Tarrenz "Sinnesbrunnen" Kapelle und Quelle; Kneippanlage mit Heilwasser#
Gemeinde und Pfarre Tarrenz; Bezirk Imst
Tel. 05412 63352
www.tarrenz.at
Autobahn Richtung Imst - Abfahrt Reutte - Richtung Fernpass Tarrenz, Imst, Tirol
Frei zugänglich, viel Wasser
Der Ort:#
Der Name Tarrenz kommt vom lateinischen "wilder Bach" und ist das Einzige, was von den Römern übrig geblieben ist. Die Menschen hatten eine wechselhafte Geschichte, sie arbeiteten im Laufe der Jahrhunderte im Bergbau, als Schmiede, als Singvögelzüchter und als Textilarbeiter. Nur mehr 10 % sind heute in landwirtschaftlichen Betrieben tätig. Tarrenz war immer Schafzuchtgebiet, die "Schafschied", der Tag, an dem die Tiere von den Almen kommen, ist heute ein gut besuchtes Brauchtumsfest. Schloss Starkenberg liegt eindrucksvoll und weithin sichtbar am Hang und produziert in seiner Brauerei köstliches Bier. Auf dem Skulpturenweg lässt es sich gut wandern und in einer Waldarena kommen Kulturfreunde auf ihre Rechnung. In Tarrenz findet man einige der schönsten Krippen des Tiroler Oberlandes. Die jährlichen Krippenbaukurse ziehen Einheimische und Fremde an, auch die traditionelle Fasnacht ist hier wiederbelebt.
Die Kneippanlage:#
Sie liegt direkt am Gurgltal-Radweg (beschildert) und bietet radonhaltiges Wasser in vielen Becken und Trögen aus Naturholz. Das lustig sprudelnde, wissenschaftlich überprüfte Heilwasser hat einen guten Ruf bei Hautproblemen, bereits viele Menschen fühlten sich in ihrer Gesundheit gestärkt. Die Anlage lädt zum Verweilen: Es gibt Tafeln, auf denen die einzelnen Kneippanwendungen beschrieben werden, und Möglichkeiten, das Picknick zu genießen. Die Kneippanlage und der Trinkwasserbrunnen sind während des ganzen Jahres frei zugänglich.
Sinnesbrunnen:#
Mitten in Tarrenz zweigt man links Richtung Obtarrenz ab und fährt bis zum Wirtshaus Wald rast, dabei ist ein Gatter zu öffnen und zu schließen. Das Gasthaus links liegen lassen und den Schotterweg weiterfahren, bis man rechter Hand eine kleine Kapelle sieht. Hier gibt es einen Parkplatz. Zu Fuß erreicht man den ausgeschilderten Sinnesbrunnen in etwa 15 Minuten.
Das Kirchlein neben dem Brunnen ist der Muttergottes gewidmet und besteht seit rund 300 Jahren. Die Legende berichtet von zwei frommen Knaben, die bei einem Baum, der eine Marienstatue trug, immer wieder Kerzen anzündeten und beteten. Diese Verehrung, die an heidnische Bräuche gemahnte, wollte man abstellen. Die Statue wurde in eine bereits bestehende Kapelle gebracht. Maria wanderte aber durch den Schnee wieder zurück zu ihrem angestammten Platz. Da baute man auch hier eine Andachtsstätte. Die zweijochige Kapelle hat einen Dreiseitchor und einen kleinen Rokokoaltar, sie liegt auf dem Kreuzweg zur Sinnesalpe. Zur in traditioneller Weise gefassten Quelle, die auch als Tränke für das Weidevieh dient, gibt es keine Aufzeichnungen über eventuell stattgefundene Heilungen oder die frühere Verehrung, die es sicher gegeben hat. Der Platz ist stark und die Quelle rechtsdrehend. Es ist eine alte Kultstätte, deren Strahlung man intensiv wahrnimmt und wo man friedlich gestimmt wird. Das Wasser hielt in der Glasflasche mehrere Monate und wirkte immer noch frisch, es kommt eiskalt und in ho her Schüttung aus dem Boden Hier lässt sich Kraft tanken.
'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.