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Diabetes Mellitus#

von Abram Massoud; BRG Körösi, 6c; Betreuung: Rauscher; 67 Punkte;

Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine Stoffwechselerkrankung, die chronisch verläuft und wegen des Insulinmangels zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Im Wesentlichen wird zwischen zwei Formen der Erkrankung unterschieden:

Diabetes mellitus Typ 1

Der Mangel am Hormon Insulin, das normalerweise in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, ist für die Entstehung Typ-1-Diabetes verantwortlich. Bei der Entstehung des Insulinmangel-Diabetes werden die insulinbildenden Zellen der Bauspeicheldrüse durch körpereigene Abwehrstoffe, sog. Antikörper, zerstört. Die Aufgabe des Hormons Insulin besteht darin, den mit der Nahrung aufgenommenen Zucker (Traubenzucker = Glukose) aus dem Blut in die Zellen zu schleusen. Der Zucker, den die Zellen zur Energiegewinnung benötigen, sammelt sich bei Insulinmangel im Blut an, und der Blutzuckerspiegel steigt.

Da Diabetes mellitus Typ 1 beginnt in der Regel in einem jugendlichen Alter und wurde deshalb früher auch als juveniler (jugendlicher) Diabetes bezeichnet. Man geht heute davon aus, dass es sich bei Diabetes mellitus Typ 1 um eine Autoimmunerkrankung handelt. Diese wird durch bestimmte Erbfaktoren und Virusinfektionen begünstigt.

Der Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Krankheit, die gut zu behandeln ist, aber leider nicht geheilt werden kann. Betroffene Kinder müssen schon sehr früh eine große Verantwortung gegenüber ihrer Gesundheit tragen. Sie müssen auf ihren Blutzuckerspiegel achten und dürfen Messzeiten und Insulininjektionen keinesfalls vergessen. Die Insulingabe ist die einzige Therapie, welche die Beschwerden bessern und Folgeschäden verhindern kann.

Diabetes mellitus Typ 2

Beim Typ-2-Diabetes tritt eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen auf Insulin auf - man spricht von einer Insulinresistenz. Die insulinproduzierenden Zellen sind durch die jahrelange Überproduktion von Insulin erschöpft. Durch die verminderte Bildung des Darmhormons GLP-1 wird die die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse angeregt - es kommt zu einer vermehrten Blutzuckerfreisetzung im Körper.

Da der Typ-2-Diabetes meist erst im Erwachsenenalter beginnt, wird er auch als "Altersdiabetes" bezeichnet. Allerdings haben Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) ein deutlich höheres Risiko für Altersdiabetes. Durch das zunehmende Problem der Fettleibigkeit in unserer Gesellschaft, werden auch immer mehr Teenager und junge Erwachsene "Altersdiabetiker".

Die entscheidenden drei Faktoren für den Diabetes mellitus Typ 2 sind Übergewicht, Bewegungsmangel und die Vorliebe für eine kohlenhydratreiche Ernährung. Wird rechtzeitig gehandelt, dann können Normalgewicht, körperliche Aktivitäten und eine gesunde Ernährung zur Heilung von Diabetes Typ 2 führen, während Typ-1-Diabetes relativ immun gegen Einflüsse von außen zu sein scheint.

Darüber hinaus gibt es seltenere Formen des Diabetes:

Der Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) tritt in der Schwangerschaft auf und verschwindet in weiterer Folge wieder. Bei etwa 30 Prozent der betroffenen Frauen stellt sich allerdings innerhalb der nächsten fünf Jahre eine bleibende Zuckererkrankung ein, bei vielen auch zu einem späteren Zeitpunkt.


Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)

Diese Form der Diabetes tritt in der Schwangerschaft auf. Durch die Hormonausschüttung in der Schwangerschaft kann es zu einer Insulinresistenz kommen, die sich nachteilig auf den Fötus auswirken kann. So kann es u.a. zu Wachstumsstörungen kommen. Die Krankheit verläuft für die Schwangere meist beschwerdefrei.

Der Schwangerschaftsdiabetes verschwindet meist nach der Geburt des Kindes wieder. Dennoch haben betroffene Frauen ein höheres Risiko später an einem bleibenden Diabetes Mellitus zu erkranken.


Weiters gibt es noch Formen des sogenannten sekundären Diabetes, welcher als Folge von anderen Krankheiten auftritt:

  • Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse: Hier entwickelt sich ein Diabetes, wenn etwa 90 Prozent der insulinproduzierenden Zellen zerstört sind.
  • Erkrankungen hormonproduzierender Drüsen
  • Langjährige Medikamenten-Einnahme
  • Infektionen
  • Selten durch genetische Defekte der insulinproduzierenden Zellen


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Insulin-Pen. Bild aus Wikicommons, gemeinfrei.


Recherche#



  • Quelle 3: Sailer, Dietmar: Diabetes mellitus: verstehen - beraten - betreuen. 2.Aufl., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2010.