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Veiter, Theodor#


* 22. 9. 1907, München

† 23. 10. 1994, Feldkirch


Völkerrechtler


Der aus einer Kärntner Künstlerfamilie stammende Veiter absolvierte das Jesuitengymnasium "Stella Matutina" in Feldkirch und studierte anschließend Jus in München und Wien. Daneben betrieb er Sprachstudien, betätigte sich aktiv in der katholischen und deutschen Studentenschaft und arbeitete als Sekretär der Christlichsozialen Bundesratsfraktion. Als Assistent von Professor Hugelmann war er Mitherausgeber des Werkes "Das Nationalitätenrecht des alten Österreich" (1934). Nach Abschluss seiner Studien entfaltete Veiter eine vielfältige journalistische Tätigkeit, er wirkte bei der Amtlichen Nachrichtenstelle, als Nachrichtensprecher der RAVAG und als Pressesprecher für Unterrichtsminister Pernter. Als prononcierter Katholik war er auch in zahlreichen kirchlichen Gremien tätig. Sehr früh interessierte er sich für Fragen des Volksgruppenrechts; 1936 erschien sein aufsehenerregendes Werk "Die slowenische Volksgruppe in Kärnten". Obwohl dem deutsch-völkischen Katholizismus nahestehend, hatte Veiter in der NS-Zeit Schreibverbot. Er wich in eine wirtschaftliche Tätigkeit aus und schloss sich auch Widerstandsgruppen an. 1945 begann er in Vorarlberg eine Berufslaufbahn als Rechtsanwalt, gleichzeitig publizierte er auch in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften zu Fragen des Volksgruppenrechts und zu Minderheitenfragen. Als Herausgeber der einschlägigen Zeitschriften "Europa Ethnica" und "AWR-Bulletin" errang er einen internationalen Ruf als Experte für Menschenrechte, Minderheiten und Flüchtlinge. Als Honorarprofessor für Staatslehre und Volksgruppenrechte lehrte er an den Universitäten Königstein (Taunus) und Innsbruck. Veiter ist Autor von zahlreichen wissenschaftlichen Werken und Aufsätzen.

Weitere Werke#

  • "Nationale Autonomie" (1938)
  • "Die Italiener in der österreich-ungarischen Monarchie" (1965)
  • "Das Selbstbestimmungsrecht nach sowjetischer und westlicher Lehre" (1967)
  • "Die Rechte der Volksgruppen und Sprachminderheiten in Österreich" (1970)
  • "Nationalitätenkonflikt und Volksgruppenrecht im 20. Jh." (1984)
  • "Bibliographie zur Südtirolfrage" (2 Bde., 1984, 1991)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992