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BESITZVERHÄLTNISSE#

Plan
Kleinfeld

In einem Seitental der Triesting, nahe Berndorf, liegt die Ortschaft Kleinfeld; wegen der merkwürdigen Besitzverhältnisse, die dort herrschen, ist ein Blick in die Geschichte dieses Dorfes interessant. Vierzehn Bauernhöfe des Dorfes haben nämlich untereinander gleich großen Besitz, um kein Joch ist einer der Bauern reicher oder ärmer als der andere.

Fragt man die Kleinfelder woher der seltsame Zustand stamme, so erzählen sie, dass ihre Vorfahren unter Maria Theresia hier angesiedelt und mit gleich großen Grundstücken belehnt worden sind. Der Feldzeiger der Herrschaft Enzesfeld der eine wichtige Geschichtsquelle für das Triestingtal ist, berichtet aber etwas anderes: Nach ihm haben nämlich bereits im Jahr 1568 in Kleinfeld die heute noch bestehenden Besitzverhältnisse geherrscht, also bereits weit vor Maria Theresia. Und aus den Enzesfeld Herrschaftsakten, die im Wiener Hofkammerarchiv liegen, erfährt man schließlich, dass das ursprüngliche Kleinfeld von den Türken 1532 zerstört worden sei. Fünfundzwanzig Jahre später hat die Besitzerin der Herrschaft Enzesfeld, Susanne Freiin von Tobar, den Boden des ehemaligen Dorfes neu besiedeln lassen. Sie hat aus vierzehn Familien, es waren das arme Leute, die sich meistens durch Kohlenbrennerei erhalten haben, den Grundstoff eines jeden Dorfes geschaffen. Jede Familie erhielt ein gleich großes Stück Land zugewiesen, und heute, nach fast vier Jahrhunderten, hat sich an dieser ursprünglichen Besitzverteilung nichts verändert.

Noch eine zweite Merkwürdigkeit bestand in Kleinfeld bis vor fünf Jahren. Bis dahin hatte das Dorf kein Gasthaus; da aber doch ein Bedürfnis darnach bestand, wechselt das Schenkrecht alljährlich von Haus zu Haus.

Ab 1. Jänner 1971 erfolgte eine Zusammenlegung der Orte Kleinfeld, Hernstein und Grillenberg zur Gemeinde Hernstein.

QUELLE: Kleine Kriegszeitung 1945 A. Huber ÖNB

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