Kainz, Harald#
* 5. 8. 1958, Graz
Rektor der Technischen Universität Graz (2019-2023)
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Dr.h.c.mult.
Bauingenieur, Wirtschaftsingenieur
Harald Kainz wurde am 5. August 1958 als Sohn eines Gendarmeriebeamten und einer Volksschuldirektorin in Graz geboren.
Nach dem Besuch der Volksschule in in St. Radegund und der Matura 1976 an einem Grazer Gymnasium leistete er 1976/1977 seinen Präsenzdienst.
Nach dem Studium des Bauingenieurwesens (1977 bis 1983) und des Wirtschaftsingenieurwesens im Bauwesen (1980 bis 1985) an der TU Graz war er von 1982 bis 1990 am Institut für Siedlungswasser- und Industriewasserwirtschaft, Grundwasserhydraulik und Landwirtschaftlichen Wasserbau tätig.
1990 promovierte er zum Doktor der technischen Wissenschaften mit einer Dissertation zum Thema "Auswirkungen von Stoßbelastungen auf den Feststoffhaushalt einer Belebungsanlage".
Es folgten Tätigkeiten in leitenden Positionen in der Privatwirtschaft:
- er war von 1991 bis 1993 im Ingenieurbüro Regierungsbaumeister Schlegel GmbH. in München tätig, wo er sich mit der Planung von Kläranlagen und Kanalisationsnetzen (z.B. Kläranlagen Friedrichshafen, Ingolstadt und München) beschäftigte.
- von 1993 bis 2000 war er Geschäftsführer der Umwelttechnik Wien GmbH, wo er für Planung, Bauaufsicht und Projektmanagement von internationalen Großprojekten im Bereich der Abwasser- und Abfallwirtschaft zuständig war (z.B. Hauptkläranlage Wien, Sonderabfallverbrennungsanlage Wien-Simmering, Kläranlage Zagreb, Entwässerung Flughafen Wien).
Nach zehnjähriger Wirtschaftserfahrung kehrte er mit der Berufung an den Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft und Landschaftswasserbau wieder an die TU Graz zurück, wo er ab 2004 auch als Dekan der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften wirkte.
Von 2007 bis 2011 war er Vizerektor für Infrastruktur und IKT an der TU Graz, ehe er 2011 zum Rektor der TU Graz (als Nachfolger von Hans Sünkel) bestellt wurde. 2014 haben der Universitätsrat und der Senat der TU Graz den amtierenden Rektor für eine zweite Funktionsperiode wiedergewählt und 2018 in einem verkürzten Verfahren für eine dritte Funktionsperiode wiederbestellt. Die dritte Amtsperiode von Rektor Harald Kainz beginnt mit Oktober 2019 und läuft bis September 2023.
Seine Schwerpunkte in der Forschung liegen auf den Gebieten Betriebliche Optimierung und Rehabilitation von Wasserinfrastruktur, Regen- und Mischwasserbewirtschaftung, Hydraulisch bestimmte Bauwerke in der Abwasserwirtschaft.
Neben den universitären Aufgaben – Vorlesungen (u.a. über Siedlungswasserbau, Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft, Wasser- und Abfallbehandlung, Erhaltung unterirdischer Infrastruktur), Betreuung von zahlreichen Diplomarbeiten und Dissertationen u. a. - hat Prof. Harald Kainz über 285 Publikationen in Fachjournalen und Büchern veröffentlicht und unzählige Vorträge und Präsentationen gehalten.
Harald Kainz ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder.
Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#
- Ehrendoktorat der Polytechnischen Universität Timișoara, 2007
- Ehrendoktorat Technische und Wirtschaftswissenschaftliche Universität Budapest, 2015
- Ehren-Athene der Technischen Universität Darmstadt, 2017
Mitgliedschaften (Auswahl)#
- Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV)
- Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser, und Abfall (ATV/DVWK)
- Internationaler Wasserverband (IWA)
- Deutscher Expertenrat für Umwelttechnologie und Infrastruktur (dex), Vizepräsident
- International Association of Hydraulic Research and Engineering (IAHR)
Publikationen (Auswahl)#
- Auswirkungen von Stossbelastungen auf den Feststoffhaushalt einer Belebungsanlage; Veröffentlichung der Technischen Universität Graz, Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Landschaftswasserbau, Nr. 16, 1991
- Denitrifikation in Sandfiltern; Abwassertechnische Vereinigung Landesgruppe Bayern, Publikation zum Vortrag beim 41. Erfahrungsaustausch der Ingenieurbüros, Technische Universität München, 1992
- Adaption of the Main Wastewater Treatment Plant in Vienna to Meet Austrian Emission Regulations; Water Science and Technology, Heft 8/1996, Elsevier Science Ltd., 1996
- Entsorgungskonzepte Kleiner und mittlerer Kommunen; Schlammbehandlung, -verwertung und –beseitigung DWA Wasser-Wirtschafts-Kurs L/4 Oktober (2004), S. 16-1 - 16-28, 2004
- Planung und Ausbau der Kläranlage Graz; Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft 57.Jg, Heft 5-6, S. 63-70, 2005
- Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft; Manz Schulbuch Verlag, Wien, 2005
- Betrieb von Nachklärbecken; Tagungsband 2. Frankfurter Abwassersymposium Technische Akademie Hannover e.V., S. 93–106, 2006
- Dauerhaftigkeit von Betonbauwerken in Kläranlagen; DWA Wasser-Wirtschafts-Kurs M/2 Oktober (2006), S. 12-1 - 12-28, 2006
- Wasser in der Stadt, in: Wasserland Steiermark (2011) 1, S. 8-11, 2011
- Temperaturanstieg gefährdet alpine Siedlungsräume; Umweltschutz (2013) , S. 14-15, 2013
Quellen#
- TU Graz
- Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Landschaftswasserbau
- Österreichische Universitätenkonferenz
- APA / OTS Presseaussendung
Bericht und Ausblick #
über
Bauvorhaben und Sanierungen#
Bericht des Vizerektors für Infrastruktur und IKT#
von
VR Harald Kainz
Die Technische Universität Graz feiert 2011 das 200-jährige Jubiläum ihres Bestehens. Zahlreiche Aktivitäten sind geplant, und auch nach außen hin soll unsere Alma Mater in neuem Glanz erstrahlen. Das neue Chemiegebäude, das Produktionstechnikzentrum mit dem Haus des Kindes und die Neugestaltung der Freiflächen rund um bestehende Gebäude werden der TU Graz zu ihrem runden Jubiläum ein noch attraktiveres Erscheinungsbild verleihen.
Eigentümer aller Liegenschaften der TU Graz ist die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die die Gebäude an die TU Graz vermietet. Aktuelle verfügt die TU Graz über 218 000 m² Geschoßfläche. Gegenüber 2006 wurden somit 26 000 m² zusätzliche Büro-, Labor- und Werkstattflächen sowie Hörsäle und studentische Räumlichkeiten neu geschaffen und zusätzlich angemietet.
Seit 2004 erfolgt in einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der BIG und der TU Graz die Anpassung aller Gebäude an die rechtlichen Bedingungen sowie die bauphysikalischen und technischen Anforderungen. Bis Jahresende 2013 werden diese Sanierungen abgeschlossen werden. Der TU Graz stehen für die Sanierung von Gebäuden und Arbeitsplätzen gemäß den gesetzlichen Erfordernissen des Arbeitnehmerschutzes und Brandschutzes sowie zur Gewährleistung von Barrierefreiheit und Ergonomie für die nächsten Jahre ca. 1,6 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Bei allen Neubauten wird auf strikte Barrierefreiheit geachtet.
Für sämtliche Häuser der TU Graz wurde eine VEXAT-Evaluierung (Verordnung explosionsfähiger Atmosphären) durchgeführt. Ein Maßnahmenkatalog wurde erstellt. 2008 wurden wesentliche Sicherheitseinrichtungen auf Basis der Prioritätenliste realisiert.
2009 wurde eine TU-weite Arbeitsplatzevaluierung durchgeführt, um die Qualität der Arbeitsplätze zu bestätigen bzw. entsprechende Verbesserungen umzusetzen.
Für den Bau des neuen Chemiegebäudes mussten 2007 verschiedene Labors und Institute in neue Gebäude am Campus Inffeldgasse verlegt werden. Diese baulichen Maßnahmen bestehen aus dem zweiten Bauteil des Bautechnikzentrums sowie dem Anbau zum Laborgebäude des Kompetenzzentrums für umweltfreundliche Stationärmotoren, das nunmehr eines der modernsten Labors für Verbrennungskraftmaschinen weltweit beherbergt. Beide Gebäude wurden am 18. April 2008 von Bundesminister Dr. Hahn feierlich eröffnet.
Aufgrund der Übersiedlung des Labors für Hydraulische Strömungsmaschinen von der Kopernikusgasse ins Hans Grengg Laboratorium (notwendig durch den Chemieneubau) wurde eine Erweiterung in Form eines Freigeländes bis Ende Oktober 2008 umgesetzt.
Das Wasserbau Freigelände am Campus Inffeldgasse am 25. März 2009 offiziell eröffnet.
Das neue Chemiegebäude in der Stremayrgasse 9, wurde nach 2,5-jähriger Bauzeit im Sommer 2010 fertiggestellt und lässt die TU Graz zu ihrem runden Jubiläum in neuem Glanz erstrahlen.
Der ganze Bereich Neue Technik bis hin zur Steyrergasse und Petersgasse bildet nun eine Einheit einem mit attraktivem Vorplatz an der Ecke Münzgrabenstraße/Stremayrgasse. Geplant wurde das neue Chemiegebäude vom Architekten Zinterl.
Der Bau bietet mit 8.000 Quadratmetern Nutzfläche ausreichend Platz für rund 600 Studierende und Wissenschafterinnen und Wissenschafter. Dazu kommen 2.200 Quadratmeter für ein modernes Hörsaalzentrum, Studierendenlabors sowie studentische Kommunikationsbereiche.
Ein Großprojekt im Bereich Inffeldgasse ist das gerade in Bau befindliche Produktionstechnikzentrum (PTZ), das zwischen dem Haus der Frank Stronach Institute und dem Motorenlabor errichtet wird. Das PTZ besteht aus vier Häusern sowie dem Haus des Kindes mit umfangreichen Kinderbetreuungseinrichtungen.
In einem ersten Bauabschnitt werden die Häuser 1, 2 und 4 sowie das Haus des Kindes verwirklicht. Ein viergeschossiges Gebäude und ein siebengeschossiger Würfel werden in Zukunft den Zugang zum Campus bilden und werden Büroflächen für das größte Institut der TU Graz, das Institut für Verbrennungskraftmaschinen, für mehrere Informatik-Institute inklusive dem Kompetenzzentrum "Know Center", sowie das Institut für Prozess- und Partikeltechnik mit dem Kompetenzzentrum für "Pharmaceutical Engineering" bieten. Das Richtung Brucknerstraße liegende Haus 4 werden im Sommer 2012 die Institute für Papier-, Zellstoff- und Fasertechnik sowie für elektrische Messtechnik und Meßsignalverarbeitung beziehen.
Den EU-weiten Architekturwettbewerb für den neuen Gebäudekomplex konnte der Grazer Architekt Hans Mesnaritsch für sich entscheiden. Die Bauwerke zeichnen sich insbesondere durch ein umfassendes Energiekonzept und hohe Energieeffizienz aus. In einem zweiten Bauabschnitt ist die Umsetzung des Hauses 3 mit weiteren Labor- und Büroflächen geplant.
2008 wurde auch das Archiv der TU Graz neu strukturiert. Bereits 2007 wurde ein Depot für das Archiv und die Bibliothek in der Belgiergasse angemietet und befüllt.
Der Umbau des Gebäudes Technikerstraße 4, das unter anderem die Universitätsbibliothek beherbergt, wurde bis Jahresende 2008 abgeschlossen. Durch zwei neue Liftanlagen und einen Umbau des Eingangsbereiches wurde die Barrierefreiheit hergestellt. Die Magazinebenen 5 und 6 des Bücherturmes wurden geöffnet und stehen ab 2010 als Freihandbibliothek für die Fakultät für Architektur zur Verfügung.
Das Observatorium Lustbühel erhielt 2008 zwei neue Kuppeln und wurde einer thermischen Sanierung unterzogen.
Bibliothek
Die Neue Technik in der Kopernikusgasse 24 wurde durch eine Fassadensanierung und einen behindertengerechten Zugang neu gestaltet.
2010 wurde die zweijährige Generalsanierung des Gebäudes der elektrischen Energietechnik in der Inffeldgasse 18 abgeschlossen. Der Hörsaal wurde zur Gänze erneuert und das gesamte Umfeld barrierefrei erschlossen. Der Bürotrakt wurde komplett saniert. Alle Institute der Fakultät Elektrotechnik, die sich mit Energietechnik befassen, werden in diesem Gebäude zusammengeführt. Als letzte bauliche Maßnahme wird 2011 das Labor für das Institut für elektrische Antriebstechnik und Maschinen errichtet.
2010 wird mit der brandschutztechnischen Sanierung der Häuser Inffeldgasse 25 a-e begonnen. Die Sanierung in Hinblick auf Arbeitnehmerschutz und Bauphysik wird bis Ende 2013 umgesetzt.
Aufgrund der hohen Anzahl an Drittmittelprojekten an der TU Graz ist es notwendig, den damit verbundenen erhöhten Raumbedarf vieler Institute für Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter (aktuell ca. 860) durch die Ausweitung von Flächenanmietungen abzudecken. Die TU Graz hat derzeit außerhalb der Standorte Alte Technik, Neue Technik / Schörgelhofgründe, Kronesschule und Inffeldgasse über 6.000 m² extern angemietet. In Summe beträgt der Aufwand für die zusätzlich angemieteten Flächen ca. 1,4 Millionen Euro pro Jahr. Durch die Umsetzung des neuen Programms zur verbesserten Flächennutzung, sollen die externen Anmietungen deutlich reduziert werden. Mit Inbetriebsetzung des Produktionstechnikzentrums 2012 und der Renovierung der alten Chemie als Zentrum für Biomedizinische Technik im Jahr 2015 sollen alle Anmietungen außerhalb der 3 Hauptstandorte aufgelassen werden.
Das Projektziel der Schaffung von weiteren studentischen Arbeitsbereichen wird kontinuierlich umgesetzt.
2009 wurde ein neues Campusleitsystem für den gesamten Außenbereich der TU Graz installiert. Ein Gebäudeleitsystem wird bis Ende 2012 flächendeckend umgesetzt.
Bereits 2008 wurde im Bereich Alte Chemie, Biokatalyse und Steyrergasse der neu gestaltete Schörgelhofpark eröffnet. Die attraktive Gestaltung soll die Nutzung der Freiflächen als Kommunikationsräume für Studierende und Bedienstete bewirken. 2010 wurde der Lessingpark in ähnlichem Design umgestaltet.
Besonderen Anlass zur Freude bietet die Verleihung des Steirischen Gesundheits-preises 2009 "Fit im Job" an die TU Graz. Der Preis wurde für hervorragende Leistungen in der betrieblichen Gesundheitsförderung in der Kategorie "Betriebe über 250 MitarbeiterInnen / Einsteiger" überreicht.
Weiters konnte dank eines neuen Raumklima-Konzepts der Fernwärmeverbrauch um 20 Prozent gesenkt werden. Planung und Umsetzung der preisgekrönten Initiative stammen von der Organisationseinheit Gebäude und Technik der TU Graz.
Die Herausforderungen einer modernen Universität liegen primär in der effizienten Nutzung modernster Informations- und Kommunikationstechnologien. An der TU Graz werden diese Anforderungen durch eine zukunftsorientierte Gestaltung der hochschulrelevanten Kernbereiche Lehre, Forschung und Dienstleistungen erfüllt.
Auch heuer konnte die TU Graz ihren Studierenden und Bediensteten über u:book den Kauf von kostengünstigen Notebooks ermöglichen. Diese österreichweite Aktion bietet zweimal jährlich ein Verkaufsfenster für teilnehmende Universitäten und Fachhochschulen. Wie im Jahr zuvor gab es an der TU Graz die größte Anzahl der dienstlich und privat bestellten Notebooks.
In den EDV-Lernzentren an der TU Graz, die im Jahr zuvor neu errichtet wurden, wurden zusätzliche Studierendenarbeitsplätze mit Strom- und Datennetzanschlüssen (WLAN und/oder LAN) ausgebaut. Das Lernzentrum im Bereich Alte Technik wurde zudem auf einen 24*7-Betrieb umgestellt und ist somit ständig verfügbar. 2009 wurde mit der Umgestaltung der TUrminals begonnen, um auch Personen im Rollstuhl eine Nutzung zu ermöglichen. Diese an wichtigen und stark frequentierten Stellen aller drei Campi eingerichteten Computerterminals bieten Studierenden einen öffentlichen Webzugang sowie Zugang zu internen Services (etwa zur Verlängerung der Gültigkeit des Studierendenausweises u.v.m.). Auch die POIs (Point of Interest), als Informationsmedien in halböffentlichen Bereichen der TU Graz platziert, erhielten 2009 ein neues Design, sowie neue Hard- und Software. Im neuen Foyer der Alten Technik wurde ein bigscreen POI (84 Zoll) inklusive Beschallungsmöglichkeit installiert.
Ein Schwerpunkt der TU Graz liegt im Bereich des vernetzten Lernens. 2009 organisierte die Abteilung Vernetztes Lernen zusammen mit anderen Hochschulen in Graz das erste österreichische EduCamp zum Thema „Lernende von morgen – Informationsjunkies?“. Detaillierte Beschreibungen dieser und zahlreicher anderer Aktivitäten und Neuerungen im Bereich vernetztes Lernen sind ausführlich im Kapitel Lehre und Studien dargestellt.
Die Nutzung der Bürgerkartenaktivierung über TUGRAZonline, sowohl für Studierende als auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wurde um einige Anwendungen erweitert. Neben den bisherigen Vorteilen ist nun auch die Änderung des Kennworts über Bürgerkarten-Login möglich. Weiters besteht eine vollständig überarbeitete flexibilisierte Account-Beendigung, sodass die neuen Anforderungen der TU Graz für das Personenaustrittsverfahren erfüllt werden konnten. An der technischen Vorbereitung der geplanten Sprachumschaltung DE/EN (Deutsch, Englisch) wurde das ganze Jahr über intensiv gearbeitet, sodass TUGrazonline mit Beginn 2010 zweisprachig zur Verfügung steht. www.zid.tugraz.at
Der Datenschutz und die IT-Security sind Themen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. 2009 wurde an der TU Graz eine Arbeitsgruppe "Datenschutz" initiiert und im Zuge dessen ein Datenschutzgremium eingerichtet, in dem ein Datenschutzbeauftragter und eine Stellvertretung ernannt wurden.
Bibliotheksservices
Die Universitätsbibliothek bietet bereits seit 2007 verstärkt Bücher in elektronischer Form an. Unter diesen E-Books finden sich Lehrbücher, englisch- und deutschsprachige Monografien zu allen Fachbereichen der Technischen Universität, aber auch Handbücher, Wörterbücher, Lexika und Proceedings, wie Lecture Notes in Computer Science.
Mit Jahresende 2009 wurden mehr als 9.000 E-Books, mehr als 4.000 von der TU Graz lizenzierte Zeitschriftentitel und zusätzlich 24.000 Zeitschriftentitel ohne Zugangsbeschränkung angeboten. Aus der positiven Erfahrung mit E-Journalen hat die Bibliothek mit dem Ankauf von E-Books begonnen, da die gekauften Pakete im Unterschied zu lizenzierten Produkten eine langfristige Investition darstellen. Die Nutzungsstatistiken 2007 bis 2009 beweisen mit 534.763 aufgerufenen Kapiteln eindrucksvoll die Akzeptanz des erweiterten elektronischen Angebots. Das Auffinden eines gewünschten Werks gestaltet sich sehr einfach, da alle E-Books mit ihren bibliografischen Angaben im Katalog verzeichnet, verlinkt und daher von jedem Rechner im Campus aus, für Angehörige der TU Graz auch von außerhalb, genutzt werden können.
Die gute inhaltliche und zeitliche Abdeckung des Zeitschriftenangebots mit Backfiles von Elsevier, Royal Society of Chemistry, IEEE und Nature spiegelt sich mit 330.000 genutzten Artikeln für das Jahr 2009 in einer gesteigerten Zugriffsrate wider. ScienceDirect von Elsevier war mit 145.519 Downloads das meistgenutzte System, gefolgt von IEEE Xplore mit 55.147 und Wiley mit 30.272 aufgerufenen Zeitschriftenartikeln.
Zu den vielen Aufgaben der Universitätsbibliothek gehört seit Jahren auch die Archivierung von Abschlussarbeiten. Durch den Übergang auf die elektronische Version ergaben sich neu zu definierende Prozesse, die analysiert und festgelegt wurden. Die Bibliothek übernimmt die elektronischen Versionen der Diplom-/ Masterarbeiten und Dissertationen aus dem CampusOnline-System, speichert sie mithilfe des Systems Digitool in einem universitären Repositorium und stellt sie in weiterer Folge bei Bedarf für Plagiatsprüfungen zur Verfügung. Vorarbeiten wurden 2009 bereits durchgeführt und sollen 2010 zur Anwendung gelangen.
Die vier Grazer Universitäten sind übereingekommen, Verwaltungs- und Bibliothekssynergien zwischen den Institutionen nutzen zu wollen. Die Universitätsbibliotheken haben daher eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die folgende Themen einer gemeinsamen Lösung zuführen wird: Backfiles und Langzeitarchivierung, Depotbibliothek und Dokumentlieferdienst, Verwaltung von Benutzerdaten und Vereinheitlichung von Nutzungsbedingungen, Ablöse des jetzigen Bibliothekssystems. Zwischen der Medizinischen Universität Graz und der TU Graz wurde darüber hinaus ein spezieller Kooperationsvertrag abgeschlossen, der die gegenseitige Nutzung der Bibliotheken betrifft, jeweils unter Beachtung der Benutzungsordnung und lizenzrechtlicher Bestimmungen.
Die Generalsanierung des Bibliothekshauptgebäudes 2008 bis 2009 umfasste auch die Adaptierung der Magazine 5 und 6 zu Freihandmagazinen. Am 27. Oktober 2009 wurden im Rahmen einer Veranstaltung die Freihandaufstellung „Architektur und Bauingenieurwissenschaften“ und die Ausstellung "Vorsicht Baustelle – ein Rückblick auf 17 Monate Umbauarbeiten" feierlich eröffnet. Der Bestand – Erwerbungen der Hauptbibliothek ab 2000 – wurde um den Nachlass von Prof. Sokrates Dimitriou, dem ehemaligen Vorstand des Instituts für Kunstgeschichte, ergänzt und erhält laufend Zuwachs von Instituten der Fakultät Architektur. Den Studierenden wird damit eine äußerst umfangreiche und leicht zugängliche Literatursammlung für diesen Fachbereich angeboten. An die Freihandregale angrenzend wurden Arbeitsplätze mit WLAN eingerichtet.
Das schon vor dem Umbau gut genutzte Foyer bekam ein neues Interieur, das im 4. Obergeschoß gelegene ehemalige Sitzungszimmer wurde zum Gruppenarbeitsraum umgebaut und mit einem Smart Board ausgestattet.
Die Öffnungszeit der Bibliothek wurde ohne zusätzliche Mittel auf 18 Uhr ausgedehnt und bietet damit mittels Selbstverbucher 50 Stunden wöchentliche Entlehnzeit für die Lehrbuchsammlung und die Freihandbereiche. Die gute Akzeptanz all dieser Serviceverbesserungen zeigt sich in steigenden Entlehnzahlen. Zwischen Oktober und Dezember 2009 wurden von den 8.000 Bänden der neuen Freihandaufstellung „Architektur und Bauingenieurwissenschaften“ 4.000 Entlehnungen vorgenommen.
Die Erweiterung des Verlagsprogramms wurde auch 2009 mit 35 Neuerscheinungen konsequent vorangetrieben. Somit werden bereits 205 lieferbare Titel angeboten. Mit dem Buch "Stoff-und Energiebilanzen" von Ao.Univ.-Prof. Hans Schnitzer konnte die Reihe "Textbook Series TU Graz" eröffnet werden. Dieses Lehrbuch soll der Grundstein zur Etablierung einer, neben der "Monographic Series TU Graz", weiteren erfolgreichen Serie sein.
Die Teilnahme an der wichtigsten Buchmesse des Jahres in Frankfurt, inzwischen schon zur Tradition geworden, wurde diesmal zur Kontaktaufnahme mit Datenbankproduzenten genutzt. Der Nachweis in internationalen Fachdatenbanken, wie FIZ-Technik oder IRB-Fraunhofer, ist ein wesentlicher Faktor, um die wissenschaftliche Leistung der TU Graz sichtbar zu machen.
Im Rahmen der Arbeitstagung der AG Universitätsverlage am 23. und 24. April 2009 an der TU Graz kamen Vertreter aus Deutschland, Italien und Österreich zusammen. Der Schwerpunkt des zweitägigen Treffens lag in der Förderung des Open-Access-Prinzips, das seit Langem ein Ziel der Universitätsverlage darstellt. Das elektronische Publizieren und der Online-Zugriff auf wissenschaftliche Information tragen aus Sicht der Universitätsverlage wesentlich dazu bei, die Effizienz in Forschung und Lehre zu steigern.
Der Wunsch vieler Autorinnen und Autoren, die Publikationen nicht nur über den Buchhandel, sondern auch über Amazon anbieten zu können, erfüllte sich mit Jahresende. Für den Verlag eröffnet sich damit eine weitere Möglichkeit, die Endkundinnen und Endkunden direkt, schnell und mit wenig administrativem Aufwand bedienen zu können. www.ub.tugraz.at