Osterwitz "Betleiten" Wallfahrtsanlage und Quellen#
Gemeinde und Pfarre Osterwitz; Bezirk Deutschlandsberg
A 2 - Abf. Lieboch - B 76 - Deutschlandsberg Osterwitz, Deutschlandsberg, Steiermark
An zwei Stellen möglich, ausreichend Wasser
Der Ort:#
Auf dem Höhenrücken der Koralpe, in fast 1.200 Meter Seehöhe, steht die Kirche dieses Marienwallfahrtsortes, von der es freie, herrliche Sicht ins Land gibt. Das Gemeindegebiet dehnt sich vom steirischen Laßnitztal bis an die Kärntner Grenze aus. Hier wird vor allem Landwirtschaft betrieben und die meisten Höfe sind Biobetriebe, manche von ihnen züchten außer Hochlandrindern sogar tibetische Yaks, manche haben sich auf Damwild oder die Fischzucht spezialisiert. Urige Almhütten, Gesundheitsangebote auf Bauernhöfen, markierte Bergwander- und Kletterwege durch Fels- und Waldlandschaften, eine bodenständige (und feine) Gastronomie - Mensch kann hier die Seele baumeln lassen. Osterwitz kommt aus dem slawischen und bedeutet "scharfes Eck", weil der Weg über die Koralpe in den Süden hier einen Knick machte.
Der Weg zur Quelle:#
Es führt nur ein Weg nach Osterwitz und der endet für die meisten am Parkplatz unterhalb der Kirche. Die erste Quelle findet man unmittelbar neben der Kirche unter hohen Bäumen, bei einem Sitzplatz. Die eigentliche heilige Quelle, die "Betleiten", sollte einem bereits auffallen, wenn man mit dem Wagen aus dem Wald herauskommt und Maria Osterwitz in voller Pracht vor einem liegt. Links, unterhalb der Straße, auf einer sanft geneigten Wiese, steht ein unscheinbares Marterl mit einem anschließenden Fischteich, das man angesichts der prächtigen Wallfahrtsanlage vorerst übersehen würde. Aber hier ist heiliger Boden.
Allgemeines:#
Vor den Slawen haben die Kelten ihre Opfer am Kultberg dargebracht. Die Verehrung der Gottesmutter begann im 5. Jh., eine Kirche gibt es ganze 1.000 Jahre. Maria Osterwitz gehört zu den wichtigsten Gnadenstätten Österreichs. Die heutigen Pilger kommen aus der Steiermark, aus Kärnten und aus Slowenien.
Die Sage erzählt von Maria, die kam, um in der "Betleiten" ihre Windeln zu waschen. Es läutete gerade zum Gebet, deshalb wurde der Ort Bet-leiten getauft. Seit damals riecht das Wasser angenehm. Früher haben sich hier die Pilger, die zu Fuß nach Osterwitz kamen, die Schuhe ausgezogen und ihre Füße gewaschen, aller Schmerz war dann schnell verschwunden. Die Taschentücher wurden am Stein, der beim Marterl steht, gerieben und hatten daraufhin einen besonderen Duft. Er soll von einer Alge gekommen sei, die früher auf dem Stein wuchs, wir konnten sie leider nicht mehr entdecken.
Quellen und Wasser:#
Beim Marterl der Betleiten rinnt kein Wasser mehr, die Quelle wird in den Teich geleitet.
Trinken kann man nicht mehr, auch das Füße-waschen wird nur dem echten Naturburschen Freude machen. Am alten Marterl sieht man noch die Vorrichtung, wo die Leute ihren Quellengroschen hineinlegten, wenn sie sich gelabt hatten. Trotzdem, eine Wohltat für empfindliche Nasen - das Wasser riecht wirklich sehr angenehm ... Und auch Fischen sei das rechtdrehende Wasser gegönnt...
Der Trinkwasserbrunnen nahe der Kirche führt feinstes Almwasser, das am heiligen Berg entspringt. Die Schüttung ist hoch, es schmeckt köstlich und ist ebenfalls rechtsdrehend. In einer Glasflasche aufbewahrt, hatte es nach drei Monaten noch immer einen vorzüglichen Geruch und war von herber Frische.
'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.
Hinweis#
Ich kann Ihnen mitteilen, dass bei der Quelle Osterwitz Betleiten eine Wasserentnahme bei der eigentlichen Quelle/Marterl möglich ist. Ein eigener Schöpfer hängt an einer Kette, die Schüttung ist sehr gut. Es wurde ein eigenes Nirostabecken bei der Öffnung beim Marterl gemacht.-- Feedback, Dienstag, 17. Oktober 2023, 12:21