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Marie Antoinette#

von Lavinia Spieß; BG/BRG Pestalozzi, 7a; Betreuung: Juschitz; 71 Punkte;

Marie-Antoinette
Marie Antoinette. Kreide-Rötel-Zeichnung von J. E. Liotard, 1762 (Gottfried-Keller-Stiftung, Genf). © Copyright Gottfried-Keller-Stiftung, Genf, für AEIOU
Marie Antoinette wurde als Maria Antonia Josepha Johanna, Erzherzogin von Österreich, am 2. November 1755 in Wien geboren. Sie war die jüngste Tochter Marie Theresias und Kaiser Franz I. Stephans. Bereits mit 15 Jahren wurde sie mit dem Dauphin Louis XVI., der ab 1774 König von Frankreich war, verheiratet und sie gebar ihm vier Kinder.

Die junge Frau war am Wiener Hof zwar unterrichtet und erzogen worden, interessierte sich jedoch nur für Musik und Kunst. Die Strenge am Hof in Versailles war sie nicht gewöhnt, sie blieb oberflächlich, naiv und hochmütig. Das widerspenstige Mädchen wurde rasch als „L’Autrichienne“ (Die Österreicherin) vom französischen Adel verhasst. Dies klang wie "l'autre chienne": die andere Hündin.

Ihr scheuer Mann konnte in den ersten sieben Ehejahren keine Kinder zeugen, was dazu führte, dass Gerüchte über lesbische Neigungen von Marie Antoinette aufkamen. Die Kritik des Volkes belächelte sie nur, während sie sich vergnügte, Feste feierte und sich mit ihrem verschwenderischen Lebensstil ablenkte.

Als der Dauphin den Thron 1774 bestieg, war Marie Antoinette gerade mal 19 Jahre alt. Ihre Mutter Maria Theresia versuchte sie mit Briefen zu beraten, denn die junge Königin kannte sich nicht mit Diplomatie aus und scheiterte in der Politik. So vertrieb sich die hübsche Frau ihre Zeit lieber mit Mode, beinahe wie ein Fashion Victim interessierte sie sich für Frisur und Mode.

1778 bekam sie ihr erstes Kind, die Tochter Marie Thérèse Charlotte. 3 Jahre später gebar sie dann auch endlich einen Thronfolger, Louis Joseph Xavier Francois. Ihr Ansehen in der Bevölkerung war jedoch verloren, ihre Verschwendungssucht und die Gerüchte über Affären und Ausschweifungen hatten jedes Vertrauen in sie zerstört.

1789 ging dem Staat das Geld aus, auch wegen der Beteiligung Frankreichs am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Als der König die Generalstäbe einberief, wollte man jedoch eine Verfassung für Frankreich. Der dritte Stand berief sich am 17. Juni 1789 zur Nationalversammlung, dies war der Beginn der Französischen Revolution.

Die Finanzkrise des Staates brachte Hunger mit sich, und das Pariser Volk zog nach Versailles, um zu protestieren. Als Marie Antoinette hörte, dass das Volk kein Brot hatte, soll sie "Qu'ils mangent de la brioche" gesagt haben. Oft wird dies mit „Dann sollen sie doch Kuchen essen“ übersetzt, um ihre Unbedarftheit und Dekadenz zum Ausdruck zu bringen. Jedoch ist ein Brioche eine Art Kuchenbrot aus Hefeteig, keine üppige Torte. Dennoch blieb das Zitat an ihr hängen, und mit ihm auch der adelige Hochmut.

1791 versuchte die königliche Familie zu fliehen, aber dies missglückte. 1792 wurde die Republik ausgerufen, 1793 der König enthauptet. Im Gefängnis wurde Marie Antoinette von ihren Kindern getrennt, doch durch ihre Frömmigkeit, ihren Mut und ihre Würde machte sie einen großen Eindruck. Als am 14. Oktober 1793 der Prozess gegen sie begann, behielt sie diese Haltung, wie sie eine Tochter Maria Theresias haben musste. Sie wurde des Hochverrats und der Unzucht beschuldigt, behielt jedoch ihre Würde und Standfestigkeit. Am 16. Oktober 1793 wurde sie zum Schafott am Revolutionsplatz (heute Place de la Concorde) geführt. Gelassen und mit stolzer Haltung schaute die 38jährige dem Tod ins Auge. Nun erschien sie weder jung, noch frivol oder unklug. Ihre letzten Worte waren „Pardon, Monsieur“, denn sie war versehentlich dem Henker auf den Fuß getreten.

20 Jahre später wurden ihre Gebeine anhand eines Strumpfbandes identifiziert und an der Seite ihres Mannes in der Basilika Saint-Denis in Paris, der traditionellen Grabstätte der französischen Könige, zu letzten Ruhe gebettet. Nur ihre erste Tochter Marie Thérèse überlebte die Revolution.

Recherche#

Recherchen von Lavinia Spieß:





  • Quelle 5: Geiss, Imanuel: Geschichte griffbereit. Personen. 3. Die biographische Dimension der Weltgeschichte. Dortmund, 1993.

Quelle 6: Die französische Revolution. Aus dem Großen Brockhaus Online (Auszug): In der französischen Geschichte die Epoche von 1789 bis 1799, in deren Verlauf das Ancien Régime gewaltsam beseitigt und die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse neu geordnet wurden; sie wirkte über Frankreich hinaus auch auf die europäische Staatenwelt. Die Französische Revolution ging hervor aus der Unfähigkeit des Ancien Régime, seine Strukturen der veränderten sozialen und geistigen Situation des späten 18. Jahrhunderts anzupassen (Frankreich, Geschichte) und angesichts eines gewaltigen Schuldenbergs die Staatsfinanzen in den Griff zu bekommen. Die Ablehnung von Reformversuchen durch die Notabelnversammlung (1787/88; »Vorrevolution«) und der Staatsbankrott von 1788 verschärften die Autoritätskrise des Königtums, die unmittelbar in die Revolution von 1789 führte. Die bei den Wahlen zu den Generalständen entstandenen Beschwerdehefte (Cahiers de doléances) spiegeln das politische Bewusstsein und die Reformwünsche der Bevölkerung wider.