Pinggau "Frauenbrunn" Kirche Maria Hasel und Quelle#
Gemeinde und Pfarre Pinggau; Bezirk Hartberg
A 2 - Abf. Pinggau Pinggau, Hartberg, Steiermark
Untertags zugänglich, eher wenig Wasser
Der Ort:#
Im Wechselgebiet, dort, wo sich Niederösterreich, Burgenland und die Steiermark treffen, findet man den gemütlichen Ort Pinggau mit seinem Naturbadesee, großen Biotopen, Freizeitpark und einer Kneippanlage. Im Sommer wird gebadet, im Winter Schi gefahren und in der übrigen Zeit der Themenradweg genützt. Wenn die Pilze wachsen, ist dieses größte zusammenhängende Waldgebiet Österreichs ein idealer Fundort. Das Kleinod ist eine barock ausgestattete Wallfahrtskirche, die bereits um 1377 erwähnt wird und herrliche Fresken und Kunstwerke besitzt. Sie ist seit dem 18. Jh. eines der großen Wallfahrtszentren der nördlichen Oststeiermark.
Allgemeines:#
Legendär ist das Auffinden einer Statue der schmerzhaften Gnadenmutter, Christus in ihrem Schoß, daneben der Evangelist Johannes. Hirten fanden sie unter einem Haselstrauch und stellten "Maria Hasel" neben einer heilsamen Quelle auf. Der Kultgegenstand befindet sich bereits seit längerem in der großen Wallfahrtskirche und nicht wie vorher in der Brunnenkapelle, die etwas nördlich rechts der Kirche steht. Aufzeichnungen über die Quelle gibt es seit 1696, in den 50er Jahren entfernte man die unzähligen Votivgaben und Tafeln, die jeden Zentimeter der Wände bedeckten. Außergewöhnlich waren die vielen Haaropfer, Braut- und Totenkronen. Die Pilgerscharen kamen früher so zahlreich, weil man meinte, Maria Hasel in der Pinggau könne keinem eine Bitte abschlagen. Es gibt mehrere zeitgenössische Arbeiten über die Mirakelbücher, in denen Hunderte Heilungen und Wunder vermerkt sind. Der Platz wurde besonders von Burgenländern besucht.Quelle und Wasser:#
Die Quelle ist ein sehr eisenhaltiger Säuerling und wird über ein Rohr aus der Statue geleitet. bevor sie über ein von den Ablagerungen bereits ganz rotes Steinbecken abfließt. Die Grotte mit der Muttergottes und ihrem Sohn, aus dessen Seitenwunde der stete Wasserfluss kommt, ist liebevoll geschmückt. Ständig betet hier jemand, holt sich Wasser und benetzt sich die Augen, für viele die Macht einer lieben Gewohnheit. Ein klassisches Augenbründl scheint die Quelle für die Ortsansässigen nicht zu sein, sie wird für alles herangezogen, vor allem auch für Fußleiden, Unfälle und Verletzungen. Nicht nur an den zehn traditionellen Wallfahrtsterminen des Jahres gibt es frische Blumen und brennende Kerzen in der gepflegten Anlage.
Manchmal ist das Wasser vorübergehend nicht genießbar, trotzdem holen es sich nach eigenem Anschaun viele Personen - dann eben nicht für den innerlichen Gebrauch, sondern für Waschungen. Beim Abfüllen Rücksicht auf die stille Atmosphäre des Gotteshauses nehmen, in dem man sich befindet, und sparsam mit dem wohlmeinenden Nass umgehen. Immer daran denken: Man muss keine Mengen eines heilsamen Wassers zu sich nehmen, um die Wirkung spüren zu können. Sensitive Wasserforscher sprechen von wenigen Tropfen, die ausreichen, um eine ganze Flasche normales Leitungswasser mit der "Heilschwingung" zu versorgen. Ebenso wie ein Edelstein seine Schwingung an Wasser abgibt, macht es eine kleine Menge heiliges Wasser.
'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.