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ZDF-Hitparade#

von Philipp Emanuel Sampl; BG/BRG Pestalozzi, 4c; Betreuung: Buchgraber; 23 Punkte;

Seriendaten:#

Originaltitel: ZDF Hitparade

Produktionsland: Deutschland

Produktionsjahre: 1969–2000

Produktionsunternehmen: Zweites Deutsches Fernsehen

Ausstrahlungsturnus: monatlich

Genre: Unterhaltungsmusikshow

Moderation #

•1969–1984: Dieter Thomas Heck

•1985–1989: Viktor Worms

•1990–2000: Uwe Hübner

Erstausstrahlung: 18. Januar 1969 auf ZDF

Gliederung#

1) Konzept der Sendung

2) Austrahlung

3) Wiederholungen

4) Moderatoren

5) Regisseure

6) Erkennungsmelodie

7) Auszeichnungen

8) YouTube-Videos zur ZDF-Hitparade

Die Hitparade war eine 32 Jahre lang bei der Berliner Union-Film produzierte Musiksendung des ZDF. Bekannt wurde die Hitparade vor allem durch die Moderation von Dieter Thomas Heck.

1) Konzept der Sendung#

Die Musik, die in der Sendung gespielt wurde, kam vorwiegend aus dem Bereich des deutschen Schlagers. Die Bühne sah ein bisschen anders aus, als die, die in der vor 1969 produzierten Musikshows zu sehen war. Die Zuschauerinnen und Zuschaeur saßen jetzt im Karree um die Bühne, vorher saßen sie in Reihen, wie im Theater. Oft saß auch ein Sängerinnen/ Sängern selbst mitten im Publikum, um dann singend zur Bühne zu gehen. Man sang zu einem Halb-Playback (Stimme ist live, Musik vom Band), was bei früheren Sendungen auch nicht der Fall war. Gegen Ende des Liedes wurde dann die Autogrammadresse der Interpretin/des Interpreten eingeblendet.

Verlauf der Sendung:
1969 – 1.9.1973: die ersten fünf Plätze und 6 bis 9 Neuvorstellungen

20.10.1973 – 1977: die ersten vier Plätze und 6-7 Neuvorstellungen 1978 – 1979: Hitparaden wurden nach Verkaufszahlen ermittelt (1. bis 20./21. Platz) 10 davon wurden tatsächlich in der Sendung präsentiert, die anderen nur genannt, KEINE Wahl

1980 – 1984: Titel wurden mit Hilfe von Media-Control ermittelt (6-7 Neuvorstellungen) und die ersten drei Plätze wurden wieder gewählt
1985 – 1986: nur mehr erster Platz und sieben Neuvorstellungen

1987 – 21.7. 1988: keine Wahl mehr, nur Media Control ermittelt die ersten sieben Plätze

7.9.1988 - 1989: Ab dieser Ausgabe gibt es in der Hitparade zwei Teile. Im ersten Teil gibt es die von Media-Control ermittelten Top drei. Im zweiten Teil ging es darum, aus acht vorgestellten Titeln, vier Titel auf einem Tippschein anzukreuzen.

1990 – 16.12.1993: es gibt wieder eine Wahl: 5 bis 8 Titel in der Sendung werden mit TED platziert, 1 Titel zusätzlich außer Konkurrenz; 1. Platz nimmt bei nächster Sendung wieder teil; Media-Control Ermittlung

17.3.1994 – 2000: Titel wurden mit Hilfe von Media-Control ermittelt (7 Neuvorstellungen) und die ersten drei Plätze wurden gewählt; 1 Titel zusätzlich außer Konkurrenz

Das Wahlsystem war durch die Jahre hindurch unterschiedlich:

1969 – 1977: am Anfang Postkarte (zu manipulativ), dann Stimmkarte (anforderbar bei der Hitparadenredaktion in Mainz)

1980 – 1981: Stimmkarte

1982 – 1986: Wahl per TED (computerisiertes System, Sieger/Siegerin konnte noch während der laufenden Sendung bekannt gegeben werden)

1987 – 21.7.1988: Tippsystem: Auf einem Tippschein werden sieben Titel angekreuzt. Hat man die Kreuze an richtiger Stelle gesetzt, kann man am Ende der Sendung ein Auto gewinnen.

7.9.1988 – 1989: Tippsystem: Aus acht vorgestellten Titel musste man vier Titel auf einem Tippschein ankreuzen. Die acht Titel wurden ca. 2 Wochen vor der nächsten Sendung über die Hotline 0130/4444 bei der Deutschen Telekom vorgestellt. Hat man die vier Kreuze an der richtigen Stelle gesetzt, konnte man wie schon vorher, ein Auto gewinnen.

1990 – 2000: TED

Ein Titel durfte sich maximal zweimal platzieren. Die Auswahl der Lieder (Neuvorstellungen) erfolgte durch eine unabhängige Jury (1969 – 1977).

In der Hitparade wurden in den Anfangsjahren nur deutsche Schlager gespielt, doch Ende der 1970er öffnete sie sich auch anderen Genres der deutschsprachigen Unterhaltungsmusik. Gerade zu dieser Zeit wurde die Neue Deutsche Welle sehr populär und deren Vertreter (z.B. die Band „Trio“) schafften es auf die ersten Plätze in der Hitparade. Das machte die Show für ein erweitertes Publikum interessant.

Die Band „Trio“ nutzte beispielsweise die Bedingung des Live-Singens für spontane Aktionen, wie Anspielungen auf Dieter Thomas Heck. Auch andere Musikerinnen und Musiker, die etwas aus dem Schema fielen, wie zum Beispiel Gottlieb Wendehals, „Klaus und Klaus“, „Frl. Menke“ (trotz Verbotes während ihres Titels „Traumboy“ einen Hochzeitsschleier zu tragen, steckte sie ihn sich während der Live-Sendung entgegen den Anweisungen des Regisseurs an) oder „Haindling“ hinterließen auf ihre Art bleibende Eindrücke. Aber als es neue Bands gab, wie „Ideal“ oder „DAF“, die auch international großen Erfolg hatten und Deutsch sangen, die es aber nicht mehr für nötig befanden in der zunehmend als spießig angesehenen Hitparade aufzutreten verlor die Hitparade dadurch in den 1980er Jahren den Status, den sie in den 1970er Jahren noch besaß. Auch verloren in diesen Jahren, insbesondere nach dem Abschwung der Neuen Deutschen Welle, deutschsprachige Lieder generell Marktanteile. Auf diese Entwicklungen versuchte der Nachfolger von Dieter Thomas Heck, Viktor Worms, durch Änderungen am Konzept der Sendung zu reagieren.

2) Ausstrahlung#

Am 18. Januar 1969 wurde die ZDF-Hitparade zu ersten Mal gesendet und nach weiteren acht Ausgaben im Jahr 1969, ab 1970 jeweils zwölf Mal pro Jahr (monatlich) präsentiert. Zur Internationalen Funkausstellung 1973 änderte das ZDF seine Programmstruktur: Die Nachrichtensendung "Heute" wurde auf 19:00 Uhr, die Hitparade und viele andere Sendungen auf den 19:30-Uhr-Sendeplatz gelegt. 1978 wurde der Montag vom ZDF zum „Tag der Musik“ erklärt, folglich wechselte die Hitparade auf den Montag (wieder 19:30 Uhr). Das blieb nun sechs Jahre so, bis sie 1984 auf ihren alten Stammplatz am Samstagabend (19:30 Uhr) zurückkehrte.

Mit der Übernahme der Sendung durch Viktor Worms wurde die Sendung dann auf den Mittwochabend (19:30 Uhr) verlegt und wechselte bis zu ihrem Ende im Jahr 2000 noch mehrfach den Sendeplatz zwischen Donnerstag, Mittwoch und Samstag zu verschiedenen Uhrzeiten und Längen (zum Teil vor 20 Uhr noch durch eine Werbepause unterbrochen).

Es wurden auch Sonderausgaben produziert wie:

• „Hitparade – Spitzenreiter“ (1975 & 1976)

• Die Superhitparade im ZDF "Schlager, die man nie vergißt" Sendung vom 10.12.1981 aus der Philipshalle in Düsseldorf; Sendung vom 18.11.1982 aus der Rhein-Main-Halle in Wiesbaden; Sendung vom 27.10.1983 aus der Freiheitshalle in Hof;

• ab Ende 1983 die jeweiligen „Hits des Jahres ‘..“

o 1984: Saarlandhalle in Saarbrücken

o 1985: Frankenhalle in Nürnberg

o 1986: Westfalenhalle in Dortmund

o usw. …

• Die Superhitparade im ZDF "10 Jahre >>Ein Herz für Kinder<<" Sendung vom 7.2.1987 aus der Ostseehalle (heute "Sparkassen-Arena") in Kiel

• Die Superhitparade im ZDF "1969 - 1973" Sendung vom 28.08.1994 aus der ZDF-Fernsehgarten in Mainz

• Die Superhitparade im ZDF "1974 - 1978" Sendung vom 4.9.1994 aus der ZDF-Fernsehgarten in Mainz

• Sendung Nr. 202 vom 17.07.1986: Sommer-Hitparade aus Mallorca

• Sendung Nr. 203 vom 28.08.1986: Sommer-Hitparade vom Timmendorfer Strand

• Sendung Nr. 214 vom 16.07.1987: Sommer-Hitparade auf der BUGA 87 in Düsseldorf

• Sendung Nr. 215 vom 20.08.1987: Sommer-Hitparade auf dem Wannsee in Berlin

• Sendung Nr. 226 vom 21.07.1988: Sommer-Hitparade aus dem Phantasialand in Brühl b. Köln

• Sendung Nr. 227 vom 18.08.1988: Sonder-Sommer-Hitparade zur Vorauswahl der Berolina '88 aus dem Fernsehstudio in Berlin

• Sendung Nr. 313 vom 21.12.1995: Weihnachts-Special "Europas schönste Weihnachtslieder"

• Sendung Nr. 320 vom 04.07.1996: Sommer-Hitparade in Binz auf der Insel Rügen

• Sendung Nr. 327 vom 23.01.1997: Stimmungshits

• Sendung Nr. 337 vom 20.12.1997: Weihnachtspecial

• Sendung Nr. 339 vom 14.02.1998: Comedy-Special

• Sendung Nr. 343 vom 04.07.1998: Musical-Special

• Sendung Nr. 348 vom 19.12.1998: Weihnachts-Special

• Sendung Nr. 358 vom 18.12.1999: Weihnachts-Special

Nach 32 Jahren und 368 Folgen wurde die Hitparade im Jahr 2000 wegen zu niedriger Einschaltquoten (wegen der Verlegung von 19:30 auf 18:00 Uhr!!!) eingestellt. Am 11.11.2000 lief die letzte Monatsausgabe und mit den „Hits des Jahres 2000“ am 16.12.2000 überhaupt die letzte Ausgabe der ZDF-Hitparade. Am 31.12.2000 kam mit der "ZDF-Hitparty" zu Silvester dann die allerletzte Sendung mit Uwe Hübner aus der Hitparaden-Kulisse im Studio 1 der Berliner Union Film (B-UFA).

3) Wiederholungen#

Ab dem 19. August 2011 werden jeweils 5 Folgen pro Woche beginnend mit der Ausgabe 1 auf zdf.kultur wiederholt. Die Ausstrahlung auf anderen Kanälen wurde eingestellt.
Bis zum 6. Mai 2011 wurden nur die Sendungen der 1970er Jahre im digitalen ZDFtheaterkanal bis zu dessen Umwandlung in zdf.kultur chronologisch wiederholt. Jeden Monat gab es eine weitere Ausgabe, die dann an mehreren Tagen vormittags und nachmittags wiederholt wurde. 3sat hat im September 2009 nach fast 25 Jahren die Wiederholungen der Sendung endgültig eingestellt. Hier liefen zuletzt im Rahmen der sog. Nachtschwärmer-Termine (donnerstags auf freitags) im Wechsel mit anderen Produktionen sporadisch die Sendungen der späten 80er und frühen 90er Jahre.
Die Folge 1 ist inzwischen auf DVD erschienen (andere Folgen auch), während die Folgen zwei bis 25 (1969 bis 1971) schon vor Jahrzehnten, wegen damals mangelhaften Bandmaterial, vernichtet wurden.

4) Moderatoren#

Dieter Thomas Heck, geb. 1937

Erster Moderator war Dieter Thomas Heck, der die Sendung gemeinsam mit Truck Branss entwickelte. Heck war ein leidenschaftlicher Anhänger des Deutschen Schlagers und moderierte schon vor dem Start der ZDF-Hitparade beim Saarländischen Rundfunk in Saarbrücken "Die Deutsche Schlagerparade" der Europawelle Saar, eine Hörfunk-Hörerhitparade mit ausschließlich deutschsprachigen Titeln. Auch in der ZDF-Sendung sangen verschiedene Interpreten ihre aktuellen (deutschsprachigen) Titel.

Beinahe rituellen Charakter bekam der von Heck am Ende einer Sendung gesprochene (und nicht im Bild gezeigte) Abspann, in dem er in sehr hohem Sprechtempo die an der Produktion Beteiligten und deren Funktionen vorlas. Nach 16 Jahren gab Heck die Sendung an seinen ersten Nachfolger ab: Am 15.12.1984 wurde die letzte Monatsausgabe von ihm moderiert und im Januar 1985 die letzte Jahreshitparade („Hits des Jahres '84“).


Viktor Worms, geb. 1959

1985 übernahm Viktor Worms die Moderation der Hitparade. Das bisherige Konzept, nur deutschsprachige Interpreten teilnehmen zu lassen, wurde 1987 aufgehoben, um ein noch breiter gefächertes Publikum zu erreichen. Einzige Bedingung war ein Bezug des Titels zu Deutschland, das konnte neben dem Interpreten auch die Produktion betreffen. Außerdem konnte der Sänger ab 1987 zwischen Live-Gesang und Vollplayback wählen (die meisten nahmen das Vollplayback). Viktor Worms führte die Hitparade ins Verderben (laut ZDF & Publikum) und so endete seine Karriere als Hitparaden-Moderator 1989.

Uwe Hübner, geb. 1961

1990 folgte Uwe Hübner als Moderator. Die Hitparade wurde wieder mehr den Wünschen der Schlagerfans angepasst. Die Folge war, dass das in den späten 1980er-Jahren hinzugewonnene Publikum, das sich mehr für die internationalen Lieder interessiert hatte, wieder verlorenging und die ursprüngliche Zielgruppe der Schlagerfans wieder eine Plattform im deutschen Fernsehen bekam. Außerdem wurde ab 1992 wieder live und nur mehr in Deutsch gesungen. Hübner moderierte die Hitparade bis zu ihrer Einstellung im Jahre 2000.

5) Regisseure#

a) Truck Branss

b) Ewald Burike (einer der Kameramänner aus der Anfangszeit der Hitparade)

c) Pit Weyrich (zuvor ebenfalls einer der Kameramänner bei der Hitparade)

d) Thomas Rogge

6) Erkennungsmelodie#

Die erste und wohl bekannteste Titel- bzw. Erkennungsmelodie wurde 1968 von James Last im Auftrag des ZDF produziert und blieb zusammen mit Dieter Thomas Heck bis zum 15.12.1984 im Einsatz. In den Jahren 1985 und 1986 wurde das Stück „Connecting Flight“ von Roland Romanelli verwendet und ab 1987 war es die originale Instrumentalversion von „The Final Countdown“ der schwedischen Band „Europe“, bevor sie im Jahre 1988 durch eine namenlose Komposition und Produktion von Dieter Bohlen abgelöst wurde.

7) Auszeichnungen#

1971: Goldene Kamera in der Kategorie Beste Sendung für junge Leute

1972: Achievement Award von Record World für die beliebteste Live-Show Europas

1973: Die Goldene Europa der Europawelle Saar bzw. heute SR 1 Europawelle (Saarländischer Rundfunk, Saarbrücken)

8) Hier noch ein paar Videos zur ZDF – Hitparade:#

http://www.youtube.com/watch?v=srlGgOIH_yU

http://www.youtube.com/watch?v=fKSs11F7nnI

http://www.youtube.com/watch?v=wdjhIolzGHM

http://www.youtube.com/watch?v=3uLw9ncv3BI

http://www.youtube.com/watch?v=Zy8pabIr6Mk

http://www.youtube.com/watch?v=37gtBRcM0oA

http://www.youtube.com/watch?v=UnrQECVdxVg

http://www.youtube.com/watch?v=8qlqEjxG2bw

http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=Wn1viFxnoVU&NR=1

http://www.youtube.com/watch?v=1lzTW7irON4

http://www.youtube.com/watch?v=4st6YUane6E

http://www.youtube.com/watch?v=ZUteUGywXAs

Recherche#

  • Quelle 1: Lanz, Peter: Dieter Thomas Heck - Die Biografie. Aufl.1, Edel, Hamburg 2000. Oktober 2011.










Weiterführende Informationen (die zum Thema zu passen, aber die ich nicht gelesen habe):

Heck, Thomas: Der Ton macht die Musik. Erinnerungen. Ullstein Taschenbücher, 1988. Reufsteck, Michael; Niggemeier, Stefan: Das Fernsehlexikon. Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF Hitparade. Goldmann, 2005.