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Die Bernsteinstraße#

Bernhardsthal#

In Bernhardsthal, knapp an der tschechischen Grenze im äußersten Nordosten Niederösterreichs im Weinviertel gelegen, wurden reiche Funde aus der Bronzezeit und der La-Tene-Periode getätigt. Die Pfarrkirche von Bernhardsthal ist dem hl. Ägydius geweiht und wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts barockisiert. Im Turm-Untergeschoss findet sich eine Sandstein-Pietä, die gegen Ende des 17. Jahrhunderts entstanden ist.

Am südlichen Ortsrand stand eine zum Schutz der Handelsstraße errichtete Burg, die 1485 vom Böhmenkönig Podiebrad zerstört wurde. Ihr folgte ein Liechtensteinsches Schloss, das aber bereits im 16. Jahrhundert verfiel. Sehenswert ist das Otto Berger-Heimatmuseum mit seiner Dokumentation der zahlreichen archäologischen Fundstellen in und um Bernhardsthal. Der Objektbestand umfasst Ur- und Frühgeschichte (Ausgrabungsfunde ab Jungsteinzeit, germanische Siedlung), Mittelalterarchäologie (hier sei nur auf Grabbeigaben und das „Bernhardsthaler Bleikreuz" aus dem 9. Jahrhundert verwiesen) sowie eine volkskundliche Sammlung.

Drösing#

An einem wichtigen Marchübergang gelegen, war Drösing, die nächste größere Ortschaft an unserer Route, schon um die Jahrtausendwende Pfarre, wurde aber später dem Lilienfelder Zisterzienserstift inkorporiert. Die Pfarrkirche hl. Laurentius war eine ehemalige Wehrkirche, woran heute noch der romanische Quaderturm an der Westseite der barocken Kirche erinnert. Die Kirche birgt bemerkenswerte barocke Gegenstände aus aufgehobenen Klöstern der Umgebung.

Ostlich des Ortes finden sich Reste einer mittelalterlichen Erdaufschüttung mit Wällen und Wassergraben — eine so genannte Hausberganlage. Hausberge waren im frühen Mittelalter der befestigte Sitz der politischen und herrschaftlichen Autorität der Dorfgemeinschaften. Ihre Errichtung stand in direktem Zusammenhang mit dem sozialen Aufstieg der Ministerialien (Kolonisierungs-beauftragte der Herzöge). In Notzeiten diente der Hausberg als Fluchtburg. Die meisten Hausberge in Österreich finden sich im nordöstlichen Niederösterreich, im Burgenland und im Flach- und Hügelland der Steiermark.

Dürnkrut und Jedenspeigen#

Gleich in der Nähe liegen Dürnkrut und Jedenspeigen. Die berühmte Schlacht - die übrigens zu den größten Ritterschlachten des Mittelalters zählt - zwischen Rudolf I. von Habsburg und König Ottokar von Böhmen am 26. August 1278, fand fünf Kilometer südlich von Drösing, nahe bei Dürnkrut und dem benachbarten Jedenspeigen, statt.

Fast unauffindbar steht inmitten der Felder ein barockes Steinkreuz, nämlich das Ottokar-kreuz, wo König Rudolf, von seinem erstochenen Pferd stürzend, in der schweren Rüstung bewegungsunfähig in Lebensgefahr geriet. Er wurde aber in letzter Minute gerettet, während sein großer Widersacher noch am selben Tag auf der Flucht erschlagen wurde. In Straßennähe findet sich das von den Umgebungsgemeinden errichtete Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht.

Dürnkrut

Schloss Dürnkrut dürfte Ende des 13. Jahrhunderts errichtet worden sein. Im Jahre 1985 erwarb die Marktgemeinde Dürrkrut das Schloss. Seitdem dient es als Kultur-und Gemeindezentrum.
Schloss Dürnkrut dürfte Ende des 13. Jahrhunderts errichtet worden sein. Im Jahre 1985 erwarb die Marktgemeinde Dürrkrut das Schloss. Seitdem dient es als Kultur-und Gemeindezentrum.

In Dürnkrut selbst ist die barocke Pfarrkirche hl. Jakob aus dem Jahr 1698 mit ihrer reichen Stuckdecke und den Fresken besuchenswert.

Das Schloss Dürnkrut steht mit seinem dominierenden Torturm auf einer Anhöhe in der Ortsmitte. 1529 wurde es nach schweren Kampfschäden neu aufgebaut. Sehenswert ist die später erfolgte Renaissance-Gestaltung um den quadratischen Hof.

Der Torturm wurde im 19. Jahrhundert von den damaligen Besitzern des Schlosses, nämlich von der Familie Sachsen-Coburg-Gotha, in "romantisierender" Art neu gestaltet.

Jedenspeigen

Schloss Jedenspeigen wurde nach seiner Zerstörung im 15. Jahrhundert um 1600 im Renaissancestil vom Geschlecht der Kollonitsch auf den Resten des alten Bauwerks wiedererrichtet. Auf dem Schlussstein am gotischen Steintor ist die Jahreszahl 1192 zu lesen.
Schloss Jedenspeigen wurde nach seiner Zerstörung im 15. Jahrhundert um 1600 im Renaissancestil vom Geschlecht der Kollonitsch auf den Resten des alten Bauwerks wiedererrichtet. Auf dem Schlussstein am gotischen Steintor ist die Jahreszahl 1192 zu lesen.

Im direkt benachbarten Jedenspeigen erhebt sich der mächtige frühbarocke Bau des Schlosses Jedenspeigen, das seit 1879 im Besitz der Erzdiözese Wien steht. Der zweigeschossige Baukörper wird durch einen viergeschossigen Torturm geprägt. Im Schloss gibt es eine ständige Ausstellung über die Schlacht von Dürnkrut und Jedenspeigen.

Im August jeden Jahres wird abwechselnd mit der Marktgemeinde Dürnkrut ein Mittelalterspektakel veranstaltet (Näheres unter www.ritter-jedenspeigen.at/mittelalter). Das Publikum wird mit Schwertkämpfen, Vorführungen des Falkners oder mit dem Kampf mit dem Drachen in den Bann gezogen. Daneben demonstrieren Handwerker ihre Geschicklichkeit und präsentieren ihr Kunsthandwerk in einem mittelalterlichen Markt.

Historische Gewandungen und alte Künste beim Mittelalterfest in Jedenspeigen: Hier kann man 'Ritter' hautnah erleben.
Historische Gewandungen und alte Künste beim Mittelalterfest in Jedenspeigen: Hier kann man "Ritter" hautnah erleben.

Jedes Jahr im August fühlt sich der Besucher in Jedenspeigen ins Mittelalter zurückversetzt. Das Fest soll an die berühmte Schlacht zwischen Ottokar und Rudolf von Habsburg erinnern.
Jedes Jahr im August fühlt sich der Besucher in Jedenspeigen ins Mittelalter zurückversetzt. Das Fest soll an die berühmte Schlacht zwischen Ottokar und Rudolf von Habsburg erinnern.

Während Gaukler, Narren und Minnesänger das Flair des Mittelalters verbreiten, können sich die jüngeren Besucher im "Dorf der Knappen" beim Armbrust- und Bogenschießen, Basteln und zeitgemäßen Spielen austoben und beim Ponyreiten ihre Abenteuerlust stillen.

Dass auch kulinarische Schmankerln angeboten werden, versteht sich von selbst. Den Weinkenner erwartet darüber hinaus im Schlosskeller eine zeitgemäße Präsentation der besten Weine auf historischem Boden.

Stillfried#

Wieder ein Stück weiter südlich liegt Stillfried, ein wichtiger Marchübergang, wo König Rudolf am Morgen vor der Schlacht vor der auf einer Hügelkuppe liegenden Pfarrkirche eine Messe lesen ließ und seine Ritter mit den Schlachtrufen „Christus, Christus!" und „Rom, Rom!" in den Kampf gegen die Böhmen schickte.

Stillfried ist uralter Siedlungsboden und eine der bedeutendsten archäologischen Fundstätten Österreichs, kann der Ort doch auf nahezu 30.000 Jahre ununterbrochener Geschichte zurückblicken. In der Bronzezeit befand sich hier ein wichtiger Siedlungsplatz, von dem heute noch gewaltige Wallanlagen der Urnenfelder Zeit Zeugnis geben. Im bis zu vier Meter Höhe erhaltenen Westwall ist ein Grabungsprofil konserviert. 174 n. Chr. ließ der römische Kaiser Marc Aurel hier ein Kastell errichten, das vermutlich durch Kaiser Valentinian um 370 verstärkt wurde.

Nördlich vom Bahnhof Stillfried ist der erste Urgeschichtliche Wanderweg Österreichs eingerichtet worden. Er nimmt beim Museum seinen Ausgang und führt hinauf zum „Westwall". Dort wurde ein Profilschnitt durch den vier Meter hohen Wall angelegt. Auf einem Hohlweg gelangt man zum ehemals befestigten „Nordtor", das noch gut zu erkennen ist.

Im Ortsmuseum für Ur- und Frühgeschichte ist eine Reihe von Grabungsfunden ausgestellt. Die Stillfrieder Pfarrkirche ist als ehemalige Wehrkirche weithin sichtbar im Bereich der frühmittelalterlichen Befestigungsanlage gelegen. Sie dürfte auf einem Platz stehen, an dem der Markomannen-König Marbod um die Zeitenwende eine Sperrburg hatte errichten lassen. In den Jahren 1669/1670 wurde die Kirche unter Beibehaltung des gedrungenen Westturmes barockisiert.

Mannersdorf an der March#

Ein ganz kurzes Wegstück in südlicher Richtung ist es bis Mannersdorf an der March. Seltsam fremdartig steht dort das Rund der frühbarocken Rochuskapelle auf der Anhöhe über der Ortschaft. Die Rochuskapelle wurde im 17. Jahrhundert nach dem Vorbild des Tempels auf dem heiligen Berg Orta in Italien errichtet. Rudolf von Teuffenbach hat sie zum Dank für seine Heimkehr aus dem Dreißigjährigen Krieg 1637 bis 1647 errichten lassen. Die Pfarrkirche hl. Agatha wurde 1867 auf den Mauern der barocken Vorgängerkirche im frühhistorischen Stil neu errichtet.

Mannersdorf weist im Übrigen eine langjährige Weinbautradition auf: Am Kellerberg sind 129 Weinkeller in sieben übereinander liegenden Kellerreihen angeordnet. Die Nähe des Flusses und die damit verbundenen Frühnebel verursachen auf den Trauben häufig einen Edelschimmelbefall (Botrytis), der die Voraussetzung für die Erzeugung von Prädikatsweinen bis zur berühmten Trockenbeerenauslese ist.

Marchegg#

Der frühbarocke Eingangsbereich des im Zweiten Weltkrieg schwer zerstörten Schlosses Marchegg, das heute unter anderem als Jagdmuseum dient.
Der frühbarocke Eingangsbereich des im Zweiten Weltkrieg schwer zerstörten Schlosses Marchegg, das heute unter anderem als Jagdmuseum dient.

Nächste Station an der Bernsteinstraße in südlicher Richtung ist Marchegg: Die uralte Flussübergangs-Stelle ist an sich kein langsam gewachsener Ort, sondern eine von König Ottokar II. planmäßig angelegte Stadt, mit bewehrtem Mauerring und einer Stadtburg, nachdem er 1260 den Ungarnkönig Bela IV. geschlagen hatte. An mehreren Stellen sind die alten Mauern noch erhalten.

Die Pfarrkirche M. Margarete mit dominierendem frühgotischem Chor steht in der Stadtmitte. Die ehemalige Stadtburg, das Schloss Marchegg, wurde schon zu Ende des 17. Jahrhunderts von den Grafen Palffy in ein frühbarockes Jagdschloss umgebaut, in dem Kaiserin Maria Theresia öfters zu Gast war. Seit 1959 ist hier das Niederösterreichische Jagdmuseum, eine Außenstelle des Niederösterreichischen Landesmuseums, untergebracht.

Sehenswert ist auch die heute denkmalgeschützte Stadtmauer, die im Jahre 1268 begonnen wurde. Das Ungartor (Bild) und das Wienertor sind noch heute erhalten. Ein vorzügliches Störche-Beobachtungsgebiet schließt direkt an das versumpfte Augelände im Nahbereich des Schlosses an. Man kann hier die großen Zugvögel in mehreren Naturnestern auf mächtigen alten Weidenbäumen beobachten.

Schloss Schlosshof#

Sechs Kilometer südlich liegt Schloss Schlosshof, das 1725 von Prinz Eugen erworben und zu einem repräsentativen Landsitz ausgebaut wurde. Die Schlossanlage wurde 1627 von Friedrich von Prankh an Stelle einer mittelalterlichen Feste namens „Hof" errichtet. Prinz Eugen ließ das Bauwerk nach Plänen Lukas von Hildebrandts erweitern und umbauen, sodass ein bemerkenswert großzügig angelegtes Barock-schloss, umgeben von Terrassenmauern, Bastionen und Gräben, entstand. Das Schloss wurde 1755 dann von Kaiserin Maria Theresia erworben, war 1898 kaiserliches Reitinstitut und befindet sich heute im Besitz der Republik. - Nach einer großzügigen Renovierung steht es seit 2005 der Öffentlichkeit zur Verfügung und wird unter anderem für Schlosskonzerte genutzt.

Jagdschloss Niederweiden#

Das barocke Schloss Niederweiden bei Engelhartstetten (auch als Jagdschloss Engelhartstetten bezeichnet) ist eines der Baujuwelen Niederösterreichs.
Das barocke Schloss Niederweiden bei Engelhartstetten (auch als Jagdschloss Engelhartstetten bezeichnet) ist eines der Baujuwelen Niederösterreichs.

In Sichtweite liegt das Jagdschloss Niederweiden bei Engelhartstetten. Sein Vorgängerbau, die Burg Grafenweiden, ist in Resten heute noch im Areal des Schlossparks zu finden. Johann Bernhard Fischer von Erlach erhielt den Auftrag zur Neugestaltung im Jahre 1693 durch Graf Rüdiger von Star-hemberg und schuf ein prachtvolles Objekt. 1726 erwarb Prinz Eugen auch dieses Schloss.

Knapp vor Bad Deutsch Altenburg überspannt das imposante Bauwerk der Neuen Donaubrücke den Strom und das Augelände. Irgendwo zwischen diesem Landstrich und der Hainburger Pforte querten auch die alten Bernsteinhändler die Donau. Die Römer errichteten dann Schiffsbrücken, und 1570 ließ Wolf von Puechhaimb, Herr auf Kittsee, eine dreibogige Donaubrücke errichten, von der aber keinerlei Reste mehr erhalten sind. Die Römer waren es, welche die alte Bernsteinstraße, die ja kaum mehr als ein Saumpfad war, in eine Fahrbahn für Fuhrwerke verwandelten.

Bad Deutsch Altenburg#

In Bernstein eingeschlossene Insekten: Stücke wie diese dürften auch schon die alten Bernsteinhändler im Angebot gehabt haben.
In Bernstein eingeschlossene Insekten: Stücke wie diese dürften auch schon die alten Bernsteinhändler im Angebot gehabt haben.

Bad Deutsch Altenburg mit seiner schon in der Römerzeit benutzten Schwefel-Kochsalz-Therme liegt am Fuß des Pfaffenberges, der zusammen mit dem prähistorischen Großgrabhügel von den Einheimischen Türkenhügel genannt wird. Die sehenswerte gotische Pfarrkirche Mariae Empfängnis liegt erhöht über dem Ort auf einer steil zur Donau abfallenden Terrasse. Die ursprünglich spätromanische Pfeilerbasilika wurde später gotisiert. Berühmt ist auch der spätromanische Karner neben der Kirche.

Carnuntum#

Blick auf das berühmte 'Heidentor' bei Petronell- Carnuntum, das als bekanntestes römisches Denkmal in Österreich gilt. Neuere Untersuchungen konnten nachweisen, dass die Errichtung des Heidentores während der Alleinregierungszeit Kaiser Konstantius II. (351-361 n.Chr.) erfolgte. Die ursprüngliche Verwendung des Tores ist unbekannt; meist wird das Heidentor als Grabanlage gedeutet, möglicherweise könnte es sich auch um einen Triumpfbogen gehandelt haben.
Blick auf das berühmte "Heidentor" bei Petronell- Carnuntum, das als bekanntestes römisches Denkmal in Österreich gilt. Neuere Untersuchungen konnten nachweisen, dass die Errichtung des Heidentores während der Alleinregierungszeit Kaiser Konstantius II. (351-361 n.Chr.) erfolgte. Die ursprüngliche Verwendung des Tores ist unbekannt; meist wird das Heidentor als Grabanlage gedeutet, möglicherweise könnte es sich auch um einen Triumpfbogen gehandelt haben.

Carnuntum, Namensgeber der Region, wurde von den Römern gegründet und war die Hauptstadt Oberpannoniens. Direkt im Ort befinden sich heute die größten Ausgrabungen der Römerzeit in Mitteleuropa. Ein Besuch des Archäologischen Parks Carnuntum lohnt sich unbedingt. Man erlebt hier Geschichte zum Anfassen und wird über 2000 Jahre hinweg zurück in die Vergangenheit versetzt.

Im Museum Carnuntinum werden ein Mithras-Kultplatz, Modelle der Ausgrabungen von Carnuntum, römische Kaiser und Provinzen anhand von Münzen, das kriegerische und zivile Leben der Römer und vieles andere mehr ausgestellt. Im Museumsgarten ist ein Lapidarium mit Steindenkmälern aus Carnuntum eingerichtet.

'Gladiatorenkampf' in Carnuntum
"Gladiatorenkampf" in Carnuntum

Die Römerstadt erstreckte sich vom heutigen Ortsende von Petronell bis westlich des auch noch als Ruine weit über die Ebene hinblickenden Heidentores sowie des Amphitheaters. Dass dieses Theater zirka 13.000 Personen Platz bot, in der benachbarten Militärstadt aber ein eigenes Theater existierte, mag auf die beachtliche Größe Carnuntums in der Römerzeit hinweisen. 395 n. Chr. wurde Carnuntum übrigens von den Markomannen zerstört...

Laa an der Thaya#

Das imposante Rathaus von Laa an der Thaya (erbaut 1898/99) fällt besonders durch seine glasierten Dachziegel auf.
Das imposante Rathaus von Laa an der Thaya (erbaut 1898/99) fällt besonders durch seine glasierten Dachziegel auf.

Nördlich führte ein zweiter und dritter Ast der Bernsteinstraße nach Laa an der Thaya bzw. in Drasenhofen - entlang der tschechischen Grenze - auf das heutige österreichische Staatsgebiet: An der Staatsgrenze, im nordwestlichen Weinviertel, liegt Laa an der Thaya: Reste der Stadtmauer und der so genannte Reckturm sind von der alten Stadtmauer noch erhalten.

Die Pfarrkirche hl. Veit, eine dreischiffige Basilika, wurde 1130 erbaut, im Jahre 1650 umgestaltet und 1720 bis 1745 barockisiert. Neben der Kirche ist der weitläufige, mittelalterliche Pfarrhof aus dem 14. Jahrhundert sehenswert. Einen Besuch lohnt auch die Bürgerspitalkirche hl. Jakob d. Ä. Es handelt sich hier um einen gotischen Kapellenbau aus dem frühen 14. Jahrhundert. Die „Burg" an der Nordwestecke der Stadt war ursprünglich ein Wassersperrwerk für die Wallgräben außerhalb der Stadtmauern. Später wurde sie zu einer Wohnburg umgebaut. Heute ist hier im Übrigen das informative 1. Osterreichische Biermuseum untergebracht. Mit diesem Museum erschöpft sich die Museumswelt von Laa aber keineswegs.

Sehenswert ist auch das Südmährermuseum Thayaland, das Exponate aus dem täglichen Leben und dem Brauchtum der Deutschsüdmährer zeigt. Dazu wird eine Dokumentation der Vertreibung 1945 aus der ehemaligen Heimat gezeigt. Eine Video-Tonbildschau (21 Minuten) rundet das Bild ab. Nicht vergessen werden sollte auch das Kutschenmuseum, in dem auf 1.000 m2 zirka 90 Fahrzeuge von um 1740 an gezeigt werden, wie zum Beispiel Landauer, Mylords, Wiener Fiaker, Coupes, Postkutschen, Jagdwagen sowie Arbeitswagen von Bauern und Gewerbetreibenden. Dazu sind historische Kleidungsstücke und Reiseutensi-lien zu sehen. Wem nach so viel Information nach Entspannung zumute ist, dem sei die Therme in Laa nachhaltig empfohlen...

Poysdorf#

Die auf dem Kirchberg gelegene Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer in Poysdorf stammt bereits aus den Jahren 1629 bis 1635 und besticht durch ihre Barockfassade.
Die auf dem Kirchberg gelegene Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer in Poysdorf stammt bereits aus den Jahren 1629 bis 1635 und besticht durch ihre Barockfassade.

Poysdorf am Schnittpunkt des Poysbachtals mit der Brünnerstraße ist ein bekannter Weinbauort. Im Gemeindegebiet wurden zahlreiche prähistorische Funde bis hin zu einem langobardischen Gräberfeld aus dem 6. Jahrhundert getätigt.

Weithin sichtbar auf dem Kirchhügel im Norden des Ortes steht der frühbarocke Bau der Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer. Nördlich der Pfarrkirche findet sich die „Keller-Gstettn", eine ringförmig angelegte Reihe von Kellern und Presshäusern. Lohnend ist ein Besuch des Weinstadtmuseums. Hier dreht sich alles um das Thema Wein. Dem Museum ist ein Freilichtteil angeschlossen, in dem neben der Rekonstruktion einer jungsteinzeitlichen Hütte und einem Schauweingarten auch Arbeitsgeräte aus dem Weinbau und der Landwirtschaft zu sehen sind. Besonders schön ist Poysdorf und seine Umgebung in der „Sturm-Zeit". Man findet da eine gesonderte „Erlebnisstraße", die von Weinkeller zu Weinkeller führt. Eine Vinothek und zahlreiche Weinfeste laden fast zu jeder Jahreszeit ein.

Das Wahrzeichen von Poysdorf steht am Weinmarkt. Es zeigt lebensgroß die beiden Kundschafter Joshua und Kaleb, die von Moses in das Land Kanaan entsandt wurden und von dort die Weintraube mitbrachten.

Die Freunde klassischer Autos dürfte das Oldtimer-Museum in der Liechtensteinstraße locken, das das Herz der Freunde derartiger Autos höher schlagen lassen dürfte. Mit viel Engagement wurden einzigartige Exponate, wie Motorräder, Traktoren, Auto-Unikate und Sportwagen, zusammengetragen. Geöffnet ist das Museum von April bis Oktober Sonn- und Feiertags von 14-17 Uhr.

Schloss Asparn an der Zaya#

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Schloss Asparn an der Zaya, eine ehemalige vierflügelige Wasserburg, nordwestlich von Mistelbach gelegen, ist heute eine der bedeutendsten Renaissance-Anlagen im Weinviertel.

Seine Mauern bergen das Niederösterreichische Museum für Urgeschichte. In ihm wird ausschließlich die schriftlose Zeit der Urgeschichte behandelt (etwa 5 Millionen Jahre schriftloser Zeit stehen 5000 Jahre schriftlicher Überlieferung gegenüber).

Im Schlosspark führen Rekonstruktionen von Hütten und Häusern die Besucher in die Welt unserer Vorfahren. Auch ein großer, aufgeschnittener Grabhügel mit zwei Körperbestattungen ist zu besichtigen. Seit wenigen Jahren werden im Museum auch Bernsteinfunde aus dem Weinviertel gezeigt. Für Gruppen werden verschiedene Aktivitäten, wie Töpfern, Spinnen, Weben, Getreidemahlen und Brotbacken geboten.

Im neolithischen Langhaus des Freilichtmuseums wird sogar eine Nächtigungsmög-lichkeit geboten.

Mistelbach an der Zaya#

Die Kapelle hl. Katharina (ehemals Karner) in Mistelbach weist romanische Grundelemente aus dem 13. Jahrhunder auf. Sie wurde 1719 barockisiert.
Die Kapelle hl. Katharina (ehemals Karner) in Mistelbach weist romanische Grundelemente aus dem 13. Jahrhunder auf. Sie wurde 1719 barockisiert.

Beiderseits von Höhenrücken flankiert, präsentiert sich Mistelbach an der Zaya ebenfalls als alter Siedlungsboden.

Sieben Kilometer nördlich der Stadt finden sich Reste einer urzeitlichen Befestigungsanlage. Neben der Pfarrkirche hl. Martin steht der interessante Rundbau der Katharinenkapelle, die ehemals ein Beinhaus, sprich: Karner, war. Die Pfarrkirche ist eine spätgotische Hallenkirche mit eingezogenem Chor.

Im Schlössel, einem 1727 errichteten Barockbau, ist das Heimatmuseum untergebracht. Mistelbach liegt im Herzen des Weinviertels und ist ein Ort, wo Landschaft, Kunst und Kultur zusammenwirken. Hier gibt es Weinwanderwege, Kellergassenführungen und offene Kellertüren ...

Zistersdorf#

Siebzehn Kilometer östlich von Mistelbach liegt die „Erdölstadt" Zistersdorf mit ihrer noch teilweise mittelalterlichen Stadtbefestigung, die von den Kuenringern im 13.Jahrhundert planmäßig auf einer Lößhügel-Kuppe, umschlossen von einer wehrhaften Ringmauer, gegründet wurde. Die bedeutende Grenzfeste erlitt aber durch Schweden, Türken und Kuruzzen immer wieder schwere Verwüstungen. Die zinnenbewehrte Ringmauer und zwei Stadttore mit je einem Turm sind noch erhalten.

Die Stadtpfarrkirche zur Kreuzerhöhung mit ihrem mächtigen barocken Baukörper stammt aus der Zeit von 1627-1640. Die Bilder der Querschiffaltäre wurden von Martino Altomonte gemalt. Das ehemalige Franziskanerkloster ist heute Pfarrhof.

Außerhalb der Stadtmauer rindet sich der bemerkenswerte mittelalterliche Bau der Wallfahrtskirche Maria Moos. Im Stadtschloss ist das Stadtmuseum untergebracht.

Zistersdorf ist auch ein Weindorf. Zu Recht sagen die Einheimischen hier: "Mag das Erdöl auch immer spärlicher sprudeln, unser köstlicher Wein wird weiterhin reichlich fließen." Auf den tiefgründigen Lössböden und unter dem Einfluss des pannonischen Klimas gedeihen in den Dörfern rund um Zistersdorf frischfruchtige Tropfen.

Gaiselberg#

Blick in den innersten der drei Erdwallgräben des Gaiselberger Hausberges, der aus dem 13. Jahrhundert stammt. Erst um 1500 wurde diese Festung aufgegeben.
Blick in den innersten der drei Erdwallgräben des Gaiselberger Hausberges, der aus dem 13. Jahrhundert stammt. Erst um 1500 wurde diese Festung aufgegeben.

Fünf Kilometer westlich von Zistersdorf liegt Gaiselberg. Die kreisförmige Befestigungsanlage mit einem Durchmesser von 30 Metern ist von drei konzentrisch umlaufenden Gräben mit vorgelagertem Wall umgeben und stammt aus den Jahren um 1160.

Derartige Befestigungen werden, wie oben bereits erwähnt, Hausberge genannt, waren meist Sitz von Ministerialen (Kolonisie-rungsbeauftragte eines Herzogs). Sie sind vor allem im nordöstlichen Niederösterreich, im Burgenland und in der Steiermark zu finden.

Der Gaiselberg ist im Übrigen der besterhaltene mittelalterliche Hausberg von Niederösterreich.

Niedersulz im Weinviertel#

In Niedersulz im Weinviertel sollte man unbedingt das Weinviertler Museumsdorf mit seinen rund 50 alten Bauwerken besichtigen. Der Besucher kann nicht nur alte Einrichtungsgegenstände betrachten, sondern findet vor allem auch komplett hierher übertragene alte Bauernhöfe vor, sowie Stadeln, Fuhrwerksschuppen, Taubenkobel und anderes mehr.

Österreichs einziges Museumsdorf, das gleichzeitig das größte Freilichtmuseum Niederösterreichs ist, bietet das Bild eines Weinviertler Dorfes aus der vorindustriellen Zeit. Viele dörfliche Gebäude, die vom Abriss bedroht waren, wurden hier wiedererrichtet. Sie sind zu einem dorfartigen Ensemble zusammengefügt, um sie der Nachwelt zu erhalten.

Groß-Schweinbarth#

Fünf Kilometer südlich von Hochrufpersdorf, liegt Groß-Schweinbarth mit vielen Besiedlungsfunden aus der Frühzeit. Im Ort ist das bedeutende Niederösterreichische Museum für Volkskultur und das angeschlossene Niederösterreichische Bauernmuseum unbedingt besuchenswert. Das im Südteil des Ortes gelegene Schloss Groß-Schweinbarth war ursprünglich eine Wasserburg. 1973 wurde die dreiflügelige Schlossanlage saniert.

Gänserndorf#

Auch die Bezirkshauptstadt Gänserndorf, bereits im nördlichen Marchfeld gelegen, ist uralter Siedlungsboden.

Die Pfarrkirche hl. Schutzengel war ehemals eine Wehrkirche und von einem bewehrten Kirchhof umgeben. Der ursprünglich spätromanische Bau wurde 1695 barockisiert. Der achteckige Turm weist einen Spitzhelm auf. Im Süden des Ortes findet sich ein kleiner jüdischer Friedhof. Das ehemalige Schloss Gänserndorf, ein Edelhof, dient heute als Rathaus. Der stattliche, dreigeschossige Bau wurde bereits 1924 von der Gemeinde erworben.

Weiterführendes#


© "Die schönsten Erlebnisstraßen Österreichs" Hilde und Willi Senft