Andrichsfurt "Bründlkapelle Pötting" Quelle und Kapelle#
Gemeinde Andrichsfurt; Ortschaft Pötting; Bezirk Ried im Innkreis
tel. 07750 32130
www.andrichsfurt.at/
A 8 - Abfahrt Ried im Innkreis - Andrichsfurt Andrichsfurt, Ried im Innkreis, Oberösterreich
Quelle frei zugänglich, viel Wasser
Der Ort:#
Andrichsfurt liegt nordöstlich von Ried im Zentrum des Innviertels. Zwischen dem Stelzerberg und dem Sachsberg liegt der Ort auf einem Hügel im weiten Tal der Osternach. Im Norden sieht man bis zum Sternstein bei Leonfelden, im Süden bis zum Großen Priel.
Man hat in Andrichsfurt ein Lochbeil gefunden, das auf die Zeit 3000 bis 2500 v. Chr. datiert wird, im Kirchturm befindet sich ein eingemauerter Schalenstein, der auf einen uralten Sonnenkult hinweist. Der Name stammt aus der Zeit der Völkerwanderung und geht wahrscheinlich auf den Ostgoten Anterich zurück. Brauchtum wird noch großgeschrieben und jährlich findet am 15. August auf dem Dorfplatz ein Dorffest statt. Es gibt eine Musikkapelle, Feuerwehr, Sportunion und einen aktiven Eis- und Asphaltschützen-Club, die Landjugend, den Kirchenchor, den Kulturverein und eine Theatergruppe. Die Pflege des Innviertler Landlers und des Volksmusikgesanges betreibt die Krammerer-Zeche.
Der Weg zur Quelle:#
Kurz vor dem Ortsanfang fährt man links in Richtung Pötting. Nach ca. 300 Metern sieht man rechter Hand am Rand einer Wiese die Kapelle durch Laubwerk schimmern. Links befindet sich ein Gasthof, wo man parken kann. Fährt man geradeaus weiter, kommt man zum Moor z'Pötting, dem bekannten Haubenlokal mit Innviertler Schmankerln. Man geht in einer Minute über einen Wiesenweg leicht bergauf bis zum Quellplatz. Beim Wäldchen wächst der sehr seltene und hochgiftige blaue Eisenhut. Eine gotische Lichtsäule aus 1606 steht etwa 30 Meter entfernt, am Fußweg nach Andrichsfurt. Sie stand früher unmittelbar neben der Kapelle, wurde aber im Zug einer Restaurierung versetzt.
Allgemeines:#
Die Kapelle stammt aus dem 17. Jh. und hat Deckenfresken, auf denen die Wunderkraft des Wassers dargestellt ist. Prachtvoll und beeindruckend ist der 1740 entstandene Gnadenstuhl von Franz Schwanthaler. Dass sich hier in diesem abgelegenen Kirchlein eine Schwanthalerarbeit befindet, hat seinen Grund in der ehemals viel besuchten Wallfahrt. Gläubige von nah und fern kamen zum heiligen Ort und schöpften aus der Quelle. Besonders hoch ging es am Fest der Heiligen Dreieinigkeit her. Unter Kaiser Josef II. wurde die Kirche geschlossen, später aber wieder zurückgekauft. Ganz erholte sich die Wallfahrt nicht mehr, die bereits mehrere Jahrhunderte angedauert hatte.
Die Quelle:#
Das Bründl am Vorplatz der Kapelle ist immer frei zugänglich. Man erreicht es über fünf Stufen, die neben der Kirchentüre hinabführen. Die Verrohrung kommt aus der Kirchenmauer, die Quelle entspringt direkt unter der Kapelle. "Wenn ich vorbeigehe, dann wasche ich mir immer die Augen aus und trinke davon", sagt ein Einheimischer, "alle machen das." Es wäre schade, sich nicht für eine kurze Andacht in den Kirchenraum zu setzen. Der Schlüssel zur Kapelle ist beim Gasthof Stockenhuber zu bekommen (am Montag Sperrtag).Das Wasser:#
Es ist ein kühles, weiches Quellwasser, mit dem auch immer das darunterliegende Gasthaus versorgt wurde. Jetzt ist der Gasthof an die Ortswasserleitung angeschlossen. "Weil für die heutigen Kaffeemaschinen ein konstanter Wasserdruck erforderlich ist, den eine natürliche Quelle nicht hat", meint die Wirtin bedauernd. Das Wasser kommt mit hohem Druck aus dem Rohr, eine 1-l-Flasche ist in weniger als einer Minute voll. Wir haben das Wasser gelagert und nach 4 Monaten mit Genuss getrunken.
'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.