Ernst Grein Gesellschaft m.b.H.
- Bezeichnung der Firma
- Ernst Grein Gesellschaft m.b.H.
- Organisationsform
- GmbH
- Gründungsjahr
- 1856
- Auszeichnungen
- Best of Production
- Geschäftsbereich
- Herstellung von Grabanlagen und Abdeckplatten, Bearbeitung von Natursteinen
- Adresse
- Triester Straße 1678020 Graz
Unternehmensprofil#
Vor ca. 30 Mio. Jahren waren das Grazer und das Leibnitzer Feld von einem Meer überflutet und wo heute die Ortschaft Aflenz an der Sulm liegt, setzte sich eine Muschelbank ab, die vorwiegend aus den Resten von kalkabscheidenden Braunalgen, Korallen, Großfossilien wie Schnecken etc. bestand.
Kurz vor Christi Geburt zogen die Römer in dieses von den Kelten bewohnte Gebiet und erbauten dort, wo heute die Gemeinde Wagna liegt, die Stadt Flavia Solva an der Römerstraße nach Vindobona. Die Stadt blühte auf und als man daran ging, ein großes Amphitheater zu bauen, suchte man nach verwendbaren Gesteinen. So entdeckten die Römer den Sandsteinberg und begannen den ersten Stollen in den Berg zu treiben, wo im Laufe der Jahrhunderte riesige unterirdische Kavernen mit einer Gesamtfläche von 20.000 m² und einer Höhe von 6 - 8 m entstanden. Nach der Nutzung des Steinbruchs im zweiten Weltkrieg für die Rüstungsindustrie wurde er wieder für friedliche Zwecke produziert.
Gleichzeitig war für den Wiederaufbau Österreichs der Aflenzer Sandstein unentbehrlich - die Wiener Staatsoper, das Belvedere und auch der Stephansdom wurden damit teilweise restauriert. Er fand aber auch beim Bau der Grazer Lechkirche, der Doppelwendeltreppe in der Grazer Burg, dem Ehrenhausner Mausoleum oder dem Schloss Gleinstätten Verwendung.
Im Jahre 1988 wurde der Steinbruch von der Fa. Stein von Grein durch Herrn Ing. Heinz Petrasch erworben. Ab diesem Zeitpunkt wurden jährlich ca. 200 m² Sandstein abgebaut. Aber nicht nur das: Die überragende Akustik des Römersteinbruchs Aflenz inspirierte Ing. Georg Stampfer zur Aufführung eines ersten Konzerts am 1. Juli 1989, weitere Konzerte und Veranstaltungen folgten, wie z.B. 1992 das Musical „Mystery“.
Doch die Firmengeschichte ist weitaus älter: Schon im Jahre 1856 gründete Eduart Grein eine Steinmetzwerkstätte im Haus Annenstraße 63 in Graz, die weiter in der Familie blieb und 1879 unter dem Firmennamen „Brüder Grein“ weitergeführt wurde, wenig später als „Steinindustrie Franz Grein Graz“. Bald gelang es, eine führende Position im Steinmetzgewerbe und in der Steinbildhauerei einzunehmen. Zur Sicherstellung des benötigten Rohmaterials wurde von der Firma „Steinindustrie Franz Grein Graz“ etwa ein Dutzend Steinbrüche erworben oder gepachtet. Beim Bau der Herz-Jesu-Kirche in Graz, aber auch bei anderen Prachtbauten (KHM Wien, Universität und Technische Hochschule in Graz, Grazer Rathaus und Oper,) war die Firma in hervorragendem Ausmaß beteiligt und erhielt höchste Anerkennung.
Für seine zahlreichen Verdienste in der heimischen Baukunst und Bautätigkeit erhielt Steinmetzmeister Franz Grein höchste Auszeichnungen und Anerkennung in der Öffentlichkeit: 1908 wurde ihm sogar der Ehrentitel eines K. u K. Hofsteinmetzmeisters verliehen.
Nach dem II. Weltkrieg mit allen seinen auch wirtschaftlichen Folgen entschlossen sich die Brüder Grein zu einer Teilung des Familienbetriebes, in die Firmen „Steinindustrie Ernst Grein“ und die „Steinindustrie Robert Grein“ hervorgingen und durch den bemerkenswerten Willen von Firmeninhaber Ernst Grein zum Wiederaufbau und Weiterausbau der Firma, sowie durch die Investition in neue Hochleistungsmaschinen und der Modernisierung des gesamten Maschinenparkes gelang es, die einstige Leistungsfähigkeit und betriebliche Produktivität kontinuierlich wieder herzustellen. 1946 wurde zum Innungsmeister der Steinmetze und 1961 zum Bundesinnungsmeister gewählt. Im Jahre 1954 wurde ihm vom Bundespräsidenten der Titel „Kommerzialrat“ verliehen.
Das traditionsreiche Steinmetzunternehmen, seit 1970 am heutigen Standort in der Triester Straße 167, wurde zuerst 1963 in eine Kommanditgesellschaft und später, 1977, in eine GmbH umgewandelt und in nun bereits fünfter Generation durch Herrn Heinz Petrasch geleitet. Dieser erlernte das Steinmetzhandwerk und bekam 1966 die Berechtigung der Standesbezeichnung „Ingenieur“ verliehen. Im Mai 1975 wurde Herr Ing. Heinz Petrasch zum stellvertretenden Landesinnungsmeister der Steinmetze der Steiermark für 4 Jahre gewählt, ebenso im Jahr 2000 und war 20 Jahre als gerichtlich beeideter Sachverständiger tätig.
Heute liegt die Gesellschaftsführung in den Händen seines Sohns, Herrn Ing. Arne Petrasch, der die Tradition der Fa. Grein, die bereits ihr 150-jähriges Jubiläum gefeiert hat, fortsetzt.