Der große Krieg 1914-1918#
Rezension von Peter Diem
Am 28. Juni 1914, kurz nach 11 Uhr vormittags, legt der serbische Schüler Gavrilo Princip in Sarajevo Lunte an das "Pulverfass Europa". Er trat an den Wagen des österreichischen Thronfolgers heran, zog seine Pistole, Kaliber 7,65, und drückte ohne zu zögern zweimal ab. Die beiden Kugeln beendeten nicht nur augenblicklich das Leben Franz Ferdinands und das seiner aus Böhmen stammenden Frau Sophie, sondern bald darauf ein ganzes Zeitalter. Der Erste Weltkrieg, der durch den Mord ausgelöst worden war, veränderte den europäischen Kontinent so nachhaltig und radikal wie kein Ereignis zuvor. In einem bis dahin für unmöglich gehaltenen Gemetzel - dem ersten weltumfassenden industrialisierten Krieg - starben Millionen Menschen, gingen jahrhundertealte Kaiserreiche unter, darunter auch Österreich-Ungarn.Der Autor beschreibt in diesem umfangreich bebilderten Band eindrücklich die dramatische Vorgeschichte des "Großen Krieges", stellt Fragen nach der Verantwortlichkeit österreichischer Poltiker für die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" und erzählt von den vier langen Jahren des Krieges, an denen die Habsburgermonarchie schließlich zerbrach. Die Ostfront mit Galizien und den Karpaten findet dabei ebenso Berücksichtigung wie die Alpenfront im Süden der Monarchie.
Hans Magenschab erzählt die Geschichte dieses Waffengangs aus österreichischer Perspektive. Dabei werden die langfristigen politischen Entwicklungen, die zum Ultimatum an Serbien führten, kritisch analysiert. Das Leben der Zivilisten in der Heimat wird ebenso dargestellt, wie der mörderische Kampf der Soldaten an den vordersten Linien, große politische Ereignisse ebenso wie individuelle Schicksale.
Hans Magenschab: Österreich im Ersten Weltkrieg 1914-1918.
Der Weg in den Untergang - Die Katastrophe im Osten - Der Krieg im Gebirge - Das Ende der Monarchie, Großformat, 255 Seiten, EUR 39,90