Die Mühlviertler Gotikstraße#
Freistadt#
Wir beginnen und enden unsere Gotikstraßen-Exkursion in Freistadt, das nicht zu Unrecht häufig als „Stadt der Gotik" bezeichnet wird. Seit 1241 urkundlich erwähnt, ist die Bezirkshauptstadt Freistadt das Musterbeispiel einer „gegründeten" mittelalterlichen Stadt mit großem rechteckigem Hauptplatz. Der Turm der Stadtpfarrkirche hl. Katharina (auch Katharinenmünster genannt) beherrscht den Platz. Parallel zum Hauptplatz wurde das Straßennetz angelegt, darunter auch die Salzgasse, über welche über Jahrhunderte hinweg die Salztransporte liefen. Die uralte Salzroute von Mauthausen nach Budweis führte über Freistadt als wichtige „Legstätte", wie die großen Handels- und Umladeplätze damals hießen. Das Katharinenmünster, ursprünglich eine flach gedeckte, dreischiffige romanische Basilika, erhielt im 14. Jahrhundert gotische Gewölbe und Strebepfeiler. Im 15. Jahrhundert wurde sie erweitert und um 1500 entstand dann ihre fünfschifKge Gestalt. Zwischen 1483 und 1501 wurde das großartige Presbyterium errichtet. Dieser dreijochige Bau überragt das alte Schiff und erhält sein Licht durch hohe, schlanke Fenster. Die besondere Raumwirkung entsteht durch das Schling-Rippengewölbe. - Neben den Fresken aus dem 15. Jahrhundert sind dann noch die gotische Taufkapelle und der Taufbrunnen aus dem Jahre 1478 bemerkenswert. Die Liebfrauenkirche wurde 1450 in der jetzigen Form erbaut, wobei vor allem der lichtdurchflutete Chor reizvoll ist. Das Freistädter Schloss entstand 1398 als Sitz des landesfürstlichen Pflegers und ist seit 1853 im Besitz der öffentlichen Hand. Im Südtrakt ist das Mühlviertler Schlossmuseum untergebracht. Beim Spaziergang durch die Stadt fällt weiters das Böhmertor mit seinem gotischen Spitzbogen und den zwei Schließen für die Zugbrücke auf. Die Bürgerhäuser von Freistadt gehören dem spätgotischen 16. Jahrhundert an. Die Fassade ist bei vielen Häusern auf der Straßenseite über das Dachgeschoß hinaufgezogen. Es ist dies die „Innsbrucker Bauweise", die Kaiser Maximilian I. angeordnet hatte. So sollte ein Übergreifen des Feuers von einem Haus auf das andere verhindert werden.
- Siehe Salzstraße
Rainbach im Mühlkreis#
Wir benutzen zur Weiterfahrt die alte Verbindungsstraße zwischen Donau und Moldau und erreichen nach sieben Kilometern in nördlicher Richtung Rainbach im Mühlkreis: Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt umgebaut, wobei der wuchtige Turm mit seinem Keildach errichtet wurde. Das vierjochige, zweischiffige Langhaus der Pfarrkirche hat das älteste Kreuzrippengewölbe ohne Schlussstein im Mühlviertel. Die Sakristei und das darunter liegende, ehemalige Beinhaus stammen aus dem Jahre 1506. Als besonderes, modernes Juwel der Kirche gelten die 1963 eingebauten Fenster von Margret Bilger. Neben der Kirche steht die karnerähnliche Friedhofskapelle. Sehenswert ist darüber hinaus das Wäschepflegemuseum, das der Geschichte des Wäschewaschens gewidmet ist. Weitere Informationen im
Windhaag bei Freistadt#
Nach weiteren sieben Kilometern erreichen wir Windhaag bei Freistadt. Die Pfarrkirche hl. Stephan wurde 1507 geweiht. Ihr zweijochiger Chor ist von einem Netzrip-pengewöbe überspannt. Das Langhaus ist eine vierjochige, dreischiffige Halle mit Rundpfeilern. Die Einrichtung der Kirche ist jedoch neugotisch. Windhaag gilt als Ausgangspunkt der lokal recht bedeutenden Mühlviertler Museumsstraße mit Waldhaus, Handwerkerhaus, Zimmermannshaus, Hofwieshammer und Venetianersäge.
St. Michael ob Rauchenödt#
Unsere Weiterfahrt, vorbei an stattlichen Drei- und Vierkanthöfen, die auf fruchtbares Agrarland hinweisen, führt uns nach St. Michael ob Rauchenödt. Auf einer Anhöhe steht hier die Filialkirche hl. Michael, die 1510 geweiht wurde. Das Bemerkenswerteste dieses zweischiffigen Gotteshauses ist der spätgotische Flügelaltar. Seine Schreinfiguren sind die Heiligen Michael, Nikolaus und Stephan. Die Innenseiten der geschnitzten Flügel erzählen die Lebensgeschichte dieser Heiligen, die bemalten Außenseiten schildern die Leiden Christi. Der Unterbau des Flügelaltars zeigt die Krönung Marias und einige der 14 Nothelfer.
St. Oswald bei Freistadt#
Wenige Kilometer sind es bis zu unserem nächsten Ziel St. Oswald bei -Freistadt. Die interessante gotische Pfarrkirche St. Oswald steht in schöner Lage auf einem Kirchhügel. Aus dem Jahr 1450 stammt ihr Chor mit dem Sternrippengewölbe, aus dem Jahr 1520 das spätgotische Schiff, das von einem Netzrippengewölbe überspannt wird. Von der Innenausstattung ist die gotische Oswald-Statue besonders sehenswert. Sie stammt vom ehemaligen Hochaltar und hat heute ihren Platz an einem der Pfeiler gefunden. Die übrige Ausstattung ist neugotisch - ihre Kunstwerke fügen sich aber recht gut in den Gesamtrahnien. Geschmackvoll sind die zwei neuen Bronzetore. Allemal sehenswert ist das Freilichtmuseum Ledermühle, das die mühevolle Arbeit der Müller zeigt. Die 1413 erstmals erwähnte Mühle ist eine der ältesten und die letzte noch erhaltene von ursprünglich acht Mühlen im Gemeindegebiet von St. Oswald. In dem mehrgeschossigen Mühlenbau gibt es überdies eine Reihe von Werkzeugen und Geräten zu sehen, wie sie bei der Getreideernte und bei der Herstellung von Brot verwendet wurden.
Kefermarkt#
In Richtung Süden nähern wir uns nun dem berühmten Ort Kefermarkt: Die drei-schiffige Hallenkirche hl. Wolfgang im spätgotischen Stil mit dem reichen Netzrippengewölbe wurde 1476 geweiht. Der berühmte gotische Flügelaltar wurde 1497 vollendet.
Er hat einen einfachen Unterbau mit Tabernakel, darüber der Schrein mit den drei Hauptfiguren und den unbeweglichen Flügeln. Die drei lebensgroßen, aus einem Stück Lindenholz geschnitzten Schreinfiguren, sind St. Wolfgang, St. Christophorus (rechts) und der Apostel Petrus (Mitte). Kunstvoll sind an den Figuren selbst kleinste Details herausgearbeitet. Die Flügel beiderseits des Schreins enthalten Reliefbilder mit Szenen aus dem Marienleben in meisterhafter Ausführung.
Schloss Weinberg#
Nördlich von Kefermarkt liegt auf einer Anhöhe Schloss Weinberg, die eine der mächtigsten Schlossanlagen des Mühlviertels ist. 1467 erwarb Christoph von Zelking, der Stifter der Kefermarkter Kirche und ihres Altars, diesen Besitz. Die Zelkinger traten zu Beginn des 16. Jahrhunderts zum protestantischen Glauben über. Das Schloss wurde dann im Renaissancestil umgebaut. Seit der im Jahre 1988 mit über 400.000 Besuchern erfolgreichsten oberösterreichischen Landesausstellung wird das Schloss als Landesbil-dungszentrum geführt. Am zweiten Wochenende im Dezember wird jährlich im Schloss die mittlerweile weithin bekannte Großveranstaltung Weinberger Advent abgehalten. Voranmeldungen für Besichtigungen unter: Telefon: +43 ([0]7947) 6 54 50.
Gutau#
Wieder an die sieben Kilometer entfernt, in südöstlicher Richtung, liegt Gutau: Der Altarraum der Pfarrkirche hl. Ägydlus wurde um das Jahr 1400 herum umgestaltet. Die kreuzrippengewölbte Grabkapelle südlich des Langhauses wurde im Jahre 1510 in den sternrippengewölbten Gesamtbau mit einbezogen; der Kragstein hat die Gestalt eines Menschenkopfs. Sehenswert ist überdies das historische Färbermuseum, das sämtliche Arbeitsvorgänge der bis 1968 intakten Blau-druck-Leinenfärberei zeigt. Das Färberhandwerk ist im Mühlviertel seit etwa dem 17. Jahrhundert angesiedelt.
St. Leonhard#
Die Sieben-Kilometer-Abstände bleiben bei unserer Rundreise vorläufig konstant und so erreichen wir in nordöstlicher Richtung St. Leonhard. Die Pfarrkirche St. Leonhard in ihrer jetzigen Form stammt aus dem 15. Jahrhundert, die drei Schiffe entstanden um 1535. Der Hochaltar ist eine teilweise Nachbildung des alten gotischen Flügelaltars, der 1508 errichtet und 1703 abgetragen wurde. Ein Großteil des Altars befindet sich im Landesmuseum in Linz.
Weiterfelden#
Weitere sieben Kilometer nördlich liegt Weitersfelden: Ein Teil des Langhauses sowie Chor und Turm der Pfarrkirche hl. Ulrich stammen aus der Epoche um 1400. Die Spitzbogenfenster sind älter und werden der Zeit um 1350 zugeschrieben. Das Sternrippengewölbe sowie das schöne Südtor sind um 1500 entstanden. Interessant ist die Übermauerung des Südtors, im Volksmund „Eselsrücken" genannt. Auf einer Wanderung (Denkmalweg) können der von Ritter von Haim 1570 auf den Gründen des Robisch-bauernhofs errichtete Galgen und der im Eigen Weitersfelden noch erhaltene Pranger besichtigt werden. Der Weitersfeldner Galgen ist die besterhaltene Hochgerichtsstätte in Oberösterreich. Der Prangerstein mit seinen symbolhaften Verzierungen gehört zu den interessantesten Prangersäulen des Landes.
Königswiesen#
Nach einigen Kilometern in südlicher Richtung gelangen wir nach Königswiesen. Die spätgotische Kirche Mariae Himmelfahrt ist eine besondere Sehenswürdigkeit und sicher einer der Höhepunkte der Gotikstraße. Mit ihren überreichen Netzrippengewölben mit mehr als 480 Feldern zählt sie zu den bedeutendsten Bauwerken der Spätgotik in Osterreich. Das sich zu symmetrischen Blütenformen vereinende Schlingwerk der Rippen stellt ein Äußerstes an schwingender Linienkunst dar. Nach teilweiser Zerstörung durch die Hussiten wurde die Kirche erweitert. Der jetzige Hochaltar wurde 1897 in neugotischem Stil aufgestellt.
Nicht entgehen lassen sollte man sich das Heimathaus. Präsentiert werden Handwerkerstube, Bäckereibetrieb, Küche, Schneiderwerkstatt, Flachsverarbeitung, Weberei und Landwirtschaft aus der damaligen Zeit. Weiters wird die Flachsverarbeitung und die Weberei präsentiert. Im Innenhof des Heimathauses Königswiesen befindet sich überdies das Zündapp-Motorradmuseum. Die Geschichte der Firma Zündapp wird hier in Form von vielen Exponaten erzählt.
Pabneukirchen#
Ein wenig abseits der Hauptstrecke liegt Pabneukirchen: Die Pfarrkirche hll. Simon und Juda — eine spätgotische Hallenkirche aus dem Jahre 1488 - ist sehr bemerkenswert. Der zweijochige Chor ist netzrippengewölbt; das dreischiffige Langhaus weist einen quadratischen Grundriss auf. Die Westempore ist besonders auffallend und gilt als sehr gewagt konstruiertes Kunstwerk. So ist die Chorbrüstung mit rechteckigen Feldern geschmückt und im Mittelschiff ragt der besonders filigran gearbeitete Balkon vor. Vor wenigen Jahren wurden bedeutende gotische Fresken aus der Mitte des 14. Jahrhunderts entdeckt: Sie zeigen eine Darstellung der „Waffen Christi" (arma christi) mit der lebensgroßen Gestalt des Schmerzensmannes in der Mitte, umgeben von jenen Gegenständen, unter denen er gelitten, aber schließlich Tod und Sünde besiegt hat: Geißelsäule, Würfelbecher, die Geißel selbst, eine Hand mit einem Büschel Haaren usw. Darüber erkennt man ein Gesicht mit einem Judenhut, dreißig Silberlinge sowie einen Balken mit Hammer und Zange. Im Amtshaus von Pabneukirchen lohnt das dort untergebrachte Heimatmuseum einen Besuch. Die Sammlung umfasst bäuerliche Geräte, Urkunden und Schriften zur Ortsgeschichte sowie kirchliche Gegenstände.
Pierbach#
Nun wendet sich unsere Route wieder langsam nach Westen in Richtung Pierbach. Die dem Märtyrer Quirinus geweihte Pfarrkirche wurde um 1200 vergrößert. Auch der 30 Meter hohe Turm ist sehr alt. Der Chor mit Kreuzrippengewölbe ist um 1400 und die sternrippengewölbten Seitenschiffe im Jahre 1486 entstanden. Die gotischen Statuen in der Kirche stammen vom Ende des 15. Jahrhunderts und im nördlichen Seitenschiff findet sich ein spätgotisches Fresko, das eine Kreuzigung darstellt. An der Außenwand sind eine Sonnenuhr mit Datum 1486 sowie der hl. Christophorus zu sehen. Der barocke Hochaltar stammt aus dem Umfeld des berühmten Barockbaumeisters Meinrad Gug-genbichler.
St. Thomas am Blasenstein#
Weithin sichtbar steht die Pfarrkirche von St. Thomas am Blasenstein. Das Gotteshaus hatte schon gegen Ende des 14. Jahrhunderts als Wallfahrtskirche die heutigen Ausmaße. Besonders sehenswert sind die beiden Marienreliefs aus der Zeit um 1390, weiters die Holzplastiken der Heiligen Paulus und Johannes aus dem Jahre 1490, die herrlichen Gewölbeschlusssteine aus dem Jahre 1390 sowie ein lebensgroßes Kruzifix, das um 1530 entstanden ist. St. Thomas ist aber auch wegen des natürlich mumifizierten Leichnams eines Augustiner Chorherrn wei-tum bekannt. Die Einheimischen nennen ihn respektlos „luftgeselchten Pfarrer". - Nicht weit von der Kirche entfernt findet sich auch ein uralter „Durchkriechstein", die „Bauch-wehlucke". Neben einer Ausgrabungsstätte (ehemalige Burg Oberblasenstein) lohnt der Besuch der Atelier-Sammlung von Professor Herbert Hiesmayr. Neben den romanischen Fundstücken vom oberen Burgstall und Steinzeitartefakten sind auch Werke des Künstlers (in Ölfarbe und Mischtechnik) zu sehen.
Bad Zell#
Noch einmal sieben Kilometer sind es von hier bis Bad Zell. In der dem hl. Johannes der Täufer geweihten Kirche finden sich verschiedene Stilrichtungen. Die Westwand ist romanisch. Der barockisierte Altar, der den gesamten Chorraum füllt, stammt ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert. Das Langhaus mit seinem Schlingrippengewölbe wurde zwischen 1470 und 1510 errichtet, das Südtor um 1510. Den Namen „ZelT hat der Kurort vom ehemaligen Schloss Zellhof übernommen, von dem heute nur noch der dreigeschossige Wohntrakt erhalten ist. Seit dem Jahre 1999 bemüht sich der Burgverein Ruttenstein (nordwestlich Mönchdorf bei Bad Zell) um den Erhalt und fachgerechten Wiederaufbau einer der größten Burganlagen Österreichs, der Burgruine Ruttenstein. Jedes Jahr werden weitere Teile der Burgruine entholzt, begehbar gemacht und abgesichert.
Tragwein#
Weiter in westliche Richtung erreichen wir Tragwein: Teile der Pfarrkirche hll. Peter und Paul stammen aus dem 14. Jahrhundert. Auch der 35 Meter hohe Kirchturm wurde 1521 errichtet; eine der fünf Glocken stammt aus dem Jahre 1541. In der Nähe liegt die sehenswerte Ruine Reichenstein mit frühgotischer Schlosskapelle mit Glasfenstern (Anfang 14. Jahrhundert) und einem Museum.
Neumarkt im Mühlkreis#
Nun führt uns unsere Reise nach Neumarkt im Mühlkreis. An der dem hl. Jakobus d. A. geweihten Pfarrkirche können mehrere Bauetappen abgelesen werden. Die Ostwand des Langhauses ist noch romanisch, der Chor stammt aus dem 14. Jahrhundert und das Netzrippengewölbe entstand aus der Zeit um 1500. Der Großteil der Innenausstattung ist jedoch neugotisch. Sehenswert ist das Mostmuseum (Trosselsdorf 9). Der Wirt „z'Trosselsdorf hat seinen Mostkeller zum Museum ausgebaut. Die Besichtigung des Museums ist gegen Voranmeldung bei Martin Miesenberger (Telefon: +43 ([0]794) 82 17) möglich. Über den Most kann man beim Wirt „z'Trosselsdorf nicht nur fachsimpeln, sondern ihn auch genießen, samt herzhaften Jausen mit Schmankerln wie Ziegenkäse, Speck, Grammelknödel. Entgehen lassen sollte man sich auch nicht den 1982 geschaffenen und im Jahre 2000 verlängerten Pferdeeisenbahnwanderweg: Auf einer Länge von 76 Kilometern wandert man zum Großteil auf der ehemaligen Bahntrasse durch die Mühlviertler Landschaft.
Hirschbach#
In nördliche Richtung erreichen wir auf unserer Route Hirschbach. Die Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt besitzt ein reiches Netzrippengewölbe und eine schöne spätgotische Sakramentsnische. Der linke Seitenaltar birgt eine wertvolle gotische Pietä, die Ende des 15. Jahrhunderts geschnitzt wurde und das alte Wallfahrtsbild darstellte. Ein Erlebnis ist der Kräutergarten: Bei einer Wanderzeit von zirka einer Stunde sind entlang des Kräuter-wanderweges zahlreiche Bergkräuter beschrieben. Im Kräutergarten findet man auch sehr seltene Krauter mit den verschiedensten Heil- und Gewürzeigenschaften vor. Das 1992 eröffnete Bauernmöbelmuseum vermittelt barocke bäuerliche Wohnkultur. Die Produktion von prachtvollen Bauernmöbeln erreichte in Hirschbach im Mühlkreis zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Als „Mühlviertler Bauernmöbel" erlangten Truhen, Kästen, Schüsselkörbe, Tische, Bänke und Betten ein hohes Renommee und sind heute begehrte Sammlerobjekte.
Waldburg#
Südlich von Freistadt gelegen, erreichen wir nach 8 Kilometern unser vorletztes Ziel Waldburg. Die Pfarrkirche hl. Maria Magdalena weist in ihrem Äußeren romanische, gotische und neuzeitliche Stilrichtungen auf. Im Inneren sind aber gleich drei gotische Flügelaltäre erhalten geblieben. Ebenso bemerkenswert sind die beiden Seitenaltäre mit den Heiligen Laurentius und Wolfgang. Im gotischen Chorgestühl aus dem Jahre 1522 schlingen sich in quadratischen Feldern Spruchbänder und Rosen.
St. Peter bei Freistadt#
Nicht weit vom Stadtrand von Freistadt entfernt liegt unser letztes Ziel, nämlich die Pfarre St. Peter bei Freistadt. Die Filialkirche St. Peter war ursprünglich Friedhofskirche von Freistadt. Am Frontbogen finden wir die Jahreszahl 1467 mit gekreuzten Schlüsseln. Zur Ausstattung gehören eine gotische Sakristeitür, eine Sakramentsnische, ein spätgotisches, geschnitztes Kruzifix aus dem Jahre 1520 sowie ein gotisches Taufbecken. Nur vier Kilometer sind es von hier bis Freistadt, wo wir unsere ausgedehnte Rundfahrt durch die Mühlviertler Gotik beenden.
© "Die schönsten Erlebnisstraßen Österreichs" Hilde und Willi Senft