitete bis 1924 im Architekturbüro von
Clemens Holzmeister
in Bozen. Dann wandte er sich dem Film zu und lebte zunächst in Berlin
(1928-1940), dann in Rom (1940-1945) und nach dem Krieg abwechselnd in
Bozen und München. Seinen Filmen lagen eigene Romane zugrunde, die er zu
Drehbüchern umarbeitete. Zudem war er Regisseur, Hauptdarsteller und
Produzent. Werke wie "Der Kampf ums Matterhorn" (1926), "Der Berg ruft"
(1927), "Berge in Flammen" (1930), "Der Feuerteufel" (1933)
mystifizierten Nation, Heimat und Natur und entsprachen mit ihrer
Blut-und-Boden-Dramatik, der Verherrlichung des
Luis Trenker
Deutschtums und dem Heldentod-Mythos dem damaligen Zeitgeist.
Trenker
veröffentlichte mehr als 40 Bücher, er drehte auch zahlreiche
Dokumentarfilme über Südtirol und schrieb eine Autobiographie unter dem
Titel "Alles gutgegangen. Geschichte meines Lebens" (1965, 1981).
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992