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unbekannter Gast

Poysdorf "Maria Bründl" Wallfahrtskirche und Quelle#

Stadt und Pfarre Poysdorf; Ort Wilhelmsburg; Bezirk Mistelbach


Poysdorf, Maria Bründl

Tourist/Web Info

Tel: 02552 2200-0
www.poysdorf.at

Wegbeschreibung

Wolkersdorf Wilfersdorf Poysdorf, Mistelbach, Niederösterreich

Wasserentnahme

Quelle frei zugänglich, ausreichend Wasser



Der Ort:#

Man nennt Poysdorf "die Weinstadt Österreichs" und in tiefen Kellern treffen sich immer schon Weingenießer aus aller Welt. Hier befindet sich das Zentrum der Veltlinerland-Weinerlebnisstraße. Mit rund 6.000 Einwohnern hat sich Poysdorf eine ländliche Struktur bewahrt und zeigt sich dem Gast als charmantes Städtchen mit Charakter, wo man es versteht, Feste zu feiern, so den Weinfrühling (Ostern), die Weinparade (Pfingsten) und das Winzerfest (September). Zahlreiche Rad- und Wanderwege führen durch die Kellergassen und die hügelige Landschaft. Kulturelle Highlights sind die weithin sichtbare Stadtpfarrkirche, das Oldtimer-Museum in der ehemaligen Ferkelmarkthalle, wo Goggomobil und Puch 500 angeschaut werden können, oder das Stadtmuseum mit einer Sammlung aus der Ur- und Frühgeschichte der Region.

Der Weg zur Quelle:#

Schon mitten in Poysdorf findet man das Schild "Maria Bründl". Man fährt links in Richtung Wilhelmsdorf. Außerhalb des Ortes steht, von hohen Bäumen verdeckt, wenige Meter neben der Bundesstraße die große Wallfahrtskirche. Es ist ein beeindruckender Bau mit ausreichend Parkplatz. Das Bründl selbst liegt hinter der Kirche.

Allgemeines:#

Poysdorf, Maria Bründl
Vorerst gab es neben dem Bründl nur ein schlichtes Holzkreuz, dann eine Hütte mit Marienbildern. Es gibt mehrere Legenden: Von einem Marienbild wird erzählt, das auf wundersame Weise in der Quelle auftauchte und das immer wieder, auch wenn man es wegtrug, zurückkehrte. Als ein Bauer mit schlechten Augen spontan geheilt wurde, versuchte es 1637 auch ein Poysdorfer Bürger, der sich "in unserer lieben Frauen Brünnlein gewaschen und gebadet" hat und daraufhin gesund wurde. Zum Dank für die Verschonung vor der Pest baute man eine Kapelle. Diese Ursprungskapelle fasste aber nur 16 Personen und wurde schnell zu klein. Das Frauenbründl hatte danach so großen Zulauf, dass man aus den Opfern bald darauf eine Kirche errichten konnte. Den Ruf der Heilkraft erlangte das Bründl auch durch die Heilung einer blinden Frau. Man trank das Wasser, verschickte es und es gab einen regen Badebetrieb. Regelmäßige Wallfahrten aus allen Teilen Niederösterreichs, Ungarns und der Slowakei führten die Menschen hierher, im 18. Jh. waren es an den Hauptfesttagen 2. Juli und 8. September immerhin noch rund 5.000. Aus Zwentendorf gibt es die Legende, es wären die Ernten aller Einwohner vernichtet worden, nur jener, der auf Marienwallfahrt in Poysdorf war, wäre verschont geblieben. Die Kirche in der heutigen Form wurde 1751 geweiht. Das alte Gnadenbild aus 1657 kann man noch immer bewundern.

Die Quelle:#

Früher gab es zwei Wasserstellen, an der einen führte man die Fußwaschungen durch und sie ist nicht mehr zugänglich, die zweite war das heutige Augenbründl. In den Mirakelbüchern der Kirche sind viele Heilungen verzeichnet, darunter auch von zu ihrer Zeit bekannten Personen. Die klassischen Wallfahrtstage sind Maria Heimsuchung und Maria Geburt.

Poysdorf, Maria Bründl
Die Quellanlage befindet sich in einem Park mit großen Kastanienbäumen und ist auf den ersten Blick nicht auszumachen. Sie liegt unter Bodenniveau, einige Stufen führen zum Wasser. Die Bäume sind beeindruckend, auch die schon seltenen Ulmen sind darunter. In der germanischen Mythologie entstanden aus dem Baumpaar Esche und Ulme die Menschen, es wurde ihnen von den Göttern Geist, Sprache, Blut und Leben eingehaucht und in den Weingegenden Italiens pflanzte man die "männlichen" Ulmen, damit sich die "weiblichen" Rebstöcke daran stützen konnten.

Das Wasser:#

Der Abstand zwischen Quellausfluss und Boden ist relativ gering und so wird man große Flaschen nicht befüllen können, kleine aber problemlos. Das Wasser riecht ganz leicht nach Schwefel und ist eisenhältig. Es schmeckt gut und nach mehr. Die Anlage wirkt gepflegt, das Wasser wird aus einem bereitstehenden Becher getrunken.



'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.