Matrei "Frauenbrunn" Felsenkirche und Quelle#
Gemeinde und Pfarre Matrei; Bezirk Lienz (Osttirol)
Tel. 04875 6527
www.matrei.at
Innsbruck - Felbertauern - Tauernhaus Matrei am Brenner, Tirol
Quelle frei zugänglich, ausreichend Wasser
Der Ort:#
Matrei liegt in einer der letzten Naturlandschaften Österreichs, in der Nationalparkregion "Hohe Tauern". 60 Dreitausender mit Gletschern und herabstürzenden Bächen bilden die Kulisse. Der Großvenediger, die Simonyspitze, der Große Geiger, der Großglockner - lauter bekannte Namen hoher Tauernberge, die Bergsteiger und Wanderer anziehen Am Gletscherschaupfad werden auf 24 Stationen die hochalpinen Landschaften beschrieben. Durch den Lärchenwald mit bis zu 600 Jahre alten Bäumen führt ein Waldlehrpfad. Im Ort weist der 68 Meter hohe Turm der Kirche auf die größte Landkirche Tirols. Die bewirtschafteten Hütten sind gut erschlossen, Mehrtagestouren also kein Problem. Wer ein Heu- oder Brechelbad sucht, wird auf der Kienburg fündig, in einem fast 1000 Jahre alten Gemäuer.
Der Weg zur Quelle:#
Nach dem Felbertauerntunnel weist eine Abzweigung in den Nationalpark Hohe Tauern. Beim Tauernhaus, das nach etwa 2 km kommt und sehr gut ausgeschildert ist, befindet sich ein großer gebührenpflichtiger Parkplatz (4 Euro/Tag). Ein paar hundert Autos können hier stehen bleiben; man befindet sich am Ausgangspunkt vieler Wanderungen in die Tauern. Von hier aus geht es auch in das Innergschlöss, ins Herz des Nationalparks, zum Gletscherschaupfad und in den schönsten Talschluss der Ostalpen. Es gibt Transferbusse und Pferdewagen, die den Weg erleichtern, die meisten aber wählen den Fußmarsch durch den Gschlössweg. Nach etwa 1 Stunde ist man am Frauenbrunnen, 150 Meter weiter sieht man die urige Felsenkapelle. Auf einem Steinblock und einem Holzschild wird auf den Brunnen hingewiesen.
Die Quelle:#
Der Quellteich neben dem Gschlössweg ist nicht zu übersehen. Kaum jemand geht vorbei, ohne sich die Augen zu benetzen oder vom kristallklaren Wasser zu trinken. Man sieht genau, wo die Quelle aus dem Felsen tritt. Die Überlieferung spricht von einem Heilwasser bei Frauenleiden und bei Augenerkrankungen. Der Legende nach hat die heilige Maria die Windeln für das Jesuskind gewaschen und wurde dabei von Sennen beobachtet. Als man sich ihr aber nähern wollte, verschwand sie spurlos.
Früher war es bei den Sennerinnen Brauch, das Frauenwasser während des Almaufenthaltes regelmäßig zu trinken und es im Winter in Kannen mit ins Tal zu nehmen Schluckweise wurde es genossen und musste für die lange dunkle Zeit reichen, ehe es wiederum in die Freiheit ging.Das Wasser:#
Das mineralarme, weiche und mit ca. 6 Grad auch nicht allzu kalte Wasser ist ein echtes Labsal. Auch im Winter fließt es unermüdlich und friert nicht ein. Abgefüllt hält es beinahe unbegrenzt und man erinnert sich genau an seinen Geschmack und den zarten Geruch der Landschaft, aus der es entspringt. Vor etwas mehr als 20 Jahren soll die Stimmung noch viel idyllischer gewesen sein, aber dann begrub eine Gerölllawine den Frauenbrunnen unter sich. Die Menschen haben aufgeräumt und jetzt wächst wiederum viel Heilkräftiges auf den Felsen rundum. Vom heilkräftigen Alpen-Frauenmantel, dem Wunderkraut für alle Frauenleiden, sollte jedes weibliche Wesen eine zarte Blüte oder ein kleines Blättchen kosten... und mit einem Schluck Frauenwasser hinunterspülen. Ein rechtsdrehendes Bergwasser allererster Güte!
Felsenkapelle im Innergschlöss:#
Fotomotiv und Ort der Einkehr: Die in den Felsen gebaute Wallfahrtskapelle wurde um 1870 errichtet, als Ersatz für eine von Lawinen zerstörte, die bereits seit 200 Jahren etwas unterhalb stand.
'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.