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Und ab unter die Erde!
Und ab unter die Erde!

Der Greithbach#

(Unter der Fürstenfelderstraße durch)#

Von Martin Krusche#

Einst wurde aus dem römischen Vicus ein steirisches Dorf, das sich zum Markt entwickelt hat und schließlich zur Stadt heranwuchs. Das bedeutet, die Ansiedlung hat sich über die Äcker hinaus entfaltet. Was sich an Bächen durch dieses Terrain zieht, war noch bis in die jüngere Vergangenheit eine wiederkehrende Quelle von Überschwemmungen.

Das hat sich gründlich geändert. Wo Gleisbach, Greithbach und Konsorten unter freiem Himmel Gleisdorfer Wohngebiete durchlaufen, sind sie von massiven Verbauungen flankiert. So ein Mauerwerk wurde kürzlich am südlichen Ende der Hornunggasse überarbeitet, um einen neuen Siedlungsbau zu schützen.

In solchen Passsagen verschwinden Bäche dann auch manchmal unter die Erde. Das verlangt dicke Rohre, wie hier eines beginnt, mit einem massiven Gitter bedeckt, um unter der Fürstenfelderstraße durchzuführen. Dort liegt dicht verbautes Gebiet.

In diesem Siedlungsgeflecht, das von einigen Maschendrahtzäunen durchzogen ist, fand ich einen auffallenden zweiteiligen Deckel, der mir für die herkömmliche Kanalisation ungewöhnlich groß erscheint. Ich vermute einen Zugang zur Greithbach-Röhre.

Außerdem steht zwischen den Siedlungsbauten ein stattliches Trafo-Häuschen, in dem gewiß eine der 10 kV- oder 20 kV-Leitungen vom südlichen Umspannwerk ankommt. Die Transportspannung von 110 kV wird in jenem Werk heruntertransformiert, in die Stadt geliefert. Die lokalen Trafos sorgen dann für die 230 V Netzspannung, mit denen die Haushalte versorgt werden.

Postskriptum#

Der Begriff Vicus ist sicher nicht allgemein geläufig. Vicus Gleisdorf? Eine ursprünglich etwa neun Hektar große römische Siedlung, in der Steiermark die zweitgrößte nach Flavia Solva (Wagna bei Leibnitz), welches Sitz jener Verwaltung war, der Gleisdorfs vicus amtlich unterstand. Historiker Robert Hausmann merkt allerdings an: „Hätte Gleisdorf allerdings zu Pannonien gehört, wäre die zuständige Verwaltung in Savaria (Steinamanger, Szombathely) angesiedelt gewesen.“

Katharina Winckler notierte in „Mensch und Gebirge im Frühmittelalter: Die Alpen im Vergleich“ bezüglich unserer Vorgeschichte: „In der Spätantike wurden die Begriffe urbs, civitas, municipium und oppidum ohne Unterschied für Stadt verwendet. Vicus und castellum hingegen bezeichneten einen ländlichen Ort.“




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• NID: Gleisdorf - Ansicht aus der Luft

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