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Bad Dürrnberg "Lieb-Frauen Bründl" Quelle und Wallfahrtskirche#

Stadtgemeinde Hallein; Pfarre und Ort Bad Dürrnberg; Bezirk Hallein


Brunnen


Tourist/Web Info

Tel. 06245 70050
www.duerrnberg.at

Wegbeschreibung

Salzburg - A 10 Abfahrt Hallein - Richtg. Berchtesgaden Bad Dürrnberg Salzburg, Bad Dürrnberg Hallein, Salzburg

Wasserentnahme

Freier Zugang, viel Wasser


Der Ort:#

Bad Dürrnberg, ein Stadtteil von Hallein, ist erst seit 1977 anerkanntes Heilbad, war aber immer schon ein Kur- und Marienwallfahrtsort, vor allem aber eines der bedeutendsten Zentren keltischer Kultur in unseren Breiten. Außer Kuren, Kneippen, Sommerrodeln, Wandern und Skifahren bei den Zinkenliften sind hier vor allem das Salzbergwerk und eine originalgetreu rekonstruierte Keltensiedlung interessant. Schon vor 2.500 Jahren wurde am Dürrnberg Salz abgebaut, mit der Salzbergbahn geht es von Hallein aus zu den Stollen, in die der heutige Besucher wie anno dazumal mit Grubenhunden einfährt. Rutschen führen zum unterirdischen Salzsee, den man mit einem Floß überqueren kann. Viele prähistorische Gräberfunde, darunter die berühmte Bronzeschnabelkanne um 400 v. Chr., die heute im Salzburger Museum Carolino Augusteum zu besichtigen ist, belegen die historische Bedeutung dieser alten Marienwallfahrtsstätte. Das "weiße Gold" begründete den Reichtum der Fürstbischöfe in Salzburg.

Kirche bei Liebfrauenbründl

Weg zur Quelle:#

Ab der Abfahrt Hallein sind die Salzwelten gut ausgeschildert, im Zweifelsfall hält man sich Richtung Berchtesgaden. Die Renaissancewallfahrtskirche aus rötlichen Marmorquadern ist im Ortsbild nicht zu übersehen, die Quelle ist in einem Brunnenhäuschen, einige Meter unterhalb der Kirche, zugänglich. Die auffallende Linde bei der Kirche wurde zur Feier des 25-jährigen Hochzeitstages von Kaiser Franz Joseph mit seiner Sisi gepflanzt, sie hat jetzt bereits eine beeindruckende Höhe, ist aber für eine Linde gerade einmal den Kinderschuhen entwachsen. Linden streben 300 Jahre lang in die Höhe, erst dann stellen sie ihr Wachstum ein und gehen weitere 600 Jahre nur mehr in die Breite.

Allgemeines:#

Der Wallfahrtsgrund war ursprünglich das "Fieberbründl", später "Lieb-Frauen Bründl". Man suchte es bei Infektionskrankheiten und Pestgefahr auf, besonders aus Saalfelden, aber auch aus Obertrum. Im Mirakelbuch finden sich viele Fälle von Heilungen, die aber vor allem dem Kultbild und dem Ampelöl zugeschrieben werden. An manchen Votivgaben lässt sich erkennen, wofür das Wasser benützt wurde: als Augenwasser, zur Taufe von tot geborenen Kindern, bei Lungenerkrankungen. Die Wallfahrt auf den heiligen Berg gibt es bereits seit dem Ende des 12. Jhs., es ist wahrscheinlich eine der ältesten Marienwallfahrten des Landes, eine Entstehungslegende existiert nicht.

Das Wasser:#

Brunnenbecken

Wie die Wallfahrtskirche, so ist auch der Brunnen seit Mitte des 16. Jhd.s. der Muttergottes geweiht, es ist alles vorbildlich renoviert, trotzdem hat man den Eindruck, dass das Quellwasser nicht wirklich genützt wird. Es schmeckt unspezifisch. Die Sulfatquelle mit der im Kurhaus St. Josef behandelt wird, ist nicht ident mit der hl. Quelle bei der Kirche oder mit dem Wasser des Kneippbrunnes beim Kurhaus, wo jedermann trinken, bzw. Kneippanwendungen durchführen kann. Sulfatwasser enthält Natrium-, Magnesium-, Kalzium-, Eisen- und Aluminiumsulfat sowie Chlorid- und Hydrogenkarbonat-Ionen, es wird vor allem bei Leber- und Gallenkrankheiten, Darmstörungen und Diabetes mellitus angewendet.

Kleinkirchental:#

Die Legende erzählt von einem Hirtenknaben, der seine verirrten Schafe bei einem lichtumflossenen Marienbild fand, wahrscheinlich ein Fresko, das direkt auf den Felsen gemalt war. Eine der hier entspringenden Quellen soll kultisch verwendet worden sein. Nach dem Halbtunnel in Richtung Dürrnberg bei der ersten Abzweigung nach rechts abbiegen. Ein schmaler, sehr steiler Asphaltstreifen führt in die Schlucht zur Kapelle "Kleinkirchental". Eine Quelle konnten wir nicht mehr entdecken.



© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.