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HELIOS UND SELENE#

Bildhauer
Hans Rathausky

An einem schönen Septembertag des Jahres 1891 herrschte im fashionablen Seebad am Quarnero Feststimmung, denn Abbazia wurde mit einer neuen Sehenswürdigkeit ausgezeichnet. Zu Mittag fand die Enthüllung des von der Südbahn-Gesellschaft errichteten monumentalen Brunnen im Zentrum der Kuranlagen statt. Über dem Becken aus Istriener Marmor erhebt sich eine vom Wiener Bildhauer Rathausky ausgeführte überlebensgroße Gruppe aus Carrara Marmor, den Sonnengott Helios darstellend, der, aus Wolken hervortretend, der Mondgöttin Selene die Hand reicht. Das Ganze macht einen überaus flotten Eindruck und versinnbildlicht den Einfluss von Sonne und Mond auf die Bewässerung der Erde. Die Enthüllung Feier fand im Beisein der Notabilitäten von Abbazia und Volosca, sowie zahlreicher Kurgäste statt. Professor Dr. Glax hielt die Festrede, in welcher er des Kaiserhauses, insbesondere der Kronprinzessin-Witwe Stephanie als Protektorin Abbazias, sowie des Generaldirektor Schüler als Schöpfer des Kurortes, welcher nun den praktischen Bauten auch das Kunstwerk beifügte, gedachte. Als die Hülle gefallen war, ergoss sich aus den Wasserspeiern das für Abbazia so wichtige, von weiter Ferne zugeleitete köstliche Nass. Der Bildhauer Rathausky wurde dann allseits lebhaft beglückwünscht. Den Schluss der Enthüllung Feier bildete ein Dejeuner dinatoire, an welchem die offiziellen Persönlichkeiten teilnahmen. Der Kuranstalten Direktor brachte den ersten Toast auf Se. Majestät den Kaiser aus, worauf die Militärkapelle die Volkshymne anstimmte. Bezirkshauptmann Statthaltereirat von Jettmar toastierte auf den Generaldirektor Schüler und das Gedeihen Abbazias und erwähnte der Verdienste der Südbahn-Gesellschaft und speziell des Generaldirektor Schüler nicht bloß um die materielle, sondern auch um die kulturelle Entwicklung der ganzen Gegend. Professor Glax toastierte auf das Wohl des Künstlers und überreichte dem Bildhauer Rathausky einen Lorbeerkranz.

Die Presse erlebte die Feier gleichfalls und berichtete: „Die schöne Marmor Gruppe, Hekios und Selene vorstellend, der Tag, der Abschied nimmt von der Nacht, in mehr als natürlicher Größe, wurde gestern aus der Bauhütte durch die Herren Roczkowsky und Bredewny, die seit Monaten daran gearbeitet haben, auf ihren Standpunkt als Brunnen-Monument gebracht. Der Transport der 11 Tonnen schweren Marmor Gruppe war auch ein kleines Meisterstück, ging anstandslos vor sich und schon strahlen die beiden mehr als lebensgroßen Figuren im hellen Sonnenlicht, umrahmt von hochstämmigen Bäumen, die sich gegen Süden teilen und freie Aussicht auf das Meer gewähren. In den beiden Figuren ist Leben und Bewegung, besonders der schreitende Helios der von der Nacht Abschied nimmt, ist eine imposante fein geformte Gestalt, die so richtig ausdrückt, was sie darstellen soll. Es war eine glückliche Idee des Generaldirektors Schüler, das schöne Parterre zwischen dem imposanten Hotel Stephanie und der Strandpromenade durch dieses gelungene Werk des Künstlers Rathausky zu verschönern, und verdient die Bewunderung, die von allen Seiten laut ausgesprochen wird. Auch der Wunsch der Frau Kronprinzessin, zu dessen Realisierung Ihre kaiserliche Hoheit durch ein Geschenk und durch eine von der Kurkommission inszenierte Tombola mit Glückshafen beigetragen hat, nämlich eine Promenade längs des Meeres bis zum Südrand Wege ist beinahe ganz erfüllt und wurde dadurch einem fühlbaren Bedürfnis, die Fahrstraße zu vermeiden, in geschmackvoller Weise abgeholfen. Abbazia sieht also trotz der neu auftauchenden Rivalen, trotz der Kurorte Lussin, Ika, Lovrana, Medveja und Cirkvenica getrost in die Zukunft.“

Abbazia
Helios und Selene
Linz
Adalbert Stifter

Rathausky Gipsmodell Gruppe Helios und Selene waren bereits bei Ausstellungen vertreten und voll des Lobes gewesen: „Eine in echter barocker Weichheit gefällig und heiter, so recht in das südliche Sonnen Plätzchen in Abbazia passend, wohin sie als Brunnen Schmuck bestimmt ist, …..“

„...Besondere Anerkennung gebührt Hans Rathausky. Dieser hochbegabte junge Künstler zeigt sowohl in seiner Gipsgruppe Helios welche er für Abbazia in Marmor ausgeführt hat, als in seiner Bronzegruppe 1878 einen hinreißenden Schwung der Bewegung...“

Franz Wolff von der Kunst Chronik hatte die Gelegenheit wahrgenommen mit dem Künstler in Abbazia ein interessantes Gespräch zu führen. Dabei stellte sich heraus, „Rathausky ist modern, ohne ein Anhänger der Moderne zu sein und bei seinen Arbeiten hat er nur ein Vorbild: die Natur. Wie eingehend und liebevoll weiß er sie aber auch zu studieren. Nicht allein die menschliche Gestalt, welche für die meisten Bildhauer Anfang und Ende ihrer Beobachtung bildet, ist ihm Gegenstand des Studiums, auch in der äußerst beweglichen Tierwelt ist er zu Hause. Sein Auge, gewohnt den einfachsten Erscheinungen des Lebens zu folgen, bewahrt dieselben mit unwandelbarer Treue und sein Schaffen ist durchdrungen von jenem Reichtum an Beobachtung im einzelnen, jener Wahrheit. Fülle und Ursprünglichkeit, wie sie nur dem auf das Ganze gerichtetem Blick zu erfassen möglich sind.“

Hans Rathausky wurde in Wien am 23. November 1858 geboren, studierte an der kk. Akademie unter Professor Kundmann, war anschließend in sämtlichen Ateliers tätig, und hatte an so manchem Kunstwerk mitgearbeitet und dadurch den Grund zu seiner gediegenen technischen Ausbildung gelegt. Wie alle Bildhauer, musste auch Rathausky lange warten und sich gedulden, bis er endlich durch eine gelungene Arbeit aufgefallen, die Gunst des Publikums eroberte.

Anlass sein Können zu zeigen war die Konkurrenz zum Mozart Denkmal in Wien, wobei Rathausky mit seinem Entwurf den dritten Preis errang. Bald darauf erstand ihm in dem nun verstorbenen Generaldirektor der Südbahn Schüler ein einflussreicher und vornehmer Mäzen. Die Lieblings Schöpfung desselben, Abbazia, half Rathausky nicht allein durch gute Ratschläge, sondern vor allem durch herrliche Werke seiner Kunst schmücken und verschönern.

An einem vorspringenden Teil der Felsküste die von starker Brandung umtobt, steht eine Marienstatue, schön in der Linienführung, in loser Gewandung, die der Wind mächtig bewegt. Rathausky schuf sie zur Erinnerung an das furchtbare Unglück an einem Karfreitag an dem zwei Menschenleben ihr frühes Ende fanden.

In dem herrlichen Naturpark aber, leuchtet im Weiß des Marmors ,die schönste Zierde Abbazias, sein Meisterwerk, der Brunnen mit den Figuren des Helios und der Selene.

Sein Helios ist ein vorwärts schreitender Mann mit kräftig ausgebildeter Muskulatur und kühner Körperhaltung. Die sanfte Mondgöttin hingegen schamhaft, ohne jede Sentimentalität und Pose, mit halb angezogenen Gliedern, den Kopf kindlich und scheu ihrem schönen Bruder zugeneigt, versinkt weich und dämmerig in die Wolken und die Fluten des Meeres. Was bei ihm Kraft, ist bei ihr Anmut,seine männliche Schönheit entspricht ihrer reizenden Weiblichkeit.

Bereits beim ersten Anblick wird man von dem göttlichem Paar gefesselt, denn es ist eine ungewöhnliche kunstvolle Darstellung. Man bedenke, welche unendliche Schwierigkeit es ist, zwei Figuren auf einen Sockel zu stellen.

Rathausky hat dabei den feinsten künstlerischen Sinn bekundet und obwohl eine Figur der Selene bedeutend tiefer angebracht ist, so herrscht trotz allem eine wunderbare Harmonie.

Und wie sinnig war die Idee an sich, die Gestalt des Helios zum Schmuck für diesen Brunnen zu verwenden.

Jüngst hatte Rathausky seinem Freund und Mäzen in Abbazia ein Denkmal errichten dürfen und diese Arbeit tat seinen Gefühlen sicher wohl, weil er dadurch in dieser Art seine Dankbarkeit erkennen lassen konnte. Es zeigt eine wohl getroffene Büste Schülers.

Er, der talentierte Bildhauer beherrschte auch die Arbeit von Reiter Statuetten, die im Laufe der Zeit zu einer ansehnlichen Anzahl anwuchs.

Die in Silber ziselierte Statuette eines österreichisch-ungarischen Husaren zu Pferde die dem Kaiser scheinbar sehr zusagte, denn er spendete diese als Ehrenpreis für den Distanzritt Wien Berlin.

Rathausky war ein sehr gefragter Bildhauer der in der gesamten Monarchie Aufträge zu erfüllen hatte. So auch 1892 am Brenner wo dem ehemaligen Baudirektor Carl von Etzel eine in Erz gegossene Büste gewidmet wurde. Die Enthüllung dieses Erinnerungszeichen für den genialen Erbauer der Bahn wurde auf denselben Tag 23. August bestimmt, an welchem vor fünfundzwanzig Jahren die Eröffnung der Brennerbahn, seiner letzten Schöpfung, deren Vollendung er nicht mehr erleben sollte, stattfand.

Sollte das Adalbert Stifter Denkmal verwirklicht werden, so würde das für Linz das allererste Monument überhaupt sein. Keine andere Stadt der Monarchie ist so arm an Denkmäler und so reich an Persönlichkeiten die hier gelebt, oder gewirkt haben. Bereits 1894 hatte der Böhmerwaldbund ein Denkmal für Stifter angeregt. Doch die einlaufenden Spenden waren zu gering für eine Ganz Figur, so übernahm schließlich das Unterrichtsministerium die restlichen Kosten. Unter den Spenderinnen war auch Kaiserin Elisabeth zu finden.

Unter den Preisträger wurde Rathausky der Inhaber den 2, Preises war, auserkoren, da er bereits sehr bekannt war. Der Guss der Bronzefigur erfolgte 1902, die Enthüllung Feier fand am 24. Mai 1902 statt.

Und nun zu dem Schöpfer des Denkmals, der es in ganz vorzüglicher Weise gelungen war, den Dichter und Maler charakteristisch wiederzugeben. Abgesehen davon, dass die Porträt Ähnlichkeit Stifters verglichen mit den besten Stichen und Gemälden, die vorhanden sind, eine frappierende ist, so hat Rathausky auch das Wesen des großen Naturfreundes und Natur Schilderers bis in die feinsten Nuancen stimmungsvoll und mit poetischer Verklärung, doch mit vollster realer Treue, zum Ausdruck gebracht.

In der Heimat Adalbert Stifters wurde nun ebenfalls ein zweites Denkmal errichtet, für Ober Plan. So versprach der Bildhauer Hans Rathausky. Die Büste war nun in Ober Plan eingetroffen und im Saale des Rathauses ausgestellt. Ihre lebensvolle Porträt Ähnlichkeit bei seelischer Ausdrucks Schönheit wurde sehr gerühmt.

Der Landeshauptmann von Oberösterreich Dr. Alfred Ebenhoch und der Oberösterreichische Landtag waren sich einig geworden, am Landhaus ein Monument für Kaiserin Elisabeth errichten zu lassen.

Ebenhoch hatte sich an den Bildhauer Rathausky gewandt und somit war das Vorhaben in den besten Händen gekommen. Als Aufstellungsort des Denkmals ist vom Künstler in Übereinstimmung mit dem Landesausschuss einer der Seitenbogen der Landhaus Durchfahrt Halle gedacht. Es ist der dritte Bogen auf der linken Seite von der Promenade. Die Nische erhält ihr Licht von drei Seiten. Die Aufstellung des Denkmals innerhalb der Durchfahrt gestattet vor allem anderen die Ausführung desselben in Marmor, weil das Kunstwerk dort nicht den Einflüssen der Witterung ausgesetzt ist. Es ist dort auch vor jeder mutwilligen Beschädigung geschützt. Hunderte Menschen passieren täglich die Halle, ein militärischer Posten ist dort aufgestellt, der Portier des Landhauses hat daselbst seine Wohnung. Für die Überwachung ist also ausreichend gesorgt.

Bild 'linz'
Landhaus
Kaiserin Elisabeth

Dass Hans Rathausky aufgefordert wurde, die Skizzen für das Denkmal zu liefern, ist erfreulich. Wir haben von ihm schon vortreffliche Arbeiten gesehen, für ein so intimes Denkmal wie es jenes der Kaiserin Elisabeth in der Landhausdurchfahrt werden soll, ist Rathausky in ganz hervorragender Weise geeignet. Im Atelier des Künstlers in Wien steht eine sehr schöne Reiterfigur der verewigten Kaiserin, die, wenn wir nicht irren in Silber ausgeführt worden ist; für dieses Werk hat Rathausky zahlreiche, sehr ernste Studien gemacht, die ihm jetzt sehr zustatten kommen.

Von der Hand des genannten Künstlers stammen für unser Denkmal zwei Entwürfe, der eine wurde am 23. November v.J., dem Herrn Landeshauptmann zur Begutachtung überreicht, der andere ist neuesten Datums und erst vor wenigen Tagen übergeben worden.

Mit sehr viel Geschick hat es Rathausky verstanden, in dem Entwurf die Kaiserbraut, die künftige Frau und Herrscherin zur Darstellung zu bringen, eine Aufgabe, die durchaus nicht so leicht zu lösen war. An der Seite des Reliefs sollen in Mosaik die Wappen des Landes Oberösterreich und der Stadt Linz angebracht werden. Außerdem denkt sich Meister Rathausky, dass die ganze Nische, um mit dem Denkmal zusammen ein stimmungsvolles Bild zu bieten, künstlerisch ausgemalt wird.

Am 21. April 1903 war es endlich so weit. Um 11 Uhr fand die feierliche Enthüllung im Beisein hoher Persönlichkeiten und eines sehr zahlreichen Publikums in würdigster Weise statt. Auch das Wetter zeigte sich an diesem Tag von seiner besten Seite . Auf dem Festplatz anschließend an die Umfriedung der Promenade Anlagen, der durch viele mit Tannenreisig Girlanden geschmückte und verbundene Flaggen Maste umsäumt ist, erheben sich dekorierte Tribünen für die geladenen Festteilnehmer, während inmitten des Platzes ein Zelt bestimmt zur Aufnahme der kaiserlichen Hoheiten aufgestellt ist.

Eine Hauptperson fand an diesem Tag vielleicht wenig Beachtung, der Bildhauer und Schöpfer des Elisabeth Denkmals.

Am 17. Juli 1912 meldeten verschiedene Zeitungen vom Hinscheiden des berühmten Bildhauer Johann Rathausky in seiner Wohnung, Johann Strauß-Gasse Nr. 5. Er litt an einem schweren Magenleiden und wurde nur 54 Jahre alt. 1895 erhielt er die große Goldene Staatsmedaille und im Jahr 1900 die Erzherzog Karl Ludwig Medaille. Vom Kaiser wurde er mit dem Franz Joseph Orden ausgezeichnet. Auch aus dem Ausland errang er Medaillen.

Er hinterlässt außer seiner Witwe noch einen Sohn im jugendlichen Alter.

Das Leichenbegräbnis fand am 18. d. M., um 14 Uhr 30 statt. Die Einsegnung erfolgte in der evangelischen Stadtkirche A. B.

Die Aufstellung des Wurmb Denkmal in Salzburg dürfte noch 1913 erfolgen.Hans Rathausky dem die Ausführung des Denkmals übertragen wurde, war vor Vollendung der Arbeit gestorben.

Wie die Tagespost im März 1913 berichtete, In dem aufgelassenen Wiener Atelier des Bildhauers Rathausky wird gegenwärtig der gesamte künstlerische Nachlass versteigert. Rathausky hatte ursprünglich ein Atelier auf der Landstraße, welches mit einem großen Steinmetzplatz verbunden war. Den Anlagen der Wiener Stadtbahn fiel das Grundstück zum Opfer; der Künstler war nun gezwungen, sich eine andere Werkstätte zu suchen. Schon damals gab der Bildhauer eine Reihe schwerer Modelle weg, deren Transport ihm zu umständlich war. Das in halber Größe durchgeführte Denkmal für weiland Kaiserin Elisabeth, welches er für das Landhausportal in Linz geschaffen hat, kam über Vermittlung eines Kunstfreundes in die Kapelle des Schlosses Weißenberg an der Krems, nachdem es vorher vergeblich einigen Schulen angeboten worden war.Ein lebensgroße Reiterfigur musste Rathausky schweren Herzens dem Zerfall preisgeben. An der ehemaligen Matzleinsdorfer Linie, am Margaretengürtel Nr. 21 fand Rathausky ein neues Atelier, in welchem er bis zu seiner Erkrankung schuf. Die Werkstätte machte einen durchaus ernsten Eindruck, allen sogenannten Atelierschmuck hatte der Künstler vermieden. Ein sehr bequemer Lehnstuhl und ein kleines Tischchen mit allerlei Rauchzeug war das ganze Um und Auf der Einrichtung. Kein Teppich, keine Vorhänge, nichts erinnerte an die herkömmliche Atelierausstattung. In der Mitte des Raumes befand sich eine gewaltig große Drehscheibe, die leicht und geräuschlos auf einem Kugellager lief. Auf dieser Platte führte der Künstler die großen Modelle aus, auch unser Stifter Denkmal ist darauf entstanden . Im neuen Atelier hat Rathausky die Monumental Figur eines Stier bändigers geschaffen, welche das Portal des neuen Wiener Schlachthofes schmückt. Auch das Denkmal für den genialen Erbauer der österreichischen Alpenbahnen Ing. Wurmb, mit welchem Rathausky alle Konkurrenten siegreich aus dem Felde schlug, ist dort entstanden.

Wien
Atelier Rathausky

Rathausky war nicht nur ein ungewöhnlich begabter Monumental Plastiker, er war auch ein ganz ausgezeichneter Kleinkünstler, der allerliebste Kostümfiguren, Reiter Statuen, Tierbilder usw. schuf. Gegenwärtig ist in dem Wiener Atelier am Margaretengürtel Nr. 21 alles künstlerische Gut zur Schau gestellt, das einst allein den Schmuck dieser ernsten Arbeitsstätte gebildet hat; die eigenen Modelle des Künstlers und die Werke anderer, die ihm so diese Freude machten, dass er sie für sich selbst erwarb. Darunter befinden sich, wie das „Neue Wiener Tagblatt“ berichtet, die bekanntesten Tilgner Büsten, der Abguss des herrlichen Elkington-Schildes und vieles andere. Für die Kunst Viktor Tilgners hatte Rathausky allzeit eine besondere Wertschätzung, er hat sie fortgesetzt, ohne jedoch irgendwie in Nachahmung zu verfallen. Stück für Stück erinnert da an die ausgezeichneten Schöpfungen Rathausky: Die Stellamaris-Statue von Abbazia, die dem Künstler so viele Sorge und Verdruss bereitet hat. Eine vornehme Dame nahm Anstoß an der unbekleideten Mädchenfigur, obwohl diese in den strengsten und keuschesten Linien gehalten war. Der Künstler musste eine Umarbeitung vornehmen, die nicht zum Vorteil des Kunstwerkes war. Hier dürfte eine Verwechslung vorliegen.

Es sind ferner vorhanden die anmutigen, an Fiamingo gemahnenden Kindergruppen, die Reiter Figuren des Kaisers und der Kaiserin, eine bewegte Szene aus dem Bosnischen Feldzug – ein Husar im Kampf mit einem Insurgenten – und vieles andere. Kleine Zettel mit bescheidenen Preisangaben sagen dem Besucher, dass dies alles jetzt jedermann zugänglich ist. Die Denkmal Entwürfe. Die hier zu sehen sind, sollten eigentlich von Rechts wegen von der Stadt Wien erworben werden.

Die Verkaufsausstellung des künstlerischen Nachlasses wird bis einschließlich 9. März andauern.

QUELLE: Linzer Tages Post 19. Jänner 1902 , Neue Warte am Inn, 22. September 1907,Ziviltechniker 1. Oktober 1892, Salzburger Volksblatt 9. November 1901, Kunst Chronik 10. März 1891, Presse 23. September 1891, Neue Freie Presse 1891, Tages Post 4. März 1913. sowie Bilder ANNO Österreichische Nationalbibliothek

Hinweis J. Rathausky (AustriaWiki)

https://austria-forum.org/af/User/Graupp Ingrid-Charlotte/HELIOS_UND_SELENE