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Waldinger, Ernst#


* 16. 10. 1896, Wien

† 1. 2. 1970, New York


Lyriker


Waldinger meldete sich nach der Matura freiwillig zum Kriegsdienst, wurde schwer verwundet und studierte danach Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Nach seiner Promotion arbeitete er in einer Fachbuchhandlung. Er schloss Freundschaft mit Theodor Kramer und Josef Weinheber und veröffentlichte 1934 seinen ersten Gedichtband "Die Kuppel", in dem er formstreng die Natur und die Klassiker besang. Er liebte v. a. Hölderlin, Lenau und Claudius. 1938 emigrierte der Sohn einer orthodoxen jüdischen Familie in die USA. Dem biographischen Bruch folgte auch ein literarischer. Aus dem Klassizisten wurde ein politischer Lyriker ("Die kühlen Bauernstuben", 1946, "Zwischen Hudson und Donau", 1958), der sich in seinen weiterhin formstrengen Versen nach der Heimat sehnte. Waldinger, der ab 1947 als Prof. in Saratoga Springs lehrte, kam nur mehr besuchsweise nach Österreich zurück.

Literatur#

  • K.-M. Gauß (Hg.), Ernst Waldinger, "Noch vor dem jüngsten Tag". Ausgewählte Gedichte und Essays (1990)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992