Adoption#
von Eva-Maria Lisa Lumenda; BG/BRG Pestalozzi, 4c; Betreuung: Buchgraber; 71 Punkte;In Österreich gibt es viel mehr Paare, die sich ein Kind wünschen, als Kinder, die zur Adoption freigegeben werden. Diese Tendenz besteht schon seit Jahrzehnten. Es ist immer eine schwierige Entscheidung für die leiblichen Eltern ihr Kind anderen Menschen für immer anzuvertrauen. Es widerspricht offenbar zu sehr dem Elternbild in unserer Gesellschaft. Kein Wunder also, dass die meisten Frauen den scheinbar leichteren Weg gehen, nämlich das Kind abtreiben zu lassen. Falls sich die Eltern aber doch zu einer Adoptionsfreigabe entschließen, können sie zwischen verschieden Adoptionen entscheiden.
1. Der Inkognito Adoption:#
Die Eltern erhalten Eckdaten über die Adoptiveltern (z. B. Alter, Beruf, Dauer der Ehe) und haben das Recht bei der Auswahl der Adoptiveltern mitzuentscheiden. Es wird versucht so weit wie möglich auf die Wünsche der Eltern einzugehen, um ihnen die Entscheidung zu erleichtern. Sie verzichten aber darauf, den Namen und die Wohnadresse des Kindes zu erfahren. Das Kind verschwindet also ganz aus dem Leben der Eltern. Sie können sich aber auch zu späteren Zeitpunkten beim Jugendamt über das Wohlergehen und die weitere Entwicklung ihres Kindes erkundigen. Diese Form der Adoption macht derzeit ca. zwei Drittel aller Inlandsadoptionen aus.2. Offene Adoption:#
Bei einer offenen Adoption kommt es zum Kennenlernen der freigebenden und annehmenden Eltern, und es können in weiterer Folge auch regelmäßige Besuche vereinbart werden. Das Kind lebt nach erfolgter Adoption mit den Adoptiveltern, hat jedoch die Möglichkeit, auch die leibliche Familie kennenzulernen. Die freigebenden Eltern haben die Möglichkeit, das Aufwachsen ihres Kindes ein wenig zu begleiten; ca. ein Drittel der freigebenden Eltern entscheiden sich für eine offene Adoption.3. Halboffene Adoption:#
Bei dieser Form der Adoption wissen die Eltern nicht, wo genau sich das Kind befindet. Sie können aber über die Adoptionsbehörde mit den Adoptiveltern Kontakt knüpfen und sich mit ihnen auf neutralem Boden treffen. Oft werden auch Briefe oder Fotos ausgetauscht.Wer darf in Österreich adoptieren:#
Laut Gesetz ist in Österreich eine Adoption für Männer ab 30 Jahren und Frauen ab 28 Jahren gestattet. Die Adoptivwerber können verheiratet oder unverheiratet sein. In der Praxis wird darauf geachtet, dass der Altersabstand zwischen Eltern und Kind auch dem Altersabstand der leiblichen Familien entspricht - dh., er sollte nicht größer als 40 bis 45 Jahre sein. Außerdem müssen Adoptivwerber glaubhaft machen, dass sie einem adoptierten Kind gute Eltern sein werden. Das bedeutet, sie sollten über einen entsprechenden gesundheitlichen und finanziellen Hintergrund verfügen. Auch menschlich müssen sie alle Voraussetzungen mitbringen, um einem adoptierten Kind ein glückliches Aufwachsen zu ermöglichen. Das heißt aber nicht, dass Adoptivwerber über ein besonderes Vermögen, oder über überdurchschnittliche Wohnverhältnisse verfügen müssen.Im Fall einer Auslandsadoption sind von den Adoptivwerbern auch die Bestimmungen des jeweiligen Herkunftslandes (beispielsweise Alter und Familienstand) zu erfüllen.
Wie groß sind die Chancen, in Österreich zu adoptieren:#
In Österreich gibt es, (wie in den meisten anderen europäischen Ländern), großes Interesse an Adoptionen. Jedes Jahr wollen mehr Familien adoptieren, als es Kinder gibt, die in diese Familien vermittelt werden können. Das ist sicher darauf zurück zu führen, dass die Anzahl ungewollt kinderloser Paare steigt. Auf der anderen Seite werden werdende Mütter in schwierigen Situationen besser unterstützt. Daher wird nur mehr in wenigen Fällen tatsächlich eine Adoptionsentscheidung getroffen. Für viele ungewollt kinderlose Paare ist Adoption die wichtigste Möglichkeit, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Nicht alle Paare können und wollen auf medizinische Hilfe zurückgreifen. Auch wiegen die Erfolgschancen nicht immer die damit verbundenen Belastungen auf; daher stellt Adoption möglicherweise die einzige Alternative zu einem Leben ohne Kinder dar. Für viele Wartende ist der Leidensdruck allerdings sehr groß - einige entscheiden sich auch für eine Adoption aus dem Ausland. Sie hoffen auf diesem Weg in einem absehbaren Zeitraum Eltern zu werden.Recherche#
Quelle 1: http://www.efk.at/text/adoption/a-inland_allgemein.html 18.12.2012
Quelle 2: http://www.pflegefamilie.at/index.php?option=com_content&view=article&id=28&Itemid=30 29.1.2013
Quelle 3: AustriaWiki/Adoption_(Österreich) 29.1. 2013
Quelle 4: Der Große Brockhaus Online 2013 vermerkt dazu auch: Die Adoption hat eine lange geschichtliche Tradition. Sie unterschied sich je nach kulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen in Form und Auswirkung. In der griechischen und römischen Geschichte ging es in erster Linie darum, Erben zu gewinnen. Dies setzte allerdings die Volljährigkeit des zu Adoptierenden voraus.