Oberösterreichische Barockstraße#
Rund 200 Kilometer
Von Spital am Phyrn das Steyr- und Kremstal abwärts, über Kremsmünster, Wels, Bad Schallerbach, Grieskirchen, Neumarkt im Hausruckviertel, Zell an der Pram bis Schärding am Inn verläuft die Hauptroute; ein zweiter Ast nimmt in Strasswal-chen seinen Anfang und geht südlich der Hauptroute über Mat-tighofen nach Braunau.
Selbstverständlich gibt es auch an vielen anderen Orten Oberösterreichs prächtigen Barock zu bestaunen, aber auf den genannten Strecken tritt der Baustil gehäuft und in besonderer Reichhaltigkeit auf. Als Barock wird eine Entwicklungsstufe der europäischen Kunst bezeichnet, die vom Ende des 16. Jahrhunderts bis um etwa 1730 währte. Ihre Merkmale sind schwellende und bewegte, üppige Formen; nicht Harmonie wie in der Renaissance, sondern frei im Raum stehende, kraftvolle, naturalistische Figuren prägen die Szene. Anstelle von geraden Linien treten gekrümmte und unterbrochene auf, und Licht und Schatten zeigen sich im Wechselspiel. In den Innenräumen fließen die Künste unter Aufhebung ihrer gegenseitigen Grenzen zu einem rauschenden Ganzen zusammen. In der Malerei gingen die Wandgemälde besonders in der Form des Deckenbildes eine nähere Verbindung mit der Architektur ein. Die Künstler versuchten, durch die Einbringung der Perspektive ein Höchstmaß an Raumillusion zu erreichen.
© "Die schönsten Erlebnisstraßen Österreichs" Hilde und Willi Senft