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Westliches Weinviertel - Von Retz durchs Pulkautal#

Im anmutigen "Land unter dem Manhartsberg" - wie die Gegend auch genannt wird - schreibt der Wein die schönsten Geschichten, zum Beispiel die des „Inspektors Polt", die der Wahl-Weinviertier Alfred Komarek in treffsicherer Art geschrieben hat. In den „Polt-Romanen", die im Pulkautal spielen, wurde das Wesen des Landes, vor allem aber auch die Charaktere seiner Menschen in großartiger Weise eingefangen. Zauberhafte Kellergassen, die hier "Triften" genannt werden, laden zum Verweilen ein.

Mailberg#

Das Malteserschloss in Mailberg wurde 1595 von Komtur Karl von Tettauer erbaut. 1752 ließ Komtur Anton Graf Collorede das Schloss umbauen. 1608 erfolgte der Zubau der Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist.
Das Malteserschloss in Mailberg wurde 1595 von Komtur Karl von Tettauer erbaut. 1752 ließ Komtur Anton Graf Collorede das Schloss umbauen. 1608 erfolgte der Zubau der Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist.

Wenn wir vom Osten ins westliche Weinviertel herüberkommen, können wir in Mailberg Station machen. Malerisch von Bergen umgeben, schmiegt sich der Winzerort in einen natürlichen Kessel, dessen Hänge mit Reben bepflanzt sind. In dieser windgeschützten Lage gibt es auch viele Sonnenstunden, was den Weinen einen sehr individuellen Charakter verleiht.

Mailberger Chardonnay und Sauvignon Blanc, Zweigelt, Cabernet Sauvignon und Merlot haben sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Etwas erhöht über dem Markt liegt das im Spätbarock umgebaute Schloss des Malteser Ritterordens (Schlossweingut mit 45 Hektar Rebfläche) mit der Schlosskirche, die auch als Pfarrkirche dient.

Die Winzer haben ihrem Gebiet vor einigen Jahren - scheinbar in Anlehnung an kalifornische Gebiete - die Werbebezeichnung „Mailberg Valley" gegeben.

Seefeld-Kadholz, Hadres und Haugsdorf#

Die Kellergasse ('Kellertrift') in Hadres ista uch eine ideale Kulisse für die zahlreichen Feste, die hier gefeiert werden.
Die Kellergasse ("Kellertrift") in Hadres ista uch eine ideale Kulisse für die zahlreichen Feste, die hier gefeiert werden.

Auf der Weiterfahrt gelangen wir nach Seefeld-Kadolz, dessen sehr schön restauriertes Schloss seit dem Mittelalter im Besitz der Grafen Hardegg steht. Im zugehörigen Weingut mit seinem modernen Keller kann man auch die interessanten, „neuen" Weinviertier Sorten, wie Shiraz oder Viognier, verkosten.

Weiter geht die Fahrt nach Hadres, wo sich mit 1,6 Kilometern die längste Kellergasse Österreichs findet.

In der warmen Kessellage des benachbarten Haugsdorf gedeihen besonders gehaltvolle Rotweine.

Retz#

Turmmühle in Retz
Turmmühle in Retz

Nun ist es nur noch ein Katzensprung nach Retz, der alten Weinhandelsstadt mit den weitläufigsten Kelleranlagen Österreichs. Sie weisen eine Länge von rund zehn Kilometern auf. Das ist unter der Erde eine größere Strecke als die direkt darüberliegenden oberirdischen Verkehrswege. Sie gehen auf eine Zeit zurück, als jeder Retzer Bürger das Privileg hatte mit Wein zu handeln.

Die hochmittelalterliche Stadtanlage mit ihrem durchgehenden Mauerring mit Ecktürmen und Toranlagen ist noch großteils erhalten. Außerhalb der alten Mauern steht die Pfarrkirche hl. Stephan, deren gotische Basis barockisiert wurde. Innerhalb der Stadtmauern findet sich die gotische Klosterkirche der Dominikaner, daneben das Klostergebäude mit seinem gotischen Kreuzganghof.

Die südöstliche Ecke der ehemaligen Stadtbefestigung nimmt das Retzer Schloss ein, das aus einer mittelalterlichen Wehranlage entstanden ist.

Pulkau#

Die Pulkauer Filialkirche zum kostebaren Blut Christi: Der Anlass für den Kirchenbau war ein Hostienwunder, das im Jahre 1338 stattgefunden haben soll. Der spätgotische Flügelaltar wird zu den schönsten in Österreich gerechnet.
Die Pulkauer Filialkirche zum kostebaren Blut Christi: Der Anlass für den Kirchenbau war ein Hostienwunder, das im Jahre 1338 stattgefunden haben soll. Der spätgotische Flügelaltar wird zu den schönsten in Österreich gerechnet.

Unser nächstes Ziel ist die Weinstadt Pulkau. Hier lohnt die gotische Pfarrkirche hl. Michael einen Besuch; in einem der Vorräume findet sich ein Freskenzyklus über die Katharinenlegende aus dem 14. Jahrhundert.

Besondere Beachtung verdient aber die Filialkirche zum kostbaren Blut Christi mit dem spätgotischen Flügelaltar aus dem Jahre 1515 samt Tafelmalerei. Die zentrale Figur im Schrein ist ein überlebensgroßer „Schmerzensmann", umgeben von weiteren Figuren. An der Chor-Südwand findet sich auch ein spätgotisches Schnitzrelief Mariens.

Eggenburg#

Der Hauptplatz von Eggenburg mit seinen barocken Bürgerhäusern
Der Hauptplatz von Eggenburg mit seinen barocken Bürgerhäusern

Wieder ein Stück südlich liegt an den Ausläufern des Manhartsberges Röschitz, ein kleines verträumtes Dorf mit großer Weintradition. In Eggenburg schließlich treffen sich das Wein- und das Waldviertel. Eggenburg kann mit einer bewegten Vergangenheit aufwarten.

Kostbare Patrizierhäuser, Kirchen und mehrere Museen laden zum Besuch ein, darunter das bedeutende Krahuletz Museum mit seiner erdgeschichtlichen, frühgeschichtlichen und volkskundlichen Sammlung.

Die Altstadt ist noch von einer außergewöhnlich gut erhaltenen Stadtbefestigung umgeben (15. und 16. Jahrhundert). Sie ist verstärkt mit Türmen, von denen der Bergfried aus dem 12. Jahrhundert alle anderen überragt.

Im Bild ist ein dreisitziges Böhmerland- Motorrad aus dem Jahre 1929 zu sehen.
Im Bild ist ein dreisitziges Böhmerland- Motorrad aus dem Jahre 1929 zu sehen.

Die Stadt ist auf einer Länge von zwei Kilometern von einer eindrucksvollen mittelalterlichen Stadtmauer umgeben, auf der es Pechnasen, Schießscharten, Zwingermauern und drei Wehrtürme zu entdecken gilt. Die Mariensäule, die Pestsäule aus dem 18. Jahrhundert und der Pranger machen den Hauptplatz zu einer Attraktion. Über allem erhebt sich die gotische Pfarrkirche hl. Stephan (man spricht von einer "Land-Ausgabe" des Wiener Stephansdoms).

Die Martinskapelle des ehemaligen Bürgerspitals dient heute als Sakralmuseum (Grabsteinsammlung).

Am Hauptplatz springt die historische Bausubstanz besonders ins Auge, da finden sich mehrere Häuser mit gotischer Sgraffito-Fassade samt Erkern und Giebeln, darunter das Gemalte Haus aus dem frühen 16. Jahrhundert.

Eggenburg_ Erneuerte Sgraffitofassade eines Hauses, da im Jahre 1572 entstand. Während der Renaissance zunächst in Italien verbreitet, wurde diese Technik im 16. Jahrhundert in den deutschsprachigen Raum gebracht.
Eggenburg_ Erneuerte Sgraffitofassade eines Hauses, da im Jahre 1572 entstand. Während der Renaissance zunächst in Italien verbreitet, wurde diese Technik im 16. Jahrhundert in den deutschsprachigen Raum gebracht.
Sehens- und besuchenswert sind im Übrigen das Motorradmuseum Eggenburg in der Museumgasse 6. Das Motorradmuseum in Eggenburg war das Erste seiner Art in Österreich. Gegründet 1980 (eröffnet 1981, war die Basis des Museums die Sammlung von Professor Fritz Ehn, dem Museumsgründer und Direktor. Heute gibt es hier 100 Jahre Motorradgeschichte, dargestellt in über 300 Motorrädern, zu bewundern.

Weiters gibt es eine alljährliche "Zeitreise ins Mittelalter".

Wagram#

An das westliche Weinviertel schließt im Süden, fast hinunter bis zur Donau, das Gebiet des Wagram an, wobei es sich um kein Flusstal gleichen Namens, sondern um eine Bezeichnung der Gegend handelt.

Was die Landschaft des Wagram prägt, ist der Löss, der hier den felsigen Untergrund bis zu zwanzig Meter hoch bedeckt. Lössschichten solcher Mächtigkeit finden sich sonst nirgendwo in Europa. Löss mit seinem sandigen Grundmaterial, dem hohen Kalkgehalt und seiner Tiefgründigkeit ist ein idealer Boden für die Weinrebe, deren Wurzeln viele Meter tief nach unten vordringen können.

Am Wagram kann man - ebenso wie in China, wo es die größten und berühmtesten Löss-Ablagerungen der Welt gibt- die Keller ganz einfach in den Boden graben. Auf den sanften Lösshügeln des Wagram haben fleißige Hände schon vor Jahrhunderten weitläufige Weinterrassen angelegt und malerische Kellergassen geschaffen. Wer sich von erhöhter Warte ein Bild über dieses Gebiet machen möchte, dem sei eine Wanderung zur „Felser Warte" empfohlen.

Kirchberg#

In Kirchberg künden prächtige Bürgerhäuser von großer Vergangenheit. Der Ort war bereits im Mittelalter Urpfarre des Bistums Passau. Die auf die Gotik zurückgehende Pfarrkirche, die später barockisiert wurde, erhebt sich stolz auf einem natürlichen Hügel.

Im Alten Rathaus kann man ein mittelalterliches Alchemisten-Labor besichtigen. Seine Entdeckung im Jahre 1980 gilt als kulturhistorische Sensation. Gefunden wurden Gefäße, Gläser, allerlei Gerätschaften und Teile eines Schmelzofens, was alles - mit erläuterndem Videofilm - besichtigt werden kann. Fundort war das Renaissance-Schloss im benachbarten Oberstockstall.

Die größte und schönste Vinothek der Region befindet im Übrigen im Alten Winzerkeller. Die riesigen Kellergewölbe einer ehemaligen Genossenschaft wurden von der Kirchberger Familie Vogel zu einem Touristenzentrum mit Gebietsvinothek, Beherbergungsbetrieb und Touristeninformation ausgebaut.

Heldenberg#

Am Heldenberg bei Großweikersdorf: Die hier erbaute Rumesstätte für die österreichische Armee besteht aus einer Ehrenhalle sowie einem Mausoleum für die Feldmarrschälle Radetzky und Wimpfen sowie für den Erbauer der Anlage, Josef Pargfrieder.
Am Heldenberg bei Großweikersdorf: Die hier erbaute Rumesstätte für die österreichische Armee besteht aus einer Ehrenhalle sowie einem Mausoleum für die Feldmarrschälle Radetzky und Wimpfen sowie für den Erbauer der Anlage, Josef Pargfrieder.

Der kuriose Heldenberg, das Mausoleum Feldmarschalls Radetzky in Kleinwetzdorf, nördlich von Großweikersdorf gelegen, ist unbedingt einen Besuch wert.

Der Armeelieferant Josef Pargfrieder hat die Anlage, die auch als "Ehrenhain" der österreichischen Armee bezeichnet wird, 1848 nach dem Vorbild der Walhalla von Donaustauf bei Regensburg errichten lassen.

2005 fand hier die niederösterreichische Landesausstellung statt.

Kamptal#

Kamptal: Westlich des Wagram treffen die Südhänge des Manhartsberges mit ihren typischen Weinterrassen auf die Flusslandschaft des Kamps und die Ausläufer des mystischen Gföhlerwaldes. Hier gibt es freundliche Sonneninseln, fruchtbare Böden, legendäre Lagen und begnadete Winzer. Im südlichen Kamptal fühlt sich der Wein besonders wohl. Hervorragender Chardonnay, Sauvignon Blanc, Gelber Muskateller und Traminer wachsen hier zur Reife heran.

Schönberg am Kamp#

Die oben im Bild zu sehende Höhenburg der Babenberger auf dem Schlossberg in Thunau am Kamp verfiel 1809 nach einem Brand. Seite 1990 dient sie im Juli und August als Ort für Freilichtopernaufführungen (Näheres unter der www.openair.at).
Die oben im Bild zu sehende Höhenburg der Babenberger auf dem Schlossberg in Thunau am Kamp verfiel 1809 nach einem Brand. Seite 1990 dient sie im Juli und August als Ort für Freilichtopernaufführungen (Näheres unter der www.openair.at).

Vom Nordosten kommend, gelangen wir zuerst nach Schönberg am Kamp mit seinen umliegenden Ortschaften. Es ist eine beliebte Ferienregion mit einer besonderen Mischung aus Wein, Wasser und Wald. Das war auch der Grund dafür, dass man das Gebiet, in dem drei Landschaftstypen aufeinander stoßen, zum „Naturpark" erklärte, entsprechende Lehrpfade und Wanderwege einrichtete, sodass die Besucher über Flora, Fauna und Geologie alles Wissenswerte erfahren.

Der Wein spielt natürlich die Hauptrolle und so springen dem Gast als erstes auch die Weinterrassen ins Auge, die steil zu den Ufern des Kamps abfallen. Besonders ambitionierte Winzer haben sich in Schönberg zum "Collegium der Stoamandl-Winzer" zusammengetan.

Südlich des Ortes - für einen Ausflug empfohlen - erhebt sich auf dem Schlossberg, steil über dem Kamptal, die Burgruine Schönenburg. Man sollte Schönberg aber nicht verlassen, ohne die von einer hohen Wehrmauer umgebene gotische Pfarrkirche hl. Agnes mit dem mittelalterlichen Südturm und dem spätgotischen Kapellenbau zu besuchen.

Langenlois#

Im berühmten 'Loisium', dem Langloiser 'Weinwürfel', erfährt man alles über Weinkultur und wird vom Besucherzentrum direkt in alte und neue Weinkeller geführt
Im berühmten "Loisium", dem Langloiser "Weinwürfel", erfährt man alles über Weinkultur und wird vom Besucherzentrum direkt in alte und neue Weinkeller geführt

Mit 700 Weinbauern ist Langenlois eine der größten Weinstädte Österreichs. Der klimatisch besonders begünstigte, in einer Mulde gelegene Ort, ist seit alters her für seine erstklassigen Kreszenzen bekannt.

Der Ort lockt seit dem Jahre 2003 durch die neu eröffnete "Weinerlebniswelt Loisium" besonders viele Besucher an. Weithin sichtbar ist der vom amerikanischen Star-Architekten Steven Holl entworfene, silbern glänzende Kubus zu sehen. Der Langenloiser Weinwürfel ist inzwischen zum neuen Wahrzeichen des Ortes geworden. Vom Besucherzentrum im Hausinneren des Loisiums führt ein direkter Zugang zur "Weinerlebniswelt", nämlich in alte und neue Weinkeller, wo man alles über die Weinwerdung erfährt.

Viele Renaissance- Burghäuser mit Arkadenhöfen, romantischen Gewölbekellern und Sgraffito- Fassaden zeugen in Langlois von einer langen Weinbautradition.
Viele Renaissance- Burghäuser mit Arkadenhöfen, romantischen Gewölbekellern und Sgraffito- Fassaden zeugen in Langlois von einer langen Weinbautradition.

Reizvoll sind die mächtigen mit Arkaden ausgestatteten Bürgerhäuser, viele davon mit Sgraffitofassaden, und die historischen Weinhöfe.

Besonders sehenswert ist auch die teilweise barockisierte spätromanisch-frühgotische Pfarrkirche hl. Laurentius. Fresken aus dem Jahre 1350 wurden an einigen Wänden im Inneren freigelegt. Der Hochaltar ist ein spätgotischer Schrein aus der Zeit um 1500. Er wurde 1954 von Schloss Ambras in Tirol erworben.

Schloss Grafenegg#

Im Kamp-Tiefland, am Rand des Kremser Beckens, findet der romantisch veranlagte Weinliebhaber so manches Kleinod, wie etwa die Kellergassen von Engabrunn und Etsdorf. Zentrums des Bereiches, zwischen dem Kremser Becken und den Ausläufern des Wagram gelegen, ist Schloss Grafenegg. Das im Stile des Historismus erbaute Schloss, umgeben von einem 32 Hektar großen Englischen Schlosspark, zählt zu den bedeutendsten Bauwerken des 19. Jahrhunderts in Österreich.

Krems#

Entlang an mächtigen Lössterrassen und beschaulichen Winzerdörfern längs der Kremstaler Weinstraße nähern wir uns allmählich der Stadt Krems.

Senftenberg#

Zwischen Weinbergen und Wäldern, am nördlichen Rand des Kremser Weinbaugebietes, liegt Senftenberg. Die Dorfanlage folgt dem stark gewundenen Krems-Fluss, an dem die Pfarrkirche und darüber die romantische Ruine stehen. Gemeinsam mit der bewehrten Pfarrkirche hl. Andreas war das heutige Weindorf Senftenberg im Mittelalter eine bedeutende Sperrfeste.

Seit einigen Jahren werden die alten Mauern der Feste renoviert und können ganzjährig besichtigt werden. Der Aufstieg zur Ruine lohnt allein schon aufgrund des Blicks hinunter ins Kremstal. Zahlreiche Heurige laden die Besucher ein.

Stratzing#

Nicht zuletzt sei auch Stratzing genannt, das nördlich von Krems auf einem kleinen Hochplateau inmitten von Wiesen und Weingärten liegt - ein landschaftlich besonders reizvoller Platz. Hier werden auf Grund des optimalen Klimas überdurchschnittlich viele Rotweine erzeugt.

Die spätgotische Pfarrkirche hl. Nikolaus überragt den Ort. Aber Stratzing ist nicht nur wegen des hervorragenden Weines berühmt, nein, am nahen Galgenberg wurde 1988 die große Konkurrentin der "Venus von Willendorf", die „Venus vom Galgenberg", von den Leuten liebevoll „Fanny" genannt, gefunden. Sie ist 32.000 Jahre alt, die Nachbarin von Willendorf "nur" 26.000 Jahre ...

Dürnstein#

Weißkirchen#

Die Wachau: Wein, Marillen, und Kulturgeschichte prägen diese alte Kulturlandschaft, die wohl zu den schönsten der Welt zählt.
Die Wachau: Wein, Marillen, und Kulturgeschichte prägen diese alte Kulturlandschaft, die wohl zu den schönsten der Welt zählt.

Nur ein kurzes Stück donauaufwärts und wir sind in Weißenkirchen in der Wachau: Die stattlichen, mit Fresken und Sgraffiti verzierten Bürgerhäuser und Lesehöfe (einige von Jakob Prandtauer persönlich barockisiert) erzählen von der Tradition, nach der seit Jahrhunderten in Weißenkirchen und seinen Nachbar-Winzerdörfern Joching, Wösendorf und St. Michael edle Reben kultiviert werden.

Keinesfalls wollen wir aber auch den Besuch der den Ort dominierenden Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt versäumen, einer Wehrkirche, umgeben von einer turmbewehrten Befestigungsanlage. Weißenkirchen gilt als bedeutendste Kirchenfestung Niederösterreichs.

Unbedingt empfehlenswert sind die Gasthöfe der Gourmetstrecke Weißenkirchens, die kulinarische Besonderheiten bieten. Dazu gibt es zahlreiche Feste und viel Volks- und Brauchtum. Als Höhepunkte gelten das Rieslingfest, die Trauben- und Mostkur, die Jungweinwoche und die Weintaufe. Weißenkirchen verfügt im Übrigen auch über die meisten Heurigenschänken.

In der burgartigen Anlage des Teisenhoferhofes ist ein Wachau- und ein Weinbaumuseum untergebracht.

St. Michael#

Ehe wir Spitz an der Donau erreichen, gelangen wir nach St. Michael, das nur aus einer Häusergruppe und einer spätgotischen, wehrhaften Kirche besteht.

Eine große Kuriosität kann man im angeschlossenen Karner sehen. Es sind "josephinische Sparsärge", die durch eine Falltüre gleich für mehrere Bestattungen verwendet werden konnten...

Spitz an der Donau#

Traisental#

Traisental, diese kleinste und jüngste Weinbauregion Niederösterreichs, südlich der Donau zwischen St. Polten und der Wachau gelegen, gilt als echter Geheimtipp.

Viele interessierte Weinfreunde sind oft in Richtung Langenlois oder Wachau achtlos daran vorbeigefahren, ohne zu wissen, dass sich hier, "ob der Traisen", charmante Weinbauorte ebenso wie urige Heurige finden.

Die zum Teil winzig kleinen Terrassengärten, schon vor langer Zeit in den Löss gegraben, bringen ausgezeichnete Weine mit "knackiger" Fruchtigkeit hervor.

Nussdorf ob der Traisen#

Inmitten der traditionsreichen Riede wird der Besucher aber auch von den romantischen Kellergassen der anmutig in die Weinberge gebetteten Winzerorte, wie Inzersdorf, Getzersdorf oder Reichersdorf, willkommen geheißen.

In Nussdorf ob der Traisen ist das Urzeitmuseum, in dem die vielen prähistorischen Ausgrabungsfunde der Umgebung sehr übersichtlich präsentiert werden, aber auch die gotische Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer ist einen Besuch wert.

Traismauer#

Bild 'traismauer_römertor'
Bild 'traismauer_römertor2'

Auf Begegnungen wie diese muss sich der Besucher des Saurierparks in Traismauer gefasst machen...
Auf Begegnungen wie diese muss sich der Besucher des Saurierparks in Traismauer gefasst machen...

Am Auslauf des Traisentals in das Tullnerfeld liegt Traismauer. Das heutige Stadtzentrum erhebt sich über einem römischen Kastell, von dessen Lagerbefestigung noch wesentliche Teile im Verbund mit der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhalten sind. In einem der Türme ist heute das Heimatmuseum untergebracht.

Das Römertor oder auch Wiener Tor in Traismauer: Das Bauwerk aus der Römerzeit ist auch das Wahrzeichen der Stadt. Der Dachaufbau geht im Übrigen auf die gotische Bauphase zurück.

Unterhalb der Pfarrkirche hl. Rupert, die im Kern eine romanische Saalkirche ist, sind Schauräume über die Ausgrabungen eingerichtet.

In der Nordwestecke des Hauptplatzes findet sich das Schloss Traismauer, eine mächtige, dreiseitige Anlage mit mittelalterlicher Bausubstanz. Dieses Schloss hat auch im Nibelungenlied Erwähnung gefunden. Es beherbergt heute das Museum für Frühgeschichte.

Herzogenburg#

Am südlichen Ende des Traisentaler Weinbaugebietes liegt schließlich Herzogenburg. Hier, im Gebiet rund um die Wachau, kreuzen sich ja Romantikstraße und Weinstraße in angenehmer Art.

Der Wein spielt hier, insbesondere im Herbst, die Hauptrolle. Er prägt Landschaft und Menschen seit Jahrhunderten.


© "Die schönsten Erlebnisstraßen Österreichs" Hilde und Willi Senft