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Victor Franz Hess#

von Julia Krenn; BRG Kepler, 5a; Betreuung: Rath; 83 Punkte;

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Victor Franz Hess
Gemeinfrei, siehe

Kindheit #

Victor Franz Hess wurde am 24. Juni 1883 auf Schloss Waldstein in der Nähe von Deutschfeistritz in der Steiermark geboren. Sein Interesse an der Luftelektrizität und ihren Erscheinungen beruhte auf einem kindheitlichen Erlebnis, bei welchem er Zeuge eines Blitzschlages wurde. In seiner Jugend spielte Hess begeistert Tennis.

Studium #

Er studierte in Graz Physik. Danach arbeitete er am 2. Physikalischen Institut der Universität Wien, wo ihn Egon Schweidler mit den neuesten Erkenntnissen auf dem Gebiet der Radioaktivität vertraut machte. Nach seinem Studium wurde er der erste wissenschaftliche Assistent am weltweit ersten Radium-Institut. Dort untersuchte er das Ionisierungsvermögen radioaktiver Substanzen.
Hess war auch begeisterter Ballonfahrer. Über zwei Jahre führte er Messungen der Luftelektrizität in größeren Höhen durch und bemerkte, dass die Ionisierung der Luft nach oben hin zunahm. Dies erklärte er durch die Einwirkung einer hochenergetischen Strahlung, die aus dem Universum kommen musste: So wurde er zum Entdecker der kosmischen Strahlung.

Im Ersten Weltkrieg leitete Hess die Röntgenabteilung eines Reservelazaretts. Nach dem Krieg nahm er eine Professorenstelle in Graz an, von der er sich aber beurlauben ließ, um in die USA zu gehen. Er arbeitete für die United States Radium Corporation und war Berater der US-Regierung.
Zurück in Österreich wurde ihm eine Stelle an der Universität in Innsbruck angeboten. Er baute an der Nordkette des Karwendelgebirges bei Innsbruck in Tirol in 2265m Höhe eine Forschungsstation auf, die seitdem die "Kosmische Strahlung" ganzjährig registriert.

Nobelpreis und Vertreibung#

1936 folgte der Karrierehöhepunkt. Zusammen mit Carl David Anderson wurde ihm in Stockholm der Nobelpreis für Physik verliehen. 1937 wurde er neuerlich an die Karl-Franzens-Universität Graz berufen. Nach dem Einmarsch der deutschen Nationalsozialisten 1938 in Österreich geriet Victor Franz Hess in große Schwierigkeiten. Er war überzeugter Katholik und mit einer Halbjüdin verheiratet. Als kosmopolitisch denkender Mensch bekannte sich Hess zu seiner Ablehnung des Nationalsozialismus. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde er sogar kurzfristig verhaftet, dann in den vorläufigen Ruhestand versetzt und im September 1938 schließlich fristlos und ohne Pensionsanspruch entlassen. Seine Frau und er konnten in die Schweiz flüchten, von der aus sie weiter nach New York reisten.

In den USA: Der begeisterte Autofahrer#

Dort nahm er die Arbeit als Professor an der Fordham University auf. 1944 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste er noch mehrmals nach Wien und Innsbruck.

Ab 1950 hat er sich vor allem mit den biologischen Auswirkungen ionisierender Strahlung beschäftigt. Er hat unter anderem im Auftrag der US Air Force die Folgen des radioaktiven Fallouts nach einer Atombombenexplosion untersucht. Am 17.Dezember 1964 starb Victor Franz Hess in Mount Vernon im Bundesstaat New York.

Er veröffentlichte mehr als 150 wissenschaftliche Arbeiten und brachte vier Bücher heraus, wobei er sein letztes (Cosmic Rays and Their Biological Effects) 1949 publizierte. Einer Leidenschaft huldigte er bis zuletzt, dem Autofahren. Er diskutierte Fragen des Verkehrs mit dem Automobile Club in den USA und publizierte eine Arbeit mit dem Titel The Capacity of a Highway. Sein letztes Fahrzeug war ein V6 Plymouth Sedan. Er rechnete aus, er sei eine halbe Million Meilen in den USA und in Europa gefahren.

Recherche#

Recherchen von Julia Krenn:

  • Quelle 1: Plank, Martin; Schuster, Peter Maria: Victor F. Hess. Physiker, Nobelpreisträger - und Mensch. Living Edition, Pöllauberg 2012.