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Steirisch-burgenländische Schlösserstraße#

Schloss Kapfenstein#

Mehrere Jahrhunderte lang zählte die Festung Kapfenstein zu denjenigen Bollwerken, die das christliche Europa gegen die Hunnen,Türken und Kuruzzen schützte.
Mehrere Jahrhunderte lang zählte die Festung Kapfenstein zu denjenigen Bollwerken, die das christliche Europa gegen die Hunnen,Türken und Kuruzzen schützte.

Schloss Kapfenstein: Zwischen Bad Gleichenberg und Fehring ragt der Kapfensteiner Kogel als Basalt-Tuffgestein vulkanischen Ursprungs in eine Seehöhe von 461 Metern auf. Bereits vor Tausenden von Jahren besiedelt, weisen konkrete Siedlungsfunde jedoch nur auf das dritte vorchristliche Jahrhundert hin. Im nahen Ort Kölldorf befindet sich eines der größten römisch-kaiserzeitlichen Hügelgräberfelder der Steiermark. Die Herren von Kapfenstein waren es, die hier im 12. Jahrhundert eine kleine Burg errichteten. Nach verschiedenen Wirren der nächsten Jahrzehnte kam die Burg 1468 an Jörg von Weisseneck, 1584 an die Grafen von Lengheim, welche die Burg bis zum Ende des 18. Jahrhunderts besaßen, Türken, Haiducken und Kuruzzen belagerten die Burg, die auch wichtige Kreidfeuer-Station war, konnten sie aber nie einnehmen. Im 19. Jahrhundert gab es einen mehrmaligen Besitzwechsel, bis schließlich die Familie Winkler von Hermaden die Burg 1918 mitsamt dem umliegenden Weingut erwarb und sie ab 1968 voll sanierte. Die Burg mit ihrem mittelalterlichen Baukern um den engen Burghof sowie dem Burggraben mit Zugbrücke, strömt ein großartiges Flair aus. Hervorragend sind auch die Weine, die auf den umliegenden Rieden gekeltert werden.

Als Besonderheit darf der Olivin, ein Blauer Zweigelt in Barriques aus Kapfensteiner Eiche, genannt werden. (Olivin ist ein Mineral, das in Vulkangesteinen vorkommt.) Nicht unerwähnt bleiben darf das Schlossrestaurant sowie das Hotelangebot, das viele individuell eingerichtete Zimmer umfasst. Man betritt den unregelmäßigen, zwei- und sechsgeschossigen Baukomplex mit den zwei Innenhöfen über einen Burggraben. Die alten Befestigungsanlagen sind heute verschwunden, dafür gibt es drei Terrassen mit unvergleichlichen Blicken ins benachbarte Burgenland, nach Ungarn sowie das nahe Slowenien. Im Obergeschoß befindet sich die interessante geologische Sammlung Winkler-Hermaden über das Tertiär der Oststeiermark.

Schloss Kornberg#

Mehrere Jahrhunderte lang zählte die Festung Kapfenstein zu denjenigen Bollwerken, die das christliche Europa gegen die Hunnen,Türken und Kuruzzen schützte.
Mehrere Jahrhunderte lang zählte die Festung Kapfenstein zu denjenigen Bollwerken, die das christliche Europa gegen die Hunnen,Türken und Kuruzzen schützte.

Unweit der Stadt Feldbach liegt auf dem Ausläufer eines schmalen Höhenrückens über dem Auersbachtal das Schloss Kornberg. Es wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von den Herren von Kornberg errichtet und stand bis 1556 im Besitz der Familie von Graben. Hernach gehörte es bis 1825 den Freiherrn von Stadl, fiel anschließend den Liechtensteinern zu, die es 1871 an Charles Francois Conte Bardeaux veräußerten. Die Bardeauxs, welche 1911 die Bewilligung zur Führung des Grafentitels erhielten, waren durch Handelsgeschäfte in Triest wohlhabend geworden. Die Familie Bardeaux, welche das Schloss bis heute besitzt, restaurierte den Bau in aufwendiger Weise. Der achteckige Südturm der Anlage geht wahrscheinlich auf den alten Bergfried zurück. Die Ostseite mit dem dominierenden Tor ist durch einen turmartigen Vorbau und Basteien besonders gesichert. Betritt man den von zweigeschossigen Pfeilerarkaden umschlossenen fünfeckigen Innenhof, dann fällt ein Brunnen mit Basalttuff-Kranz und schmiedeeisernem Aufsatz aus dem 17. Jahrhundert besonders auf. Im ersten Stock und im Erdgeschoß werden seit Jahrzehnten laufend Ausstellungen geboten. Besonders erwähnenswert ist auch die aus dem Jahre 1638 stammende Schlosskapelle. Der nördlich des Schlosses angelegte englische Schlosspark birgt botanische Raritäten.

Riegersburg#

Auf einem mächtigen, nach Süden abfallenden und nur von hier aus zugänglichem Basaltfelsen-Massiv liegt, nicht weit von Kornberg entfernt, die eindrucksvolle Feste 0 Riegersburg oberhalb des Marktes Rie-gersburg. Durch ihre beherrschende Lage und die umfangreichen Befestigungen und Wehranlagen war sie die bedeutendste Grenzburg der Oststeiermark. Ursprünglich waren es zwei Burgen; Kronegg, die ältere nördliche, wurde um 1122 von den Riegersburgern erbaut; die untere jüngere Burg war seit dem 13. Jahrhundert landesfürstlich. Hernach gab es ständig wechselnde Besitzer, nämlich die Freiherren von Stadl, die Ursenbecker und die Wechsler. Die Stadl waren es, welche die Burg großzügig auszubauen begannen. Dadurch entstand ein einzigartiger Fluchtort für die ganze Umgebung. 1648 erbte eine Wechsler-Nichte, die 41-jährige Freifrau von Galler (im Volksmund „die Gallerin" genannt), die Burg. Sie setzte die begonnenen Bauten fort. Beim Volk galt sie als Hexe, und eigenartigerweise wurde die Riegersburg nach ihrem Ableben für einige Jahre zum Kulminationspunkt des Hexenwahns und der Hexenprozesse in der Steiermark. Während der Türkenjahre hatte Graf Johann Purgstall das Kommando über die Burg; die Türken wagten aber nie einen Angriff.

1822 ersteigerte Johann Josef L, Fürst von Liechtenstein die Feste, die auch heute noch im Besitz der Liechtensteiner ist. Besonders bemerkenswert sind neben dem steilen Anstieg, den vielen Innenhöfen, den mächtigen Toren und Basteien, vor allem die in der Zeit der Gallerin durchgeführten Erweiterungsbauten: Sie ließ ihren Wohntrakt in der oberen Burg ausbauen, wozu ein Teil der unteren Burg abgerissen wurde. Wohl nicht ohne Grund hat sie die Inschrift anbringen lassen: „Bauen ist eine schöne Lust, was es mich kost, ist mir bewusst!". Aus ihrer Zeit stammen auch die beiden Innenhöfe mit ihren Arkaden. In den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 ging der Ort Riegersburg in Flammen auf, und auch die Burg erlitt schwere Schäden. Zur Erinnerung daran wurde in einem der unteren Höfe das Ehrenmal der Steiermark errichtet: zwölf Steinsäulen umstehen ein Holzkreuz, Inschriften berichten von Krieg und Not in den letzten Jahrhunderten. Um den relativ beschwerlichen Aufstieg zur Burg zu erleichtern, wurde vor nicht allzu langer Zeit eine Liftanlage installiert. Die Riegersburg ist im Übrigen direkt mit dem Weinbau verknüpft, denn seit mehr als zwanzig Jahren gedeihen inmitten der Burgmauern auf besonders warmen Basaltböden wieder Rebstöcke, die einige der besten und reifsten Weißweine der Steiermark hervorbringen.

Burg Güssing#

Die 1157 als Wehranlage errichtete Burg Güssing gilt als älteste Burg des Burgenlandes.
Die 1157 als Wehranlage errichtete Burg Güssing gilt als älteste Burg des Burgenlandes.

Burg Güssing: Über Fürstenfeld und Heiligenkreuz erreicht man auf guten Straßen Güssing, mit seiner auf einem Vulkankegel errichteten, weit ins Land schauenden, eindrucksvollen Burg. Wir sind hier von der Steiermark in das burgenländische Strem-bachtal herübergewechselt. 1157 wurde die Burg als Wehranlage begründet. Nach wechselnden Besitzern kam sie bereits 1584 in den Besitz der Batthyänys und ist heute Teil der Fürst Batthyänyschen Stiftung, die durch einen Stiftungs-Administrator des Landes Burgenland besorgt wird.

Obwohl bereits im Mittelalter gut ausgebaut, wurden erst im 16. und 17. Jahrhundert die äußeren Befestigungen errichtet und die Burg zu einer uneinnehmbaren Festung gemacht. Nach dem 18. Jahrhundert wurden Teile der Anlagen abgetragen und es begann ein allgemeiner Verfall, der aber seit 1957 gestoppt wurde. 1969 wurde in den Räumen der Hochburg ein Museum, bestehend aus Ahnensaal, Kunstkammer und Rüstkammer eingerichtet, welches durch Batthyanysche Leihgaben unter anderem so bedeutende Stücke wie zwei Gemälde Lukas Cranachs enthält. 1994 konnten die Güssinger Burgspiele reaktiviert werden, die man sich nicht entgegen lassen sollte. 2005 stand das Historienstück „Andreas Baumkircher" auf dem Programm, das vom tragischen Ende Andreas Baumkirchers handelt, Burgherr von Schlaining, Ritter im Dienste Kaiser Friedrichs III., der 1459 auf Burg Güssing zum ungarischen Gegenkönig gewählt worden war. Vorlage für das im Rahmen eines Dramenwettbewerbes für die Grazer Schlossbergspiele 1938 preisgekrönte Stück von Josef Otto Lämmel war im Übrigen die Erzählung „Spitzbuamgschichtl va da Grazer Gschloußberguhr" von Peter Rosegger.

Burg Schlaining#

Über Stegersbach und Oberwart erreicht man Stadt und Burg Schlaining. Der mächtige Komplex der Burg erhebt sich auf einer Felsnase über einem Steilabfall ins Tauchenbach-Tal, mit Befestigungsring, Graben, Zwinger und Torhaus. 1271 urkundlich im Besitz der Grafen von Güssing; später wechselnde Eigentümer.

1445 übergab Kaiser Friedrich III. Burg und Herrschaft an seinen Gefolgsmann Andreas Baumkircher, der Jahre später wegen angeblicher aufrührerischer Pläne gegen den Kaiser im Jahre 1471 in Graz enthauptet wurde. Unter Baumkircher wurden mächtige Basteien, der Kanonenturm, aber auch eine Kirche und ein Kloster gebaut.

1636 gelangte die Burg in den Besitz der Fürsten Batthyäny. Sie bauten die Burg weiter aus. 1835 erbte Ludwig Batthyäny die Burg. Er wurde 1848 erster ungarischer Ministerpräsident, nach der Niederschlagung der Revolution im Jahre 1849 aber erschossen. Seine Besitzungen wurden vom Staat eingezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb DDDr. Udo Illig den Komplex und versuchte, ihn in ursprünglichem Zustand zu erhalten. Die Burg wurde im Jahr 1980 vom Land Burgenland erworben und fungiert heute als Zentrum des Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) sowie als Seminar- und Konferenzzentrum.

Eindrucksvollster Platz der Burg ist der „Schwarze Hof, benannt nach den einst schwarzen Sgraffiti der Mauerkanten.

Burg Bernstein#

Hoch über dem Ort Bernstein, in freier Lage, mit großartigem Blick nach allen Seiten, erhebt sich die um 1200 erbaute O Burg Bernstein. Wechselnde Besitzer, unter anderem die Familie Kanizsai, erweiterten die Anlage ständig. Unter den Freiherrn von Königsberg wurde die Burg uneinnehmbar ausgebaut. Nach der Schlacht bei Mohäcs im Jahre 1526 waren Bernstein, Schlaining und Güssing die einzigen Bollwerke gegen die Türken.

Bei einem Blitzschlag im Jahre 1617 kam es durch Explosion der Pulverkammer zur Zerstörung der Innenburg, die erst 1628, nun ohne Bergfried und Türme, wieder aufgebaut wurde. Die Wahrhaftigkeit der Anlage wurde unter den Batthyänys, die bis 1864 Besitzer waren, wieder hergestellt. Seit 1872 steht die Burg im Besitz der Grafen Almasy, welche im Jahre 1953 die Burganlage zu einem komfortablen Schlosshotel umwandelten. Dem Besucher zeigt sich Bernstein als fünfseitige Befestigungsanlage. Die Innenburg besteht aus einem Ring zweigeschossiger Bauten. Künstlerisch bedeutend ist der mit Stuck dekorierte Rittersaal, der heute als Speisesaal für die Hotelgäste dient.

Burg Lockenhaus#

Burg Lockenhaus gehörte in ihrer umkämpften Geschichte mal zu Österreich, mal zu Ungarn. Eine Zeit lang war sie auch im Besitz der berüchtigten 'Blutgräfin' Erzebeth Bäthory (1560 bis 1614), die Hunderte von jungen Mädchen und Frauen zu Tode gequält haben soll.
Burg Lockenhaus gehörte in ihrer umkämpften Geschichte mal zu Österreich, mal zu Ungarn. Eine Zeit lang war sie auch im Besitz der berüchtigten "Blutgräfin" Erzebeth Bäthory (1560 bis 1614), die Hunderte von jungen Mädchen und Frauen zu Tode gequält haben soll.

Auf einem vom Günsbach in enger Schlinge umflossenen Felsriegel beherrscht die mächtige Burg Lockenhaus, am Nordabhang des Günser Gebirges gelegen, die Gegend. Heute ist die Burg das Kulturzentrum des Bezirkes Oberpullendorf. Im 13. Jahrhundert als Talsperre von den Güssinger Grafen erbaut, stand sie in der Folgezeit in wechselndem Besitz. Sie wurde 1336 der Familie Kanizsai übertragen, die sie 200 Jahre lang besaß. Von den Türken nie eingenommen, erbaute Franz von Nadasdy, der nächste Besitzer, 1636 das tiefer gelegene Talschloss, das nunmehr ausschließlich als Wohnsitz diente.

Schon 1676 erwarben die Esterhäzys die Burg, nahmen aber wenig Sanierungsarbeiten zum Erhalt der Anlage vor. Während des Zweiten Weltkriegs stark heruntergekommen, erwarb 1968 die Familie des Schriftstellers Paul Anton Keller die Burg und investierte ihren gesamten Besitz in die Restaurierung der Anlage (heute: Paul Anton Keller-Stiftung). Der Burgberg ist von einer 500 Jahre alten Ringmauer umgeben. Ein Stiegenaufgang führt vom Bergfried, der aus der Zeit um 1200 stammt, zu den Bauten der Hochburg. Ihm gegenüber erhebt sich der Palas mit dem gotischen Rittersaal. In der Burgkapelle sind Reste von Fresken aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. - Lockenhaus ist eine der wenigen Burgen, die noch das Bild einer echten Ritterburg bietet.

Nicht unerwähnt bleiben soll das seit 1981 unter der künstlerischen Leitung von Gidon Kremer ausgerichtete Kammermusikfest Lockenhaus, dessen unkonventionell-anspruchsvolles Programm sich inzwischen einen internationalen Ruf erworben hat.

Burg Forchtenstein#

Burg Forchtenstein ist seit 1626 im Besitz der Fürsten Esterhazy.
Burg Forchtenstein ist seit 1626 im Besitz der Fürsten Esterhazy.

Obwohl nicht direkt an der Schlösserstraße liegend, soll in diesem Zusammenhang die zirka 40 Kilometer nördlich von Burg Lockenhaus gelegene, bedeutendste Burg des Burgenlandes, nämlich die Burg Forchtenstein (Bezirk Mattersburg), erwähnt werden. Der mächtige, auf einem Dolomitfelsen errichtete Komplex, diente zum Schutz der wichtigen Straßenverbindung von Wiener Neustadt nach Ödenburg/Sopron.

Ende des 13. Jahrhunderts von den Mattersdorfer Grafen errichtet, wurde sie Mitte des 15. Jahrhunderts an die Habsburger verpfändet. Nikolaus Esterhäzy ließ sie durch S. Radäck und D. Carlone beträchtlich ausbauen. Die Burg war Schatzkammer und Rüstungs-Depot der Esterhäzyschen Truppen. Heute wird die Burg vor allem als Museum genutzt.

Schloss Pöllau#

Zurück im Steirischen, präsentiert sich an der Stelle einer alten Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert Schloss Pöllau. Es waren die Herren von Stubenberg, welche die Burg erbauten. 1482 verfugte einer der Nachfolger, nämlich Hans von Neuberg, der kinderlos war,dass Herrschaft und Schloss Pöllau nach seinem Tod in ein Augustiner-Chorherren-Stift umzuwandeln sei. Nach Überwindung mancher bürokratischer Hindernisse geschah dies denn auch. Die Vorauer Chorherren waren die ersten geistlichen Bewohner. Die heute noch bestehenden Bauobjekte wurden unter Propst Maister zu Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. Der Bau der Kuppelkirche, welche die Szene dominiert, geschah wenig später. Nach der Säkularisierung folgte eine Zeit des Verfalls. 1834 gelangte der Besitz in die Hände der Grafen Lamberg, welche das Schloss völlig renovieren ließen.

1941 erwarb schließlich die Marktgemeinde Pöllau das Objekt. Der Graben und die Außenmauern der ehemaligen Wasserburg sind heute noch teilweise erhalten, ebenso zwei Innenhöfe und Reste der spätmittelalterlichen Burganlage. Die dem hl. Veit geweihte Stiftskirche von Pöllau zählt zu den bedeutendsten Bauten des Hochbarocks in der Steiermark und gilt als Kopie der Peterskirche in Rom.

Festenburg#

An die Türkenbelagerungen 1529 und 1532 erinnern zwei eingemauerte, steinerne Kanonenkugeln am Burgeingang der Festenburg.
An die Türkenbelagerungen 1529 und 1532 erinnern zwei eingemauerte, steinerne Kanonenkugeln am Burgeingang der Festenburg.

Richtung Norden, hoch über einem Grabeneinschnitt, im Vorgelände des Hochwechsels, liegt die Festenburg auf einem dicht bewaldeten Felssporn. Wahrscheinlich um 1200 von den Herren von Stubenberg erbaut, stand sie ab 1416 im Eigentum der Saurau, die sie 1616 an das Stift Vorau verkauften, das heute noch Besitzer ist. Von der mittelalterlichen Burg sind der Torbau und Teile des Bergfrieds erhalten, ferner die 1617 samt einem Wohntrakt errichtete Katherinenkapelle und das „Neuschloss", welches Abt Leisl für die Chorfrauen von Kirchberg bauen ließ.

Zu einer Klostergründung kam es aber nicht. Großartig ist der Freskenzyklus, der in einer Reihe von hintereinanderliegenden Kapellenräumen durch den bereits öfter erwähnten Cyriak Hackhofer (1685-1731) geschaffen wurde. Hackhofer stellt hier die „Geheimnisse des Rosenkranzes" mystischen Szenen der hl. Katharina von Alexandrien gegenüber. Im Obergeschoß finden sich Gedächtnisräume für Ottokar Kernstock, der auf der Festenburg von 1889 bis 1928 als Pfarrer und Schriftsteller wirkte. Er war damals einer der bekanntesten Dichter der Steiermark und schuf auch den Text der von 1934 bis 1938 in Verwendung stehenden Bundeshymne „Sei gesegnet ohne Ende, Heimaterde wunderhold ..." Zu Lebzeiten erreichte Kernstock eine ähnliche Popularität wie sein Freund Peter Rosegger.

Schloss Herberstein#

Schloss Herberstein erhebt sich auf einem Felssporn in einer Fluss-Schünge der Feistritz.
Schloss Herberstein erhebt sich auf einem Felssporn in einer Fluss-Schünge der Feistritz.

Weiter südlicher, auf einem von einer Fluss-Schlinge der Feistritz umspülten Felssporn, der im Norden senkrecht, im Süden flach abfallt, liegt das oststeirische Baujuwel Schloss Herberstein, in dem sich Gotik, Renaissance und Barock zu sehenswerten Bau vereint haben, der noch heute im Besitz der Grafen Herberstein steht, deren berühmtester Angehöriger der "Reisediplomat" und Forscher Siegmund von Herberstein war.

Die erste Burganlage geht auf einen Stubenberger des frühen 13. Jahrhunderts zurück. Schon wenige Jahrzehnte später hat ein Otto von Hartberg die Burg erworben; dessen Nachkommen, die Grafen Herberstein, sind bis heute im Besitz des Schlosses. Der prunkvolle Rittersaal und der italienisch inspirierte Florentinerhofweisen auf die Bedeutung der Herbersteiner hin, dessen berühmtester Angehöriger Siegmund von Herberstein (1486-1566) war. Als bedeutendster „Reisediplomat" der Habsburg-Kaiser war er der Erste, der Russland bereiste und diese Reise auch in seinem, für die damalige Zeit sensationellem Buch, nämlich der „Moscovita", wissenschaftlich genau beschrieb. Mutig und erfolgreich waren auch seine diplomatischen Reisen zu Sultan Soliman, mit dem er 1541 einen Waffenstillstand aushandelte.

Am weitläufigen Areal des Schlosses wurde der bedeutende Tierpark Herberstein in eine wildromantische Umwelt integriert. Tiere aus allen Kontinenten finden hier naturnahe Verhältnisse vor. Das Schloss erhielt zwischen 1648 und 1667 sein heutiges Aussehen durch Vereinheitlichung der Dachlandschaft und Vollendung des Rittersaaltraktes mit dem Glockenturm. Nach italienischem Vorbild entstand unter Antonio Solar der Florentinerhof mit der Zisterne und dem prächtigen Hauptportal. Die 400jährige Baugeschichte von Schloss Herberstein endet mit dem 1690 vollendeten Gärtnerhaus und dem 1663 erbauten Meierhof. Neben dem großzügig angelegten Tierpark, der hunderte Tiere aus aller Welt beherbergt, sind die Historischen Gartenanlagen ein großer Publikumsmagnet. Unbedingt sehenswert ist das Naturschutzgebiet Feistritzklamm. Die Feistritz durchfließt hier das letzte Engtal. Nur das Eisenwerk am Fuß der Burg brachte Mitte des 17. Jahrhunderts vorübergehend industrielles Leben in die Klamm.

Schloss Stubenberg#

Auf einer kleinen Anhöhe am Rand der Ortschaft Stubenberg wurde das Schloss Stubenberg 1259 von den Stubenbergern errichtet. Im 16. Jahrhundert wurde es von deren Nachfolgern in der heute noch erhaltenen Gestalt ausgebaut und präsentiert sich als einfaches Renaissance-Bauwerk, dessen zweigeschossiger Arkadenhof besonders besticht. Seit 1980 steht das Schloss im Besitz der Familie Dr. Frank, die es durch ein vielseitiges kulturelles Engagement (Konzerte, Hoftheater) zu neuem Leben erweckt hat. Auch Ferienwohnungen und Appartements werden angeboten, und eine Schlosstaverne sorgt in der Saison für regionale Hausmannskost. Nicht unerwähnt bleiben darf der ganz nahe gelegene Stubenberg-Badesee.

Barockschloss Schielleiten
Barockschloss Schielleiten

Unternimmt man einen kurzen Abstecher die Feistritz abwärts, so findet man am Keiblingberg Weingartenmauern, die auf römischen Fundamenten stehen und heute, so wie damals, die besten Lagen einfrieden.

Barockschloss Schielleiten#

Das Barockschloss Schielleiten wurde im 18. Jahrhundert durch die Reichsgrafen Wurmbrandt-Stuppach unterhalb der Burgruine Schielleiten erbaut. Seit 1935 steht es in Bundesbesitz (Bundessportschule mit großzügigen Trainingsmöglichkeiten; die Schielleitner Teiche laden zum Baden ein).

Schloss Obermayerhofen
Schloss Obermayerhofen

Der zweigeschossige Schlossbau ist durch das Wiener Hochbarock geprägt. An den leicht gerundeten, dreiachsigen Mittelpavillon schließen zwei fünfachsige Flügelbauten an. Die beiden Wandfronten sind gleichwertig ausgeführt. Besonders eindrucksvoll ist der durch Kolossal-Pilaster hervorgehobene Mittelteil mit einer Uhr über dem hohen Mittelfenster. Besuchenswert sind die „Barockmusikabende" im Sommer.

Schloss Obermayerhofen#

Schloss Obermayerhofen liegt im Gemeindegebiet von Sebersdorf südlich von Hartberg auf einer Anhöhe nahe dem Zusammenfluss der beiden Safenbäche. Im 12. Jahrhundert war es ein Rittersitz der Meier-hofer. 1377 wurde es von den Teuffenbachern erworben und ausgebaut. Später waren die Grafen Kottulinsky Besitzer und sind es seit 1977 wieder. Das Hauptschloss besteht aus vier dreigeschossigen Bauten, die um einen Innenhof angeordnet sind. Der Westtrakt zeigt einen wunderschönen Arkadenhof.

Seit 1986 ist Obermayerhofen ein exquisites, von Gräfin Brigitte Kottulinsky geführtes Schlosshotel, das mit dem Ambiente seiner Ausstattung zu den schönsten in Österreich zählt. Dazu kommen zwei Schlossrestaurants unter der Leitung von Haubenköchen. Das Schloss bietet auch seine barocke Schlosskapelle für Hochzeiten an; es wird auch ein eigenes Standesamt geführt.


© "Die schönsten Erlebnisstraßen Österreichs" Hilde und Willi Senft