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Julius Cäsar#

von Manuel Münich; Atempo, 3c; Betreuung: Klementi; 92 Punkte;
--> Gratuliere! Dieser Beitrag ist einer von fünf, die als beste und daher Preisträger ausgezeichnet wurden

Julius Cäsars Kindheit und Jugend:

Gaius Julius Cäsar, der aus dem altrömischen Patriziergeschlecht der Julier stammte, wurde 100 vor Chr. in Rom Rom geboren. Der Legende nach soll das Geschlecht der Julier von Julus, dem Sohn des trojanischen Adeligen Aeneas, dem Sohn der Göttin Venus abstammen. Cäsars gleichnamiger Vater war 92 vor Chr. Prätor, ein höherer römischer Beamter, der für die Rechtssprechung zuständig war. Doch 85 vor Chr. starb sein Vater. Während dieser Zeit gab es in Rom viele politische Unruhen.

Cäsars Mutter hieß Aurelia, seine Tante Julia war mit dem bedeutenden Feldherrn und mehrmals gewählten Konsul (politisches Oberhaupt) Gaius Marius verheiratet, der gegen 105 vor Chr. die Kimbern und Teutonen besiegt hatte. Cäsars Schwestern Julier Maior und Julier Minor, heirateten Senatoren. Minor war die Großmutter von Oktabian (Augustus). Cäsar heiratete 84 vor Chr. Cornelia, die Tochter des Senators und Konsuls Cinna, im selben Jahr wurde er zum Oberpriester des Jupiters ernannt. Aus seiner Ehe mit Cornelia ging seine Tochter Julia hervor.

Julius Cäsars Einstieg und Aufstieg in der Politik:

Cäsar war durch seinen Onkel Marius sehr angesehen. Cäsar arbeitete sich langsam hoch. Mit 25 Jahren wurde er, als er auf dem Seeweg nach Rhodos Rhodos , wo er Rhetorik studierte, von Piraten gefangen genommen. Sie verlangten Lösegeld, aber Cäsar hatte keine Angst und widersetzte sich. Cäsar kam dann frei, da das Lösegeld aus der Staatskasse bezahlt wurde. Die Piraten wurden gekreuzigt.

Im Jahr 69 vor Chr. wurde Cäsar als Militäroffizier nach Hispanien (Spanien) Spanien geschickt, um dort Rebellen zu bekämpfen. Dort wurde er auch Quästor (Schatzmeister). In Rom versuchte er sich beim Volk beliebt zu machen. Er tat sich mit Crassus, dem reichsten Mann in Rom und dem General Pompeius zusammen. Gemeinsam wurden sie das Triumvirat (die drei mächtigen Löwen). Pompeius heiratete Cäsars Tochter Julia und Cäsar wurde Konsul. Das Triumvirat regierte Rom.

Cäsars Feldzüge in Gallien:

Im Jahr 59 vor Chr. wurde Cäsar Prokonsul (Gouverneur) von Südgallien (Südfrankreich). Mit seinen Soldaten zog er nach Norden. Entgegen kam ihm der Stamm der Helvetier. Cäsar nutzte die Gelegenheit, um über die römische Grenze zu treten. Die Helvetier griffen an, doch Cäsar fand auf einem Hügel eine gute Position.

Cäsar hatte die Schlacht wie folgt beschrieben: „Mit dem Speer konnten wir die Gallier dazu bringen, die Schilder fallen zu lassen, dann zogen wir die Schwerter und kämpften“. Es kamen immer mehr Helvetier, aber Dank der guten Position der Römer schlugen sie die Helvetier vernichtend.

In Gallien gab es einen germanischen Stamm, die Sueben. Cäsar beschloss 58 vor Chr., sie anzugreifen. Plutarch schrieb dazu wie folgt: "Die Armee schrie nach diesem Kampf und die Soldaten folgten Cäsar" . Die Germanen baten ihre Schamanen um Rat. Die Schamanen sagten Ariovist, dem Häuptling der Sueben, dass er nicht vor dem Neumond kämpfen dürfe. Doch Cäsar schaffte es, die Sueben zum Kampf zu zwingen. In dieser Schlacht brachte er mehrere 1000 Germanen um. Nun stand Cäsar nichts mehr im Wege, Gallien zu erobern. Innerhalb von 5-10 Jahren eroberte er in allen vier Himmelsrichtungen gallische Stämme, er überquerte sogar den Rhein und den Ärmelkanal Ärmelkanal und war somit der erste Römer, der versuchte, Germanien (Deutschland, Dänemark, Westpolen) und Britannien (England) zu erobern.

Cäsar ließ einen seiner zwei berühmten Großneffen Marc Antonius zu sich rufen, einen sehr guten Soldaten. Selbstverherrlichende Berichte aus dem gallischen Krieg schickte Cäsar nach Rom. Für das römische Volk war das unglaublich, denn sie kannten noch nicht viele Dinge nördlich der Donau. Während Cäsar beim Volk und Militär immer beliebter wurde, fürchteten die Senatoren, dass er sie entmachten könnte.

Crassus, Cäsars Verbündeter, starb bei einem Feldzug gegen die Parther (Iraker), seine Tochter Julia starb bei der Geburt ihres Kindes. Das Kind starb wenige Tage später an Herzschwäche. Julias Mann Pompeius (Cäsars Verbündeter) war über diesen Verlust so wütend, dass er Cäsar hinterging und sich auf die Seite des Senats stellte. Cäsars Feldzüge gingen langsam dem Ende zu, aber 52 vor Chr. brachte ein gallischer Häuptling namens Vercingetorix die Gallier dazu, gegen die Römer zu kämpfen. Bei der Schlacht von Gergovia hätte Cäsar beinahe den Krieg verloren. Aber er zog mit seinen Soldaten zur Stadt Alesia, wo Vercingetorix sich mit 80.000 Kriegern versteckt hatte.

Cäsar befahl seinen Leuten, zwei Belagerungsringe zu bauen. Einen, um die Gallier in Alesia einzusperren und einen, um eine äußere Verstärkung auszusperren. Nach wochenlanger Arbeit und hartem Warten war nicht nur der Belagerungsring fertig, sondern die Verstärkung der Gallier traf auch ein: außen waren 100.000, innen 80.000 Gallier. Cäsar musste sich dazwischen mit 50.000 Römern, die er aus allen Teilen Galliens hergeholt hatte, im Kampf wehren. Als die Römer fast verloren hatten, schnappte sich Cäsar vier Kohorten (römische Militäreinheiten, 2.400 Soldaten) ritt mit ihnen in die Schlacht und metzelte die Gallier nieder. Die Schlacht war vorbei, Vercingetorix ergab sich, Cäsar nahm ihn gefangen und Gallien war Teil des Römischen Reiches. Er kehrte gegen 49 vor Chr. nach Rom zurück. Seine politischen Feinde waren nach Griechenland geflohen und stellten Pompeius eine Armee zur Verfügung. Es herrschte Bürgerkrieg.

48 vor Chr. gingen Cäsars Truppen in Griechenland an Land. Im August 48 vor Chr. besiegte Cäsar Pompeius, der selbst entkam. Cäsar verfolgte ihn nach Ägypten, aber Pompeius wurde dort betrogen und von Ägyptern geköpft. Der Kopf wurde Cäsar geschickt. Plutarch schrieb dazu wie folgt: "Als Cäsar der Kopf des Pompeius gebracht wurde, weigerte er sich ihn anzusehen, aber er nahm seinen Siegelring und war dabei sehr betrübt", vermutlich weil Pompeius eine Zeit lang ein sehr guter Freund von Cäsar gewesen war. Im Jahr 46 vor Chr. waren alle Rivalen Cäsars aus dem Weg geräumt und er kehrte nach Rom zurück. Er ernannte sich selbst zum Diktator auf Lebenszeit. Den Ausdruck Diktator hatte er nur als Vorwand genommen, um niemanden zornig zu machen, denn er war eigentlich Kaiser. Er war beim Volk beliebt und hatte Rom gestärkt.

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Julius Cäsar mit seiner "Krone", dem Lorbeerkranz Bild ist aus Wikicommons, Bild steht unter CC Lizenz.

Cäsars Tod:

Cäsar hatte die totale Macht in Rom, sowohl über das Militär, als auch über die Gesetzgebung. Den Senat ließ er als Berater und untere Politiker neben sich agieren, viele der Senatoren hassten ihn dafür. Aber das Volk liebte ihn, denn er machte dem Volk viele Geldgeschenke, änderte die Steuergesetze und gründete Kolonien. Seinen Soldaten schenkte er Land, als Belohnung wurden ein paar seiner Offiziere zu Senatoren ernannt. Er machte Rom noch mächtiger und brachte viel Reichtum in die Stadt.

Volk und Militär standen treu auf seiner Seite und wer beides auf seiner Seite hatte, war so gut wie unbesiegbar. Aber der Senat hatte immer größere Angst vor ihm und hasste ihn, manchmal konnte man meinen, Cäsar hatte die Senatoren geradezu mit Absicht dazu gezwungen, ihn umzubringen. Im Jahr 45 vor Chr. lies Cäsar einen Tempel zu Ehren der Venus erbauen, um seine Verbindung zu dieser Göttin zu symbolisieren. Er wohnte im Domus Publica (Haus des Oberpriesters).

Auf Cäsars Redebank soll er einmal - wie Plutarch und Casius Dijo es beschrieben - Epilepsie Anfälle (eine schwere Krankheit) gehabt haben. Weil er sich bei der Redebank – vermutlich aufgrund dieses Anfalls- nicht wie vorgesehen erhoben hatte, erzürnte dieses Verhalten die Senatoren noch mehr und wollten ihn töten. Anführer der Verschwörung waren Casius und Brutus. Brutus überlegte noch, ob er Cäsar umbringen sollte: Brutus heißt "der Schwerfällige" (nomen est omen, also: so wie du heißt so bist du). Der Biograph Sueton schrieb, Cäsar habe einigen seiner Freunde erzählt, dass er wegen seiner Krankheit nicht mehr leben wolle. Er schrieb ferner, dass die Gruppe der Verschwörer aus 60 Leuten bestand. Cäsars Wahrsager Spurinna hat ihn davor gewarnt, dass an den Iden des März (15. März) ein Attentat geschehen sollte. Plutarch schrieb, Cäsar sollte bei dieser Wahrsagung angeblich kurz an Brutus und Casius gedacht haben. Aber er ignorierte alle Warnungen, er schickte sogar für eine bestimmte Zeit seine Leibgarde (Leibwächter) weg.

Am 15. März 44 vor Chr. war Cäsar auf dem Weg zur Halle des Pompeius, wo sich der Senat zur einer Sitzung versammelt hatte. Den Quellen zu Folge soll der griechische Lehrer Artemidoros ihm einen Zettel über die Verschwörung gegeben haben. Cäsar betrat das Gebäude. Der größere Teil der Verschwörer hielt die Leute zurück, sodass sie ihm nicht helfen konnten. Fünf von ihnen, darunter Casius und Brutus, stachen mit Dolchen auf ihn ein. Es waren 23 Stiche, doch nur einer war tödlich, ein zweiter schwerer ging in den Rücken.

Plutarch schrieb: "Nach seinem Tod rannten die Attentäter auf die Straße und verkündeten den Mord". An Cäsars Körper wurde die erste dokumentierte Autopsie der Welt vorgenommen. Sueton hatte sie beschrieben, der Arzt Artistius führte sie durch. Das Volk trauerte um Cäsar. Seine Leiche wurde im Forum eingeäschert. Nie zuvor wurde einem Herrscher eine solche Ehre zuteil. Cäsars Erbe Oktavian (Augustus) brachte alle Attentäter in einem Bürgerkrieg um. Er wurde Kaiser und machte Rom noch stärker.

2004, vor neun Jahren, fand der italienische Gerichtsmediziner und Kriminalermittler Luciano Garofano mit anderen Experten auf Grund mehrerer Tatsachen heraus, dass Cäsar das Attentat zum Teil selbst herausfordert hatte, weil er schwer krank war und nicht mehr leben wollte. Er wusste auch, dass seine Neffen Augustus und Antonius ihn rächen würden. Cäsar hat zum größten Teil dazu beigetragen, dass das Römische Reich so groß wurde und eine so lange Blütezeit hatte und dass danach das Kaiserzeitalter in Rom begann. Noch heute ist sein Name jedem bekannt und viele sehen in ihm einen mächtigen und großen Taktiker und Anführer.

Hier ein Link zu folgender Dokumentation: Tod im Senat - Attentat auf Julius Cäsar - Dokumentation Julius Cäsar

http://www.youtube.com/watch?v=MMJ8_0c_v7k


Recherche#

  • Quelle 1: Herzfeld, Hans: Geschichte in Gestalten. Orbis Verlag für Publizistik GmbH, München 1989.

  • Quelle 2: Lissner, Ivar: So lebten die römischen Kaiser, Macht und Wahn der Cäsaren. Kaiser Verlag, Olten 1969.

  • Quelle 3: Platt, Richard: Julius Cäsar. Römischer Staatsmann und Feldherr. Gerstenberg Verlag, 2001.