Sagen aus dem Raum Leonstein Leonstein, Oberoesterreich #
Die Schatzhöhle bei Leonstein
Der Teufel als nächtlicher Wegelagerer
Im Teufelsgraben bei Leonstein lärmte nachts der Teufel und knallte mit der Peitsche. Späten Wanderern und Fuhrleuten versperrte er den Weg, sodaß sie eiligst umkehrten. Er ließ die Fuhrleute nicht weiter, auch wenn sie noch so sehr auf ihre Pferde einschlugen. Seine Gewalt in diesem Graben hatte er daher, weil unter Tags von den vorüberkommenden Fuhrleuten oft schrecklich geflucht und gescholten wurde.Wer den Teufel aber ansprach, war ihm rettungslos verfallen.
Ein Mandl als Geist in der Flasche
Ein Bauer grub in der Steinmühle, einem verfallenen Schloss zwischen Molln und Leonstein nach Gold, fand aber nichts. Als er wieder herauskam, sah er in einer ausgehauenen Nische ein schönes Glasfläschchen und nahm es mit. Am anderen Tag war ein kleines Mandl darin. Seither hatte der Bauer in allem, was er unternahm, Glück und bekam eine solche Stärke, daß ih, die schwersten Arbeiten ein Kinderspiel wurden. Aus Neugierde öffnete er aber einmal das Fläschchen, das Männchen schlüpfte heraus und wurde immer größer. Zugleich erhob sich ein gewaltiger Sturm und alles in der Stube wurde zerschlagen. Durch vieles Bitten gelang es, den Geist wieder in die Flasche zu bringen. Der Bauer stopfte das Glas wieder zu und wollte es an die Stelle bringen, wo er es gefunden hatte, konnte sie aber nicht mehr auffinden. Er legte die Flasche aufs Geratewohl weg und lief davon. Hinter ihm entstand ein Gekrach, als ob Steine über ihn herfallen wollten. Schweißgebadet kam er heim. Sein Glück und seine Stärke waren von da an dahin.